Mittwoch, 11. Oktober 2017

15.09.2017 BSG Wismut Aue - Holstein Kiel 0-3

Kiel zu Gast in Aue, Premiere in der höchsten unterklassigen Liga Deutschlands. An die Ostseestadt habe ich jetzt nicht die besten Erinnerungen. Thront doch von der letzten "Schande der Fanszene"- Fahrt in die Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins noch eine saftige Narbe auf meinem  Handrücken. Der letzte 3-fache Punkteerfolg gegen die Kiel liegt auch bereits 7,5 Jahre zurück. Zugegeben, das Duell gab es jetzt nicht so oft.




Also ging es pünktlich los, seit etlichen Mondzyklen mal wieder nach Aue. Unsere übliche Anlaufstelle, der DT-Fantreff stand auf Grund subkontinentaler Abwesenheit des Schankwirts nicht zur Verfügung. Wir waren also gezwungen anderweitige Quellen aufzutun. Wir gaben dem Stadionblick mal wieder eine Chance.




Vor ca. 7,5 Jahren noch feste Anlaufstelle. Der Füllgrad der Plätze und Besucher, war so hoch, dass, man nicht umfallen konnte, allerdings war unfallfreies Passieren auch ein Abenteuer für sich. Die Luft war zum Schneiden, die Tisch klebrig von den Runden Mokka und Pfeffi. Eine schöne Zeit...


Doch heute, die Erwartungen waren eingangs bereits niedrig, ein charakterlose, sterile Atmosphäre, 2 Drittel der Plätze blieben frei. Ein absoluter Schock, die Getränkekarte wurde zwar nur unwesentlich verändert, dennoch herrschte ein Klima, dass sich zwischen Steuerfachanwaltskanzlei und Zahnarzt bewegte. Das Fussballfachgespräch, dass selbstverständlich geführt wurde, glich in dieser Umgebung eher einer gesteuerten Diskussion während eines Assessment Centers.


Das Kribbeln konnte so nicht geweckt werden und um es vorweg zu nehmen, gelang das nie an diesem Tag in ausreichender Intensität. Da die Fanszene Wismut Aue sich im Stimmungsboykott befand und befindet, überließ man auch auf den Rängen den zum Anpfiff eintreffenden 80 Nordlichtern die Stimmungshoheit. Was der Gästeblock brachte war nicht berauschend, unterscheid aber den Abend im Baustellen-Erzgebirgsstadion, aber wenigstens positiv von einer Fachtagung der Zugführergewerkschaft.


Mit den 8000 Anwesenden war auch die Hintertorseite, welche die Fanblöcke des FC Erzgebirge Aue beherbergt schon reichlich überfordert. Ein Rauskommen ohne den Austausch von Körperlichkeiten war nicht möglich. Das führte für mich dazu, die Spezialitäten am Versorgungsstand unter der Tribüne zu verwerten. Über die Qualität möchte ich mich diesmal nicht auslassen, am Ende heißt es noch ich würde ständig meckern.



Zur Steigerung der Laune trug das Geschehen auf dem Rasen auch nicht bei. Man muss Kiel allerdings zugestehen, taktisch exzellent zu agieren und bei den Abschlüssen auch das nötige Glück gehabt zu haben. In jedem Fall entführten sie verdient 3 Punkte aus Aue und stehen verdient an einer vorderen Position im Unterhaus.



Die mitgereisten Kilianer feierten ausgelassen mit einer Polonaise im übergroßen Gästeblock den Erfolg im Talkessel zu Aue. Für den Heimanhang wäre es vielleicht reizvoller gewesen, die Baumaschinen im Stadionrund zu beobachten, da wäre die Frustschwelle nicht so schnell nach oben gegangen.



Nach einem Sieg unter der Woche in Kaiserslautern ist aber auch die Auer Ausgangsposition für den Kick gegen Sandhausen nicht die Schlechteste.


PS: Die Kieler hatten vor ihrem nächsten Spiel gegen Hamburg Braun noch ein paar Probleme mit eben diesen. Eine Ultrafahne verschwand. das mündete letztendlich im Platzsturm und zu den medienträchtigen Bildern, als die St.Pauli-Ersatzspieler einige Revanchisten unsanft stoppten.

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