Fußball! Leipzig! L-O-K! – sicherlich drehen sich da nicht
nur mir die Zehennägel nach oben. Ja ich habe mich mal wieder nach einer
Ewigkeit in das Bruno-Plache-Stadion verirrt. Grund dafür war das Gastspiel
unserer Zwickauer-Freunde, welche am heutigen Samstag in Leipzig zu Gast waren
und da die Legende aus Elbflorenz erst am nächsten Tag ran musste, passte das
alles super. So ging es via Pkw in Richtung Südfriedhof Leipzig und wurde dort
kostenneutral in der Nähe des Stadion ab geparkt.
Da ich mich etwas frei bewegen wollte, ging es für mich
inkognito in den Heimblock. Der Eintritt für 9,-€ (inkl. 1,-€ Sicherheitszuschlag)
für die Gegengerade erschien mir etwas heftig, doch die brauchen ja jeden Euro
(noch mehr als Dynamo). Am Eingang wurde ich dann gleich Zeuge das man es mit
dem Markenverbot wohl doch etwas ernster nimmt und so musste ein Gast sein Thor
Steinar Jacke zurück bringen, wenn er in Stadion wollte.
Doch die Kontrolle schien nicht bei allen so geklappt zu
haben und so erblickte ich im Stadion dann doch mehrere Heimfans mit dieser „Sportlermarke“
*hust*. Auch konnte man mehrere Mitglieder des Scenario Loks samt Gruppenklamotten
erblicken, welche ja eigentlich im Stadion ebenfalls nicht mehr geduldet sein
sollten. Aber sei es drum, nachdem ich mir den provisorischen Fanshop kurz
anschaute, streifte ich etwas durch das Stadiongelände. Dieses ist doch noch
sehr ostalgisch, aber leider auch sehr herunter gekommen. Der Arbeitseinsatz
vor ein paar Jahren war wohl leider auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein
und so wird das Stadion wohl in den nächsten Jahren vor die Hunde gehen, wenn
man da nicht mal etwas mehr Geld in die Hand nehmen wird (natürlich ist dies
schwierig für einen finanziell angeschlagenen Verein, wie Lok). Das
kulinarische Angebot war jedoch alle erste Sahne, es gab noch Klops, Steak und
Wurst vom Holzkohlegrill und das auch noch alles zu sehr moderaten Preisen. Ich
leistete mir daher eine Wurst und ein Steak, welche beide geschmacklich
überzeugten, aber mein Gaumen ist von unserem katastrophalen Dynamo-Caterer
auch nicht gerade verwöhnt. Das Bier hingegen verdient die Note 6, wie man bei
so einem Spiel diese alkfreie Pisse von Becks ausschenken kann, ist mir ein
Rätsel. Na klar ist es ein Sicherheitsspiel, aber heute hatte jeder Zwickauer min.
1 eigenen Bullen.
Zum Spiel kann man nur sagen, dass hier heute Not gegen
Elend spielte, obwohl es von Lok wohl heute noch eines der besseren Spiele
gewesen sein soll. So zu min. meinte das der Typ neben mir, welcher sich pro
Halbzeit übrigens einen Pfeffi-Flachmann reinzog (aber hat Pfeffi nicht die
Farben von Chemie?). Zwickau übte sich heute im Flughafentennis und drosch
jeden Ball lang nach vorne, wohl in der Hoffnung der Wind lässt ihn ins Tor
fliegen. Lok versuchte etwas mehr Fußball zu spielen, gelangte dort jedoch
mehrmals an seine fußballerischen Grenzen. Letztlich hatten sie Ende der ersten
Halbzeit ein 100%tige Chance, welche sie nutzen konnten. Das Tor genügte dann
auch heute und Lok gewann nicht unverdient gegen heute schwache Gäste aus der
Trappistadt.
Zum Support kann man sagen, dass Zwickau natürlich ein
deutlich besseres Niveau hat als Lok. Meistens in Bewegung und auch auf der
Gegengerade sowie auf der Tribüne oder in der Fankurve konnte man sie gut vernehmen.
Bei Lok kann man eigentlich kaum noch von organisierten Support sprechen,
einzige die ca. 40 Hanseln in der „Fankurve 1966“ versuchten dauerhaft so etwas
wie Unterstützung Richtung Platz zu bringen. Der Rest im Rund beschränkte sich
auf gelegentliche Schlachtrufe alla „FCL!“, „Fußball-Leipzig-LOK!“ usw., nur
das so beliebte „Wir sind die Größten der Welt, 1 FC Lokomotive“ kam heute
nicht. Gegen Ende des Spieles waren sie dann aber sogar mal lauter als Zwickau,
was wohl an dem heutigen dritten Saisonsieg lag. Herzlichen Glückwunsch dazu,
doch ob Lok noch den Klassenerhalt erreicht, scheint doch mehr als fraglich.
Ich verließ dann schnell das Gelände, denn am Abend stand
noch das Broilers Konzert in Leipzig an. Dieses wurde mit einer sehr
trinkfreudigen Runde auch noch zum Highlight gemacht.
Fazit: Ein Ostklassiker, welchen man wohl so schnell nicht
wieder sehen wird…
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