aus neutraler Sicht:
Vergangenen Samstag war es
soweit: Die Spieler aus der ostsächsischen Provinz sollten zu Gast
sein in der hessischen Landeshauptstadt. Da unser dynamischer Autor
natürlich vor Ort sein sollte und ich aufgrund der räumlichen Nähe
Interesse an einem gemeinsamen Bier hatte, trafen wir uns kurzerhand
mit familiärer Begleitung am Spießbadener Hauptbahnhof. Von dort
aus ging es dann erst einmal zu Real, um endlich ein warmes Bier
trinken zu können. Auch Waschmaschinen und Kühlschränke
interessierten uns sehr, wir waren allerdings unsicher, ob diese
während des Spiel in der Garderobe abgegeben werden können.
Nach diesem kleinen
Einkauf ging es auch schon Richtung Stadion, welches wir ca. 90
Minuten vor Anpfiff erreichten. So konnte ich in aller Ruhe die
eintrudelten Gestalten und die Polizei betrachten. Insgesamt war mehr
Bullerei als beispielsweise bei Aue- oder Darmstadtspielen zu finden,
aber insgesamt doch alles im Rahmen. Nur ein aggressiver Hund der
Stadtpolizei sollte wohl für Angst und Schrecken sorgen.
Der Szenerie weiterhin
aufmerksam folgend unterhielten wir uns mit lustigen Anekdoten aus
vergangenen Tagen und auch ein Sv`ler setzte sich zu uns auf die Bank
zum Umtrunk. Dieser war über seine dynamischen Kameraden verärgert,
die ihn wohl öfter mit Namen ansprachen, was bei einem SV und
Polizei in der Nähe natürlich eher nicht zu den sinnvollsten
Aktivitäten gehört.
Auch ein Pfandsammler
gesellte sich zu unserer Runde, er lehnte jedoch unsere Bierflaschen
ab, wollte er doch nur die 25 Cent Flaschen und Dosen sammeln. Man
sieht, im Westen scheint es auch der gemeine Pfandsammler nicht nötig
zu haben, sich für ein paar Cent krumm zu machen. Zur Verteidigung
der Pfandsammler-Ehre sei gesagt, dass später noch ein anderer die
Flaschen mitnahm und sich auch über seinen Kollegen lustig machte.
Ursprünglich wollte ich
mir das Spiel entweder aus dem Heimbereich oder gar nicht ansehen,
unser dynamischer Freund versteht es jedoch Menschen und somit auch
mich zu manipulieren und so begab ich mich in die Höhle des Löwen,
sprich in den Gästeblock, man möge es mir bitte verzeihen!
Überraschenderweise gab
es heute Vollbier für die Elbflorentiner, es schmeckte trotzdem
recht bescheiden, kostete aber annehmbare 3€. Die Wurst wusste
leider nicht zu überzeugen, anscheinend wurde sie nur warm gebrüht
und nicht gebraten.
Nach heiterem
Kartenroulette konnte ich dann auch in den Gästebereich treten. Das
Stadion in Wiesbaden ist eine absolute Katastrophe, Wellblechhütte
alléz! Trotz angenehmer Temperaturen war es ziemlich heiß und
stickig, ich möchte nicht wissen, wie es dort im Hochsommer zugeht.
Auch sonst absolut hässlich, keine Ahnung wer sich so etwas
ausdenkt.
Selbst den eigenen Fans
scheint das Stadion nicht zu gefallen, anders kann ich mir trotz
guter Tabellensituation und attraktiver Spielansetzung die geringe
Zuschauerzahl von 5300 nicht erklären. Zumal davon bestimmt 2000,
wenn nicht sogar noch mehr, Gästeanhänger anwesend waren, die sich
in allen Ecken des Stadions verteilt hatten. Auch der "Fanblock"
von Wiesbaden war erschreckend leer. Auch während des Spiels gab es
nichts zu hören und nichts zu sehen vom Heimpublikum. Die Krönung
des Ganzen war dann noch die mehr als peinliche Vereinshymne, die bei
mir großes Fremdschämen auslöste. Insgesamt ist Wehen Wiesbaden
ein Verein, den meiner Meinung nach kein Schwein braucht.
Die Randpolen dagegen
hatten ein ziemliches Potential, dass muss ich leider zugeben.
Fantechnisch hatte ich ehrlich gesagt schlimmeres erwartet, es gab
zwar ein paar Nationalgesinnte und anderes Gesocks zu sehen,
insgesamt jedoch ein ziemlich buntes Publikum.
Es ist auf jeden Fall sehr
interessant zu sehen, wie sich die Fanszenen Ost und West so krass
unterscheiden. Nach einigen Darmstadtspielen und jahrelange
Ostfußballerfahrung bin ich immer noch von den Unterschieden
überrascht, die "Ostfans" sind einfach viel krasser und
intensiver drauf, was einem erst nach längerer Distanz doch sehr
auffällt und mir bei weitem auch besser als manche emotionslose
Scheiße gefällt! Forza Ostdeutschland!
