Samstag, 30. Mai 2015

24.05.2015 1.FC Heidenheim - BSG Wismut Aue 2-2

Alles kaputt!


Das war mein Gedanke nach dem feststehenden Abstieg am 24.05.2015 in Heidenheim. Mittlerweile ist noch mehr passiert: Trainer weg, die halbe Mannschaft weg und bei mir persönlich auch die Kraft. Tagelang saß ich auf Arbeit wie Falschgeld, die Enttäuschung einfach zu groß.

Den Abstieg konnte man spätestens seit Spieltag 2 immer ins Kalkül ziehen, aber nach den letzten Spielen - einfach nur bitter. Auch in Heidenheim an den Brenz war wieder einiges geboten nur die Mannschaft erwachte zu spät.

Unsere Anreise erfolgte auch mit viel Aufwand: in Erlangen dem Volksfest einen lila-weißen Anstrich gegeben, Treffpunkt dann in Nürnberg am Burger King. Nach einigen Bierabtauschen mit N, FÜ und Cruzeiro Belo Horizonte, an diesem Tag waren wir sehr umgänglich, hatte wir Franken bereits vom Projekt Klassenerhalt überzeugt.

In Augsburg wurde in einem zwielichtigen Lokal noch eine Wodka-Cola-Mischung abgestaubt und ab weiter nach Heidenheim. Dort die Bahnhofsklause geentert, nach 30 Minuten gab es einen weniger netten Verweis von Chef-Erwin. Also weiter den Fussballgott aufsuchen, um freies Geleit zu erwirken. Nach einer Teilnahme am Heidenheimer Frühschoppen und einer (endlich) typischen, schwäbischen Mahlzeit ging es zum Stadion.

Um dort hinzugelangen steht ein beschwerlicher Aufstieg bevor. Nach kurzer Begegnung mit den Heidenheimer-Ultras waren wir auch schon am Gästeblock. Nach intensivster Kontrolle, es muss wohl Schnittmengen zur Aalener Security geben, durfte man endlich rein und die Anspannung stieg minutenweise.

Als es endlich losging entfaltete sich durchschnittliche Stimmung zu fokussiert waren natürlich alle auf das Geschehen auf dem Grün. Die erste Halbzeit war ziemlich verkrampft, zu wenig Druck aufs Tor. Auch zu Beginn der zweiten Hälfte war es einfach nicht genug. Wie es halt so kommen muss, Heidenheim macht das 1-0. Aue musste öffnen. Titan-Männel sicherte 2-3 Mal einfach fantastisch. Dennoch fängt man sich das 2-0.

Alle dachten: das war es endgültig! Aber dann - wir bekommen dankenswerter Weise bekommen wir einen Elfer zugedacht. Sichere Verwandlung, noch 10 Minuten. Der Gästeblock jetzt am peitschen. Viel Druck von Aue und dann kommt die 89.Minute Martin Männel mit vorn und er köpfte sensationell das 2-2. Andere Fanlager würden von perversem Torjubel sprechen.

Dann allerdings war Schluss. Alibaz und unser Maik konnte den Ball nicht zum benötigten 2-3 einnetzen. Ein absolut leeres Gefühl breitete sich aus. Was dann geschah war völlig surreal, trotz der größten Enttäuschung seit Jahren wurde die Mannschaft minutenlang gefeiert. Auch bei sonst so abgebrühten Profis war die Rührung zu sehen. Absolute Gänsehaut und Unglaube für das gerade erlebte.

Wir mussten uns beeilen, also ging es im Sprint den Schlossberg hinab. Der Zug wurde erreicht.Die Rückfahrt lief sehr ruhig ab, alle gingen in sich. Ich habe es bis heute nicht verarbeitet und hänge sogar noch am Hoffnungsanker der Insolvenz eines anderen Teams. Sicher alles nur Wunschdenken.

Eines steht aber fest, war dieser Tag der bitterste in meinem Fanleben, wir werden weiter für den Verein da sein. Ob in Bischofswerda zum Sachsenpokal oder mit dem Anrufsammeltaxi nach Großaspach, es geht immer weiter. Die BSG wird niemals untergehn.

14.05.2015 1.FFC Frankfurt - Paris St. Germain 2:1

Der letzte Akt des Tages führte uns heute in den Jahn-Sportpark, auch genannt "die Hure von Berlin", da dort gefühlt schon jeder Berliner Verein mal eines seiner Heimspiele ausgetragen hat. Grund für unseren Besuch war, dass wir endlich mal ein Europokalfinale sehen wollten, einziges Problem, es war Frauenfußball.
Nach dem wir also unsere beiden ersten Spiele gesehen hatten und diese auch beide ihre Reize hatte, zog es uns in den Jahn-Sportpark. Dieser war heute mit knappen 18.000 Zuschauern restlos ausverkauft, was aber in einem Championsleague auch nicht verwunderlich sein sollte.

Als wir das Stadion nach nicht vorhandenen Kontrollen betraten, war dieses schon gut gefüllt. Unsere Plätze lagen jedoch auf der anderen Seite und der Weg war ohne Bier einfach zu lang. Womit wir schon zu den nächsten Problem kommen sollten, denn wie bei mittlerweile allen internationalen Spielen gibt es schlicht weg kein Alkohol mehr. Furchtbar! 

So nahmen wir also das kulinarische Angebot auseinander und jeder gönnte sich etwas für die Kauleiste. Das Angebot war von der Vielfalt her Wahnsinn und man hatte fast das Gefühl es gebe wirklich alles, ob asiatisch, italienisch, deutsch oder was weiß ich noch. Allerdings hatten es auch die Preise in sich, aber naja bei Eintrittspreisen von 10,-€, muss man halt woanders die Kohle generieren. 



Noch ein Wort zum restlich Publikum. Dieses war klassisches Picknick-Publikum bzw. WM-Fanmeile-Ultras und so war auch die Stimmung. PSG hatte einen kleinen Fanblock welcher ab und an irgendetwas von sich gab und so zu min. etwas Leben in die Bude brachte. Der Frankfurter-Block (wenn man das so nennen kann) zeugte maximal mal mit ein paar Anfeuerungsrufen oder mit der Initiative eine Laola zu starten. Das war es aber auch schon. Das restliche Volk beschränkte sich auf das mitmachen bei der Laola und sich das Spiel auch anzusