Paris mon amour.
Denn dieses Jahr wurde der Sommerurlaub genutzt, um sich 5
Tage lang Paris zu Gemüte zuführen. Der Zeitraum hatte jedoch einen Nachteil,
denn so wurde der erste Spieltag verpasst, was kurzfristig zu einem innerlichen
Leiden führte. Doch dieses wurde sofort gestillt, als man die Terminplanung
genauer betrachtete und feststellte das die Tour de France an unseren
Wochenende in Paris enden sollte. Aber beginnen wir von vorne.

Unsere Reise begann am 24.07. mit unserer Zugfahrt nach
Berlin und von dort ging es dann via Flieger in Richtung Paris. Vom Flughafen
ging es dann mit Bus und Metro in Richtung Paris/Montmartre, wo unser Hotel
war. Das Auffinden war jedoch eine etwas langwierigere Geschichte, denn ein
Teil der Reisegruppe hatte eine Hausnummer 4 im Kopf, was jedoch eine
Hausnummer 138 war und so wurde die Straße etwas mehr vermessen als nötig. Als wir unser Hotel dann endlich gefunden
haben, wurden dort die Koffer abgestellt und Paris wurde noch am Freitag das
erste Mal erkundigt.
Noch ein kurzes Wort zu unserem Hotel. Dieses war recht
einfach, jedoch zum schlafen und Frühstücken mehr als ausreichend und genügte
damit unseren Zweck vollkommen.

Nachdem am Freitag Paris schon etwas erkundet wurde, ging es
am Samstag weiter und so machten wir am Samstag eine Stadtführung durch
Montmartre, welcher sogar kostenfrei und auf Deutsch war. Dabei sahen wir unter
anderem das Cabaret Moulin Rouge, sowie die Sacre Coeur, welche über Montmartre
ragt und auch viele anderen Dinge mehr.
Danach wurde sich noch die Kathedrale von Notre Dame angeschaut und auch
noch der Platz wo einst die Bastille stand (Babsi wäre stolz auf uns gewesen).

Aber nun endlich zur Tour und zum Sonntag. Dieser begann
noch bei guten Wetter und so wurde sich morgens noch in einen Park vergnügt, sowie
sich Teile des Militärmuseums angesehen, wo unteranderem eine große
Napoleonstatue und alte Panzer rumstehen. Pünktlich auf dem Weg zur Champs
Elysees fing es dann an stark zu regnen, was uns veranlasste am Tour
Merchandise-Stand uns ein paar völlig überteuerte Regencapes zu kaufen, welche
nach unserer Rückkehr gleich als Urlaubsmitbringsel weitergegeben wurden. Im starken Regen
stellten wir uns zunächst an die Ziellinie, welche jedoch bereits 6 Stunden vor
dem Finale gnadenlos überfüllt war, so dass dir uns dort nur Teile des
Frauenrennens ansahen, ehe wir die Champs Elysees hinunter in Richtung Arc de
Triomphe wanderten. Auf dem Weg dorthin sahen wir unteranderem eine größere
Fanansammlung von Peter Sagan, welcher auch dieses Jahr wieder das Grüne-Trikot
des Punktbesten nach Paris brachte und dieses auch am letzten Tag der Tour
nicht mehr abgeben sollte. Auch Fans aus Eritrea kreuzten unseren Weg, welche
für ordentlich Stimmung an der Champs
Elysees sorgten und ihre Mannschaft das Team MTN-Qhubeka unterstützten, welche
dieses Jahr erstmals an der Tour teilnahm und sogar durch den Briten Steve
Cummings einen Etappenerfolg erzielen konnten. Das Frauenrennen war nun auch
mittlerweile vorüber und wir hatten einen guten Platz direkt am Arc de Triomphe
gefunden. Von dort aus hatten wir auch guten Blick auf zwei Videoleinwände auf
denen die Etappe übertragen wurde. So warteten wir nun bei strömenden Regen auf
die Sponsorenparade und auf die Fahrer.

Dann kam endlich die Sponsorenparade, welche mit zum Teil sehr imposanten Wagen für
Begeisterung sorgte. Auch bei dieser Parade wurden wieder allerlei an
Werbeartikeln verteilt, wobei unteranderem Mützen, Beutel und Essen den Weg zum
Endkunden fanden. Ich will nicht wissen was das alles kostet.
Aber nun endlich zum Rennen. Denn gegen 17 Uhr fuhr das Feld
nachdem es traditionell sehr gemächlich auf die letzte Etappe gestartet war in
Paris ein. Und prompt wurde das Tempe erhöht und es gab die ersten Ausreißer, nachdem
die erste Runde auf der Champs Elysees noch als Schaufahren genutzt wurde. Die
Ausreißergruppe, welche dann so um die 4 Fahrer sich eingependelt hatte, wurde
jedoch nie mehr als 45 Sekunden vom Feld weggelassen und so war es klar das es
erneut zu einem Sprint auf der Champs Elysees kommen sollte. Dort waren
natürlich die üblichen Verdächtigen die ersten Anwärter auf den Sieg (Greipel,
Sagan, Cavendish, Degenkolb usw.). Das Lotto-Team von Andre Greipel fuhr dann
auch kurz vor der letzten Runde die Lücke zu den Ausreißern zu und bereitete
den Sprint für Greipel vor, welcher bereits 3 Etappen auf der Tour im Jahr 2015
für sich entscheiden konnte. Er war damit einer von 3 Deutschen, welcher dieses
Jahr auf der Tour einen Etappenerfolg verbuchen konnten, denn neben ihn gewann noch Toni Martin (musste nach
Sturz und Gesamtführender im Gelben
Trikot nach einem Sturz leider aufgeben) und Simon Geschke (siegte gar auf
einer Bergetappe) jeweils eine Etappe. Doch zurück zum Finale der Etappe, denn
dieses sah kurz vor Schluss gar nicht so optimal aus für Greipel, denn dieser
hatte eine kleine Lücke, welche er selbstständig zufahren musste. Doch auf den letzten Metern erreichte er ein
Tempo, wo kein anderer dagegen halten konnte und so holte er sich auf der
letzten Etappe den Sieg.

Das Gelbe Trikot überkreuzte dann unter Beifall, jedoch auch
vereinzelten Unmutsbekundungen die Ziellinie mit dem kompletten Sky-Team. Die
Unmutsbekundungen stammen daher, dass manche nicht daran glauben das Chris
Froom die Tour sauber gewonnen hat, da er vor allem in den Pyrenäen keine
Schwäche zeigte. In den Alpen jedoch verlor auch er mitunter Zeit, womit zu
min. ich daran glaube bzw. hoffe das die Zeiten des Massendopings vorbei ist.
Schließlich gab es dieses Jahr nur einen positiven Dopingtest, welcher jedoch
durch die Nutzung von Kokain verursacht wurden.

Nun noch zu den finalen Wertungen der Tour. Gesamtsieger
wurden wie schon erwähnt Christ Froom (Team Sky) aus Großbritanien, mit einer
guten Minute Vorsprung auf Nairo Quintana (Team Moviestar) aus Kolumbinien.
Alejandro Valverade (Team Moviestar) sicherte sich den 3. Platz der Gesamtwertung
und verhalf damit ebenfalls dem Team Moviestar zum Sieg in der Teamwertung. Das Punktetrikot ging dieses Jahr, wie bereits
in den letzten Jahren, erneut an Peter Sagan aus der Slowakei, welcher zwar
keinen Etappenerfolg erreichte, aber im Gegensatz zu den anderen Sprintern gut
über die Berge kommt und sich somit bei so manch Zwischensprint Problemlos die
nötigen Punkte für den Sieg zusammensammelte. Das gepunktete Trikot des besten
Bergfahrers trug beim letzten Rennen zwar der Franzose Romain Bardet, jedoch
war er nur der Dritte in dieser Wertung. Die Wertung gewann aber Froom, welcher
aber in Gelb fuhr, vor Quintana (fuhr aber im weißen Trikot des besten
Nachwuchsfahrers).

Dann endete auch für uns die Tour der Leiden und leicht
unterkühlt durch den Regen ging es zurück in unser Hotel. Dort erfuhren wir
dann, dass noch am Vormittag ein Fahrzeug die Streckenabsperrungen durchbrach
und von der Bullerei beschossen wurde, aber flüchten konnte. Wie sich nun
herausstellte, hatte es wohl aber keinen terroristischen Hintergrund. Apropos
Bullerei, da in Paris die höchste Terrorgefahrstufe herrscht, siehst du des
öfteren die Bullerei oder Armee mit Maschinenpistolen patroulieren.
Unsere restliche Reise verbrachten wir dann mit den üblichen
Touristenattraktionen. Am Montag ging es rauf dem Eifelturm und außerdem
gönnten wir uns eine Schifffahrt auf der Seine. Dienstag ging es dann in einen
kleinen städtischen Zoo, sowie nach Montparnasse. In Montparnasse steht übrigens
ein schwarzes Hochhaus, welches die Pariser als Stinkefinger bezeichnen. Für
diesen überaus hässlichen Turm musste nämlich ein beliebtes Künstlerviertel in
Montparnasse weichen, was viele Pariser noch sehr bedauern. Am Mittwoch ging es
dann noch in den Louvre, wo wir uns natürlich die „Mona Lisa“ ansahen und viele
andere Kunstgegenstände.
Am Nachmittag ging es dann wieder nach Orly zum Flughafen
und gegen 20 Uhr hatte uns Deutschland wieder.

Noch etwas zum Leben
in Paris. Also unser Hotel war preislich absolut in Ordnung, jedoch ist Essen
gehen ein echt teures Hobby. Ein Beispiel 0,3 Liter Bier bezahlt man hier schon
öfters mal 6-7 € und auch ein einfach Essen gibt es selten unter 15 €.
Highlight für mich war ein Stand wo die Bratwurst 8,-€ kam. Und noch etwas zur
Fortbewegung: Es lohnt sich wirklich mit der Metro zu fahren, diese ist schnell
und kommt aller 5 Minuten und man kommt in jede Ecke von Paris. Auch das die
Franzosen bzw. Pariser unfreundlich sind, kann ich absolut nicht bestätigen.
Fazit: Eine Reise mit einem sportlichen Highlight. Immer wieder gern...