AUSWÄRTSSIEG, AUSWÄRTSSIEG, AUSWÄRTSSIEG - auch noch Tage nach dem
grandiosen Sieg an der Ostsee schallen diese tollen Worte durch mein Ohr
und erinnern an einen tollen Fußballnachmittag in der stürmischen
Hansestadt. Doch erst einmal der Reihe nach:
Nach einem
erholsamen und schönen Kurztrip an die Ostsee sollte zum Abschluss
dieser Tage noch ein fußballerischer Leckerbissen anstehen, man könnte
es auch ein erzgebirgisches Lokalduell nennen (für alle Unwissenden,
bitte selber informieren) - die BSG aus Aue zu Gast bei der BSG aus
Lauter, die nun seit geraumer Zeit an der Ostsee spielt und auf den
Namen Hansa Rostock hört. Bevor es in das Ostsee-Stadion gehen sollte,
stand noch ein kurzer Ausflug in die Rostocker Innenstadt und an den
Hafen auf der Tagesordnung. Da ich zuletzt vor vielen, vielen Jahren
dort war hatte ich nicht mehr in Erinnerung, wie schön diese Stadt ist.
Rostock hat mir sehr gefallen und wird sicherlich auch mal unabhängig
vom Fußball mal wieder besucht. Das Flair auf Rostocks Straßen erinnerte
allerdings eher an eine westdeutsche Stadt, zumindest das Publikum,
welches zu diesem Zeitpunkt umherflanierte, auch die Hansafans in der
Innenstadt hätten zu einem x-beliebigen Bundesligaverein gehören können,
so zumindest mein subjektiver Eindruck.
Nach diesem
kurzen Besuch ging es dann auch zurück Richtung Hauptbahnhof, das Auto
wurde abgestellt und dann ging es in die bereitsgestellten Shuttle-Busse
Richtung Stadion. Die Fahrt dorthin und die Ankuft verliefen problemlos
und so kamen wir ca. eine halbe Stunde vor Spielbeginn ins Stadion. Ich
muss sagen, dass dies mir auch ganz gut gefällt, obwohl ich auch nicht
richtig sagen kann wieso, aber irgendwie hat es einen gewissen Charme.
Der Fanblock der Rostocker war bereits sehr gut gefüllt, der Rest des
Stadions aufgrund der sportlichen Situation eher durchwachsen besucht.
Der Gästeblock hingegen war meiner Meinung nach gut besucht, ca. 800-900
Auer werden wohl den Weg ins weite Rostock auf sich genommen haben und
überraschten mich mit einem guten Auftritt während der Spielzeit. Die
Lieder wurden sehr leidenschaftlich und lautstark mitgesungen und es
zogen auch so ziemlich alle mit, sehr schön!!! Dies lag aber auch vor
allem am starken Auftritt unserer Helden aus dem Erzgebirge.
Sportlich
muss man sagen, dass Rostock durchaus bemüht war und versuchte über
großen Kampf ins Spiel zu finden. Die technischen Fähigkeiten sind
allerdings ziemlich grottig, häufige Fehlpässe, Fehler im Spielaufbau
und besonders die Verunsicherung aufgrund der aktuellen Situation war
jederzeit zu spüren. Anders hingegen unsere Veilchen: Zu Beginn des
Spieles wurde erst einmal abgewartet, die Abwehr stand sehr sicher und
bereits die erste richtige Chance sollte ihren Weg ins Tor finden. Nach
einem schönen Freistoß halblinks vorm Strafraum segelte der Ball auf den
Kopf von Adler, der technisch brilliant verwandelte und den Gästblock
in freudige Wallung brachte. Die Hanseaten nun ziemlich verunsichert und
geschockt. Aue spielte weiter munter vor sich hin und konnte auch noch
ein paar kleinere Chancen herausholen.
So ging es mit
der Führung in die Pause, die schon kurz nach Wiederanpfiff noch höher
ausfallen sollte. Nach einem Fehler des Rostocker Hüters legte Soukou
quer auf Wegner, der eiskalt verwandelte. Die Aue-Fans nun völligst am
ausrasten und ich natürlich auch, mein Blocknachbar wurde von meiner
Freude wortwörtlich mitgerissen und auf den Boden gelegt :-)! Die
Rostocker nun völligst am abkotzen. Sie versuchten mit wütenden
Schlachtrufen ihre Spieler aufzuwecken. Während der gesamten Spielzeit
war relativ wenig zu hören, was aber evtl. auch an der Position des
Blockes liegt. Einzig die verschiedenen Klatsch- und Trommelrhythmen
wussten mir zu gefallen.
Nachdem nun noch eine Rostocker Fahne
ihren Weg in den Gästeblock fand und zerstört wurde, rasteten ein paar
Hansa-Fans etwas aus und suchten die Konfrontation am Gästeblock. An der
Plexiglasscheibe lieferten sich dann auch ca. 30 Hansaanhänger und ein
paar Leute aus Aue ein kleines Duell, was allerdings durch die Scheibe
nicht so ganz funktionieren sollte. Somit musste der Autausch von Spucke
und Beschimpfungen den Einsatz der Fäuste ersetzen. Das ganze
Schauspiel dauerte dann auch ca. 5 Minuten, bis zuerst 2 Securitys kamen
und die Rostocker wegliefen. Es kamen keinerlei Cops, sehr
gut!!Insgesamt war die Situation recht lustig anzusehen, manch einem
Besucher kamen, sicher nicht ganz unbegründet, Erinnerungen an einen
Zoobesuch auf.
Jedoch schien der Funke nun auf die Hansa-Spieler
übergesprungen zu sein, sie kämpften sich in die Partie hinein und
konnten auch einige Chancen verbuchen, jedoch keine verwandeln. Dies lag
auch am starken Männel, der durch einen klasse Reflex den
Anschlusstreffer verhinderte. Er sorgte auch weiterhin für viel Freude
im Gästeblock: Nach einem indirekten Freistoß schoß der Rostocker
Spieler direkt aufs Tor, Männel sprang einfach mit gespreizten Beinen
über den Ball, dieser fiel ins Tor, kurze Fassungslosigkeit und dann
totale Belustigung über den abgezockten Männel :-)!
Aue
verteidigte die Führung tapfer und so konnte der nächste Auswärtssieg
eingefahren werden. Nach dem Spiel gab es auch keinerlei Kontakt mit den
Rostockern. Was allerdings ziemlich nervte, dass die Gästefans auch
beim Verlassen des Stadion abgetastet wurden, es wurde wohl nach
geklauteten Rostocksachen gesucht, LÄCHERLICH!!! So ging es dann voller
Freunde und tollen Erinnerung zurück Richtung Heimat.
Fazit:
Eine schöne Stadt, ein schönes Meer, 3 schöne Punkte, schöne
Erinnerungen, was will man mehr! Wir kommen gerne wieder!!! Kogge
versenkt!!!!!