Donnerstag, 26. Februar 2015

20.02.2015 BSG Wismut Aue - SV Darmstadt 98 0-1

Der 22.Spieltag der 2.Fussballbundesliga bot das Duell von den Teams der Stunde. Das Auer Team, bis dato 2 Siege 2015, gegen die Dauerbrenner aus Darmstadt, 12 Spiele in Folge ungeschlagen. Zu diesem Spiel ließen wir uns etwas besonderes einfallen, als Revanche für unseren Darmstadt-Besuch in der Hinrunde besuchten 4 Lilien das wunderbare Ostdeutschland, um einige schöne Tage zu verbringen und dabei ihrem Team nachzureisen.

Da wiedermal an einem Freitag hieß es nach der Arbeit den Zug zu erwischen, welcher über Altenburg die Metropole Z erreichte. Bei der Besorgung der Getränke hatte man sich etwas übernommen, sodass ein hohes Tempo von Nöten war, um den Proviant zu beseitigen. In Z erstmal Polizei im Zug, aber ohne Bewandtnis für uns - Gute Fahrt ins Erzgebirge.

In Aue dann die Modalitäten der Abreise besprochen und rein ins schmucke Erzgebirgsoval. Der Gästeblock war auch ordentlich gefüllt und so konnte das "Blumen"-Derby starten. Die Veilchen kamen in der ersten Hälfte zu einigen Chancen. Man muss sagen, dass der Vorwärtsdrang im Vergleich zum Vorjahr schon ein anderes Level hat. Einzig der Lilien-Keeper Marteria ließ nicht anbrennen und hielt großartig. Somit Halbzeit 0-0.

Bitterer Start in den zweiten Abschnitt als sich unser Neuzugang Bobby Wood verletzte und nun etliche Wochen ausfallen wird. Das Auer Spiel war davon allerdings nicht zu beeinflussen, immer wieder ging es nach vorn - ohne dabei allerdings konsequent genug zu sein. Wie es dann in vielen Sprichworten besprochen wird, kam nun Darmstadt auf. Der alte Bekannte Ronny König bereitete nach Kopfballablage das Tor des Abends vor.

Fazit: Aue leicht besser, Darmstadt aber jederzeit mit dem nötigen Biss und einem assi-starken Torwart. 98 nun seit 13 Spielen ungeschlagen und Dirk "Bernd" Schuster leitet hervorragende Arbeit. Für unsere BSG geht es nun gegen St.Pauli (A), Ingolstadt (H) und Aalen (A). Gerade in den Auswärtspartien gegen direkte Konkurrenten muss etwas Zählbares geholt werden.

Für den Mob ging es nun per Zug wieder in die Stadt des doppelten M. Nach einigen Kaltschalen legte sich auch der Frust, welcher durch die bittere Niederlage genährt worden war und so beendete man den Tag zwar erschöpft, aber ausgeglichen. Reisegruppe Südhessen verbrachte noch 2 Tage in Leipzig und veredelten ihren Ausflug noch mit einer Inaugenscheinname von regionalem Feinschmeckerfussball. Sollte Aue nächstes Jahr nach Darmstadt müssen, werde ich da sein, vorzugsweise im Herkules.


Mittwoch, 18. Februar 2015

13.02.2015 Fortuna Düsseldorf - BSG Wismut Aue 2-3

Am Freitag den 13. stand die Auswärtsfahrt nach Düsseldorf an. Mitfahrer wurden kurzfristig rar, als Solo-Tour gen NRW. Entspannt ging es per Zug nach FFM - dort kurz Aufenthalt bei der goldenen Möwe und ein Spaziergang durch Drogenviertel am Bahnhof. Scheint fest in afrikanischer Hand zu sein, aber was da sich da sonst für Gestalten rumschleppen - unglaublich.

Weiter ging es über Köln nach Düdo, wo schon die ersten Jecken zu begutachten waren. Im letzten Zug etwas Unterhaltung durch verkaterte, schwarzfahrende Jugendliche, die von der Altweiberfastnacht gezeichnet waren, freundlicherweise ließ sie der Zugbegleiter an der nächsten Haltestelle aussteigen.

Der ersten Weg am Zielort führte in Altstadt, da war gegen 15 Uhr bereits reges, närrisches Trieben. Karnevalsferner als ich kann man nicht sein und so entzog ich mich der Masse und spazierte am Rhein entlang dem Standort des alten Rheinstadions entgegen. Bewaffnet mit einem Alt, ging der Weg recht schnell vorbei und das Stadion war viel zu früh erreicht.


Das Stadion macht auf mich einen so sterilen Eindruck wie fast nirgends. Wenn man das Foyer - dieses Wort passt gar nicht zum Thema Fussball, aber gut - betritt hat man das Gefühl in einer Sporthalle zu stehen, es gibt definitiv Besseres. Bevor die heiße Phase vor dem Spiel begann gönnte ich mir eine Currywurst sowie diverse Alt-Bier - Geschmack super, Preis gerade noch OK.

Im Düsseldorfer Kasten fiel auf, dass es mittlerweile auch hier 2 "Ultra-Blöcke" gibt einen großen rund um UD im Eckblock und einen kleineren im gegenüberliegendem Oberrang mit der Gruppe Dissidenti. Zu vernehmen waren tatsächlich nur ab und an die Ultras Düsseldorf die allerdings auch nicht ihren besten Tag hatten.

Der Auer Block vielleicht mit 400 Personen bestückt, ein größerer Teil des aktiven Kerns kam allerdings verspätet an, sodass der Support sehr dürftig begann, im Laufe des Spiels aber besser wurde. Ich würde sagen, aus der Masse das bestmögliche herausgeholt.

Wenn man Wismut Aue auswärts verfolgt ist man immer eine Mischung aus Masochist, Unfallgaffer und natürlich unbelehrbarer Optimist. Rar waren die Erfolge in den letzten Jahren, zu Letzt wurde Cottbus vor knapp einem Jahr 3-2 besiegt. Aber an diesem Freitag, dem 13., war alles anders. Ungläubig rieb man sich die Augen, die Kontertaktik die T. Stipic sah riesig aus. Die Sturmneuzugänge Wood und Mugosa trafen, einzig ein Blackout von Micha Fink trübte das Bild der 3-1 Pausenführung etwas. Im Block rieben sich alle die Augen, Glückseligkeit allerorten.

Bei Wismut Aue auswärts erwartet einen auch immer Zittern, angespannt sein und die Gewissheit dass immer etwas passieren kann. So kam es auch diesmal, Fortuna erzielte der Strafstoß den 2-3 Anschluss. Die letzten Minuten stellten die Fingernägel auf eine harte Probe, letztlich hielt die Führung bis zum Schlusspfiff. Ein hoppelnder Stipic und eine freudestrahlende Mannschaft bahnten sich den Weg zu den Wackeren im Gästeblock. Mit den gekreuzten Hämmern ging der Stadiontag zu Ende, für die Düsseldorfer war der Fasching wohl für einige Minuten getrübt.


Der Tag ging in bahnhofsnähe bei Alt und rheinischem Spießbraten zu Ende. Der gebuchte Fernbus traf um 8 Uhr des nächsten Morgens in der Heimat ein. Für diesen Trip galt "24 hours are not enough". Trotzdem hat es sich gelohnt, denn Wismut Aue auswärts ist auch Friede, Freude und Eierkuchen. Diesmal also wieder ein 2:3-Auswärtserfolg, bitte zukünftig nicht nur einmal im Jahr.

Freitag ist Darmstadt zu Gast - es gilt die Serie auszubauen mit einer Vorstellung wie in Düsseldorf ist das drin.


Dienstag, 17. Februar 2015

14.02.2015 Holstein Kiel - Sg Dynamo Dresden 1:0

Liebe ist...wenn der Valentinstag schon am Freitag den 13. beginnt und man sich in den Zug in Richtung weitestes Auswärtsspiel der Saison macht. So ging es für mich via ICE nach Hamburg, auf der Fahrt erlebte ich schon die erste und auch einzige Festnahme an diesem Wochenende, als ein Mitfahrer wohl das Blackticket lösen wollte. Die Zugbegleiter und auch die Bundespolizei am Berliner Hauptbahnhof spielten jedoch nicht mit und so klackten dort die Handschellen (für ihn war wohl wirklich Freitag der 13te). In Hamburg angekommen, ging es erstmal Bier kaufen und danach erlebte ich meinen Freitag den 13ten, als ein Bier hinunter fiel und sich auf den Bahngleis verteilte. Ich zog dann noch zum Wurstmeister auf den Hamburger Bahnhof in Erinnerung an einen legendären Junggesellenabschied und genoss dann dort ein feines Astra. Dann kam auch mein Mitstreiter in Hamburg an und weiter ging es in Richtung Nortorf und von dort ging es dann weiter in Richtung Nachtlager bei der ortsansässigen Familie. Dort wurde bei leckeren Essen und Alkoholika der Abend verbracht und so einige Dinge bequatscht.
Liebe ist...wenn die Bullen auf der Anreise nicht den Dicken machen und dich in Frieden lassen. So ging es wieder auf den Bahnhof von Nortorf über Neumünster nach Kiel. Dort standen zwar die Bullen, doch diese agierten sehr zurückhaltend. So ging es noch ein paar Bier holen und dann nutzte man dieses mal den Bustransfer zum Stadion. Dieser gestaltete sich diesmal sehr kurzweilig, da der Busfahrer nicht die vorgeschriebene Route zum Stadion nahm, sondern den Umweg über den Hafen und man so noch eine kostenlose Stadtrundfahrt inkl. Erklärungen erhielt. Das war auf jeden Fall nicht schlecht. Vor dem Stadion wurden dann noch ein paar Bier gekillt und dann ging es auch schon rein ins Kieler Rund.