Ich will die Dönermuser
Fans auch nicht über den Klee loben, aber man muss eben zugeben, sie
machen sehr vieles richtig. Die Mitmachquote liegt bei gefühlten
100% im Stehplatzbereich und auch die Tribünensitzer lassen sich
nicht lumpen. Es wurde eigentlich permanent gesungen und nach den
verdienten Toren war die Stimmung schon ziemlich krass, dass muss ich
leider zugeben. Aber nicht vergessen, es sind und bleiben Menschen
aus dem Tal der Ahnungslosen, sie hatten damals nichts, außer Bier
und ihre Stimme :-)! Ich weiß auch nicht, wie es bei anderen
Auswärtsspielen aussieht, bei diesem war es jedenfalls so.
Was auch ziemlich
auffällt, ist das hohe Aggressionspotential. Aus jeder Mücke in
Bezug auf Ordner und Polizei wird sofort ein riesiges Fass aufgemacht
und gleich drauf los gegangen. Das kannte ich bisher ehrlich gesagt
in dieser Art und Weise auch nicht, möge jeder sein eigenes Urteil
darüber bilden.
Nach dem Spiel ging es
dann gemeinsam zurück Richtung Bahnhof. Die Wiesbadener Jugend
konnte erleichtert aufatmen und ihre Utensilien behalten, unser
dynamischer Autor war diesmal nur ein bellender Hund, der niemanden
etwas tat und der nur spielen wollte.
Zum Spiel an sich möge
unser Freund seine Zeilen schreiben.
Zusammenfassend betrachtet
ein sehr interessanter Ausflug, natürlich fast ausschließlich wegen
der netten Begleitung. Den SV Wehen Wiesbaden braucht niemand und
Dönermus eigentlich auch nicht!
aus Dresdner Sicht:
Anreise erfolgte diesmal bereits am Freitag mit der Bahn (Forza mit dem Zug Auswärts), wo der Abend mit dem väterlichen (ehemals) Erziehungsberechtigten im Pub verbracht wurde. Da die Herzdamen diesmal aber mit anwesend waren, wurde es untypischerweise diesmal nicht schon am ersten Tag übertrieben (aber aufgeschoben, ist ja bekanntlich nicht aufgeschoben, aber dazu später).
Am folge Tag ging es dann via S-Bahn in die hessische Landeshauptstadt, dass natürlich ohne Frauen. Frauen vor den Herd, Männer ins Stadion!
Am dortigen Bahnhof traf ich micht heute mit unserem Auswanderer. Auf dem Weg zum Real erkannte der Ossi, dass im Westen doch noch das Geld auf der Straße liegt. Doch unser Exilbegleiter hatte da den geübteren Blick und so ging ich als Ossi leider wieder leer aus. Klassicher Wendeverlierer halt ;).
Die Zeit bis zum Anpfiff wurde dann vor dem Stadion abgegammelt, doch alles dazu schrieb bereits der Kollege.
Zum Stadion ist eigentlich auch schon alles gesagt, hässliche Blechbüchse, sinnloser Heimanhang und der bissen vom Kollegen seiner erworbenen Bratwurst musste auch mit ausreichend Bier runtergespüllt werden. Dies war auch schon das einzig Gute am heutigen Stadioncatering, denn es gab ordentliches Bier, was man heute auch öfters zu nutzen wusste.
Nun aber zum Spiel: Nach zwei Niederlagen konnte heute der Bock wieder umgestoßen werden und das Spiel wurde im Prinzip von der ersten bis zur letzten Minute bestimmt. Die Wehener waren schwächer als vorher erwartet und konnten so lediglich in der ersten Hälfte halbwegs Parole bieten. Bis zur Halbzeit kam es dann aber zu keinen Torerfolg, was zu einem am stark haltenden Heimkeeper lag, welcher mitunter überragend hielt oder aber am Aluminium scheiterte.
In der zwoten Hälfte legten die Goldfüße dann noch eine Schippe drauf und nach der Einwechslung von Stefaniak folgte auch endlich das 1:0 für die Guten. Denn dieser setzte sich gut durch und legte quer auf Eilers, welcher sich durchsetzen konnte und überlegt zur Führung einschoss. Nun natürlich Jubel, Trubel und Heiterkeit im Gästeblock und die ohnehin passable Stimmung wurde nochmals besser.
Dynamo nun am verwalten und die Heimelf wirkte extrem planlos, so dass Dynamo ohne größere Probleme den Vorsprung hielt und durch Konter immer wieder für Gefahr sorgte. Diese wurden mitunter aber nicht immer konsequent zu Ende gespielt. Doch der heute gut aufgelegte Stefaniak erleichterte dann die Gäste und vollendete einen Konter gekonnt und erhöhte auf 2:0. Die Messe war nun gelesen und ein erneuter Stefaniak Abschluss hätte fast noch das 3:0 markiert, doch die Latte verhinderte ein höheres Ergebnis.
Abpfiff und raus ging es in Richtung Bahnhof, auf den Weg noch dem westdeutschen Mitbürger etwas Angst gemacht, dass war es aber auch schon.
Vom Freund verabschiedet und dann ging es mit Bier und guter Laune in Richtung Frankfurt. Dort ging es dann Abends zum Museumsuferfest, wo man es sich noch bei vielen Coctails gut gehen lies. An meinen Heimweg kann ich mich dann leider nicht mehr erinnern. Doch soll ich mit als guter Gast aus dem Osten wieder gebührend benommen haben, hehe...
Fazit: zwei Auswärtssiege in einer Saison? geiler Scheiß und das zu diesem Zeitpunkt in der Saison...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen