Donnerstag, 30. Juli 2015

26.07.2015 LFV Sachsen Leipzig - SV Thekla 2-1

Testspiel zwischen 3.Kreisklasse (12.Liga) und 1.Kreisklasse Staffel 2 (10.Liga) - Willi-Kühn-Sportpark - 81 Zuschauer

Leipzigs Amateurfussball - ein Land voller Legenden, Tragödien und Absurditäten. Hier ist alles möglich. Aus Einhörnern entstehen auf fabulösem Wege Löwen, die Farblehre wird außer Kraft gesetzt - aus grün und blau wird am Ende doch grün-weiß. Für Spielrechte hat Leipzig eine erhöhte Anziehungskraft: Egal ob von (Um)-Land oder See, irgendwann macht es doch in Leipzig halt. Integrativ ist man auch tätig, selbst fremde Fabelwesen aus fernen Bergstaaten dürfen sich hier ansiedeln.

Kurzum: Alles ist möglich!

Frei nach diesem Motto war ich diesmal zu Gast beim Neustart von Sachsen Leipzig. Einst das Schnellboot Mitteldeutschlands als FC, dann Auffangverein als SG und nun Back to Basics als LFV. Die Ahnenreihe ist da selbst für Experten nur schwer zu durchschauen. Für den Neustart rekrutierte man die zweite Mannschaft von TuS Leutzsch, welche letzte Saison aus Liga 10 abgestiegen war.

Als Spielstätte dient der Willi-Kühn-Sportpark des notorisch klammen SV Nordwest. Eben dort bagann vor einigen Jahren auch die Geschichte der BSG Chemie Leipzig 2.0.

Für 2 Euro darf man diesem historischen Ereignis beiwohnen, als Sahnehäubchen gibt es noch 2 Mikrofanblöcke zu bestaunen. Auf der einen Seite bei Leutzscher Fussball Verein die Boys, welche nicht viel von sich gaben, wenn dann sangen die 4 Kehlen aber voller Inbrunst "Come on Chemie". Man geht auch immer noch davon aus mittelfristig mal wieder international zu spielen.

Auf der anderen Seitedie Hobbypyromanen des SV Thekla. Immer wieder waren Böller im Einsatz, das Gesangssortiment war etwas abwechslungsreicher und zu Spielbeginn wurde ein wenig Rauch eingesetzt, für die bengalischen Artikel war es aber einfach zu hell. Pluspunkt Thekla gibt es für die eingesetzte Darthymne Chasing the sun. Aber das ist nur eine persönliche Meinung. Auf der anderen Seite hat Thekla auch noch Kumpanen der erlebnisorientierten Fraktion dabei, die dem LOK-Milieu zuzuordnen sind. Beim Thema Fabelwesen aus Bergstaaten waren sich beide Seite wenigstens einig.


Im Spiel selbst war Sommerfussball vom feinsten zu sehen. Viel spielte sich zwischen den Strafräumen ab. Thekla ging durch einen direkten Freistoß in Führung, allerdings begünstigt durch einen grandiosen Torwartfehler. Sachsen Leipzig spielte immer wieder auf Fussballhallenbetreiber und Ex-Türsteher sowie Torgarant Nico Breitkopf. Der zeichnete sich durch unglaubliche Ballsicherheit aus. Der Laufleistung möchte ich nicht analysieren, aber auf dem Niveau reicht das locker. So machte er beide Tore zum Sieg des neuen Sachsen Leipzig. Leider kam es nicht zum Duell mit der ehemaligen Abwehrkante von Sachsen Robert Gerber. Dieser blieb in seiner Trainerfunktion die ganze Zeit relaxt am Seitenrand.

Die Pyrozündler droht übrigens Platzverbot beim Lokalrivalen Lok Nordost. Deren Verantwortliche waren bei jedem Knallkörper schockiert und schossen schonmal Profilfotos für die Einlasskontrolle im Derby. Wie gesagt: Alles ist möglich!

An der Kulinarik muss noch gearbeitet werden: Bier für 1,50€ OK, aber die erwärmte Kaufbulette wusste nun wirklich nicht zu überzeugen.

Freitag, 17. Juli 2015

11.07.2015 SV Einigkeit 05 Tollwitz - SV Braunsbedra II 1-3

Aufsteiger in die Kreisliga Saalekreis (10.Liga) gg. Mittelfeldteam der Kreisoberliga (9.Liga) - 33 interessierte Betrachter


Nach dem Spiel in Leuna ging es weiter nach Tollwitz. In dem kleinen Örtchen wurde der Sportplatz rasch entdeckt und das Vehikel abgeparkt. Zu Gast war die Reserve des SV Braunsbedra die einstmals sogar in der Oberliga spielten.