Liebe ist...wenn das Stadion nicht wie aus dem 0815-Stadionneubaukatalog aussieht. Denn das Kieler Stadion ist noch eine schöne Buchte. Die Haupttribüne besteht komplett aus überdachten Sitzplätzen, wohingegen die Gegengerade nur in der Mitte bestuhlt ist und von Stehplätzen eingegrenzt wird. Die Heimkurve ist hinter dem Tor auf der ebenfalls überdachten Stehtribüne ansässig, jedoch nicht wie üblich direkt hinter dem Tor, sondern rechts dahinter. Der Gästeblock passt sich dem restlichen in keiner Form an, denn dieser besteht aus einer weitläufigen Kurve, welche ohne jegliche Überdachung ist. Ansonsten noch ein kurzes Wort zum Catering, dieses war preislich in Ordnung und auch die Brezel, sowie der Kinderpunsch schmeckten. Alkoholika war mal wieder nicht erhältlich im Gästeblock.

Liebe ist...wenn man seinen Verein über mehrere hundert Kilometer hinterherreist und dieser in 90 Minuten einen lapidaren Torabschluss auf die Ketten bekommt. Die Leistung in Kiel war von Anfang an, eine einzige Katastrophe und erinnerte stark an die letzte Saison. Da fehlte einfach alles, Kampf, Einsatz und Leidenschaft, die spielerischen Elemente erwähnen wir lieber gar nicht erst. So hatte Eilers in der zweiten Halbzeit die einzig nennenswerte Torchance, welche aber der Kieler Schlussmann parieren konnte. Anders die Kieler, welche schon in der ersten Halbzeit ein ordentliches Feuerwerk zündeten, jedoch am eigenen Unvermögen scheiterten oder aber am auch heute wieder gut aufgelegten Dynamo Keeper Wiegers. Letztlich war es dann ein Abstaubertor nach einer Ecke, welches die Kieler in Front brachte, dabei blieb es dann auch. Dynamo hätte sich aber auch über ein 5 oder 6:0 heute nicht beschweren dürfen.


Liebe ist...wenn das Spiel scheiße ist und man seinen Verein trotzdem bedingungslos unterstützt. So legten die heute mitgereisten 1.500 Schlachtenbummler aus Dresden eine gute Sohle auf das Parkett, so dass auch die Heimfans mehr in den Gästeblock schauten, als auf das Feld. Bei uns gab es eine einfache Choreo vor dem Spiel mit weißen und weinroten Luftballons, sowie schwarz-gelben Schwenkern, was Auswärts in Ordnung geht. Die Heimgruppe hantierte mit großen Doppelhaltern herum, welche das Kieler Logo, sowie das Wort "Holstein" bildeten. Außerdem waren zwei Spruchbänder involviert, welche aber zu klein waren, um diese wirklich lesen zu können und das am Dach befestigte klappte nicht ganz auf, so dass nur die Hälfte zu sehen war. Die Stimmung auf der Heimseite war auch nicht die Welt, einzig kurz vor Schluss kam dann mal etwas an. Extrem eklig waren auch die Klatschpappen, welche doch stark an Handballatmosphäre erinnerten. Ob diese wohl der örtliche Handballclub Thw Kiel gesponsert hat?
Beide Seiten hantierten dann auch noch mit Spruchbändern herum, bei Kiel gab es eines gegen die Zivis und Bullen, sowie eines wo mir wohl der Hintergrund fehlt. Dieses lautete: "Scheiß auf Dynamo, zieh die Crystal rein!". Verstand so richtig keiner im Block, vielleicht kann ein Kieler einen ja mal aufklären. Bei uns gab es nur eines: "Am Valentinstag unterwegs mit der Liebe unseres Lebens". Ach ja insgesamt waren 7.000 Zuschauer heute vor Ort.

Liebe ist...wenn die Heimfahrt mit Alkoholika und witzigen Nachrichten geschieht. So ging es vor der Abfahrt noch in einen Kieler Pub, wo es lecker Bier und Bundesligafußball gab. Außerdem erreichte einen die Info, dass die Kölner etwas Karneval auf den Rasen von Gladbach feierten. Die Heimfahrt verlief dann aber sonst ruhig und bei genügend Bier war man dann gegen 1:15 Uhr am Sonntag wieder Zuhause.


Fazit: Liebe ist...wenn keine Reise für deinen Verein zu weit ist!































Donnerstag, 12. Februar 2015

01.02.2015 BSG Chemie Leipzig – FC Sachsen Leipzig Allstars 6:3 im AKS

Der FC Sachsen ruft und knapp 2400 Zuschauer folgen dem Ruf in den altehrwürdigen Alfred-Kunze-Sportpark zu Leipzig-Leutzsch. Was noch vor ein paar Jahren eine ordentliche Zuschauerzahl für ein normales Punktspiel gewesen wäre, war an diesem Tag das Resultat eines sehr traurigen Umstands.
Marco Eckstein, ehemaliger Torhüter des FC Sachsen Leipzig, erlag traurigerweise am Ende des vergangenen Jahres einem Krebsleiden und hinterließ seine Frau und zwei Kinder. Um seiner zu gedenken, planten ehemalige Weggefährten, vorrangig aus Reihen des FCS, aber auch aus Ecksteins späterer Station Meuselwitz ein gemeinsames Treffen im Rahmen eines Freundschaftsspiels. Und da nichts näher lag, als das Spiel in Leutzsch stattfinden zu lassen, zeigte sich die BSG Chemie als geeigneter Gastgeber.
Über Leutzsch schien an diesem Tag die Sonne, so wie das halt schon immer war. Die äußeren Gegebenheiten waren also ideal, um einen würdigen Abschied zu feiern. Die Ränge waren gut gefüllt, gerade Dammsitz und Tribüne gaben mittig ein gutes Bild ab. Vor dem Spiel wurde auch dazu aufgerufen, sich ebenda zu versammeln, um bei den Mannschaftsfotos eine stimmige Atmosphäre zu erzeugen. So weit wir das erkennen konnten, wurden zahlreiche Schals während der Schweigeminute in die Höhe gestreckt.
Untermalt wurde die Schweigeminute durch ein einzelnes bengalisches Feuer.
Schön war auch die Einbindung zweier überlebensgroßen Bilder von Marco Eckstein, welche in beiden Toren aufgehangen wurden.
Neben dem eigentlichen Anlass war die Mehrzahl der Zuschauer natürlich auch da, um die alten  „Helden“ des FC Sachsen, zu meinen Fanzeiten natürlich nur „Chemie“ genannt, wiederzusehen. Euer Schreiber war wirklich heiß auf die Spieler, die sein chemisches Fanleben gerade in der Hochphase absolut geprägt haben und die für die alten Leutzscher Tugenden einstanden, wie kaum andere: Andy Schiemann, Boris Lucic, Frank Rietschel, Tobias Friedrich und Piet Schönberg, um nur einige zu nennen. Wie das Spiel ausgehen würde, war mir persönlich egal, irgendwie hatte ich für kurze Zeit das Gefühl, meine große Liebe „Chemie“ würde wieder auf dem Platz stehen. Wir hatten nach Ewigkeiten sogar die „Chemie rockt…“-Fahne mal wieder am Zaun gehisst.


Und doch war dann das ganze Drumherum eher emotionslos, was von unserer Seite als ein wenig schade empfunden wurde. Die drei Tore der Allstars wurden ebenso bejubelt wie die 6 Treffer der BSG, Stimmung kam aber nicht auf. Letztendlich sollte das Spiel eigentlich 6:4 - in Anlehnung an das Meisterjahr - enden, was leider nicht gelang. Und doch war das nicht unbedingt wichtig. Die Hauptsache war, dass die Frau von Marco Eckstein mit ihren Kindern einen würdigen Gedenkrahmen erleben konnten und sogar ein wenig Unterstützung erhält.
So hatte man gegen Ende den Eindruck, dass zahlreiche Menschen im Stadion an diesem Tag eines einte: Den Verlust eines geliebten Menschen oder eben auch eines geliebten Vereins in der Gruppe zu verarbeiten und ihn im Herzen noch einmal auf dem Feld stehen sehen. Viele waren bestimmt da, um einfach mal wieder mit den Leuten zu quatschen, mit denen man Woche um Woche gebangt hat, genau hier, im eigentlichen Wohnzimmer ALLER Chemiker.
Marco Eckstein – Ruhe in Frieden… FC Sachsen Leipzig – Ruhe in Frieden…