An einem kleinen Imbiss aus einem Container konnten wir den inzwischen höher gewordenen Temperaturen entgegenwirken und nahmen auf den davor aufgestelleten Möbeln aus Großmutters Küche Platz. Leider musste ausschließlich auf Flüssignahrung zurückgegriffen werden. Dafür wurde aber kein Eintritt erhoben.


Viel zu bieten hat die Anlage leider nicht. Einzig die Brücke über den kleinen Bachlauf über die man muss um das Spielfeld zu erreichen sowie eine Gerüst-Anzeigentafel-Konsteuktion verleihen etwas Besonderes.


Schnell wurde klar, dass der Gast spielerisch und taktisch die Oberhand hatte. Wie verquatschten das Spiel ein wenig, war gerade die zweite Hälfte, auf Grund der dann doch hohen Temperaturen, etwas ereignisärmer.


Nach einem Seitenwechsel konnten wir mit dem Trainer der Tollwitzer etwas fachsimpeln und Details zum Tollwitzer Fussball erfahren. Der Fussballtag wurde dann im möblierten Freisitz ausgeklungen.



Fazit: Wird Zeit, dass es wieder losging und im Leipziger Umland gibt es noch einige Sportplätze zu entdecken.












11.07.2015 TSV Leuna - VfB 07 Lettin 1-3

Stadion des Friedens - 34 Zuschauer


Die Stadien dieser Republik haben uns wieder. Saisonauftakt heute für eine gut aufgelegte DreierRunde mit 2 Testspielen im südlichen Sachsen-Anhalt.

Zunächst führte uns der Weg zur Mittagszeit in die Kleinstadt Leuna, besser bekannt durch die riesigen Chemiewerke. Auf dem Programm stand die Begegnung zweier Landesklasse-Mannschaften(8.Liga), welche im Stadion des Friedens ausgetragen wurde, wo 7000 Stehplätze zur Verfügung stehen. Eine Längsseite wurde  inklusive Sprecherturm modernisiert, während die Andere althergebracht daher kommt. Auch die Steinmauer, die das Spielfeld hinter der Laufbahn umzieht wusste zu gefallen.


Fussballerische hatte es zu DDR-Zeiten für den TSV nur zur Drittklassigkeit gereicht, andere Sportarten wie Ringen oder Hockey waren und sind erfolgreicher. Das Stadion rechtfertigt jedenfalls immer einen Besuch. Für uns ging es zunächst ins vor wenigen Jahren neu gestaltete Vereinsheim und für den schmalen Taler wurde man dort gut verköstigt.



Pünktlich zur Verlesung der Mannschaftsaufstellungen nahmen wir Platz. Das war auch gut so, denn nach einem kapitalen Abwehrschlafens stand es bereits nach (gefühlt) 26 Sekunden 1-0. Da geht die Saison ja gut los... Wer jetzt allerdings ein Spiel erwartete, bei dem Leuna dominiert, der war auf der falschen Fährte.


Nach nur einer Trainingseinheit wirkte Leuna spätestens ab Minute 30 platt. Lettin hatte das Spiel bereits zur Halbzeit gedreht. Und die Leunaer Offensive hing komplett in der Luft. In Abschnitt 2 setzte Lettin nach und gewann am Ende verdient 1-3. Eine höhere Niederlage konnte nur durch den starken Keeper verhindert werden, dieser hielt einen Strafstoß und etliche andere Einschussmöglichkeiten durch blitzschnelle Reflexe mit dem rechten Arm.


Die zweite Hälfte verbrachten wir um Schatten auf der alten Gegengerade. Dabei gab uns der Abteilungsleiter in einem persönlichem Gespräch einblicke in die Sponsorensuche, Mannschaftszusammenstellung und das Saisonziel - nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Vielen Dank für die Informationen.

Nach dem Spiel ließ uns das Torabbauprozedere noch etwas verweilen und bei einem Kaltgetränk auf der Terrasse des Vereinsheims nahmen wir Abschied von  Leuna. Dann trat auch noch der Stadionsprecher in Erscheinung und verabschiedete die Zuschauer mit einem "das Ergebnis ist ja bekannt" nach Hause.



Fazit: wirklich schöne Spielstätte, Gastfreundschaft und die Nähe sorgen dafür, dass man einen weiteren Besuch im Punktspielbetrieb in Erwägung ziehen kann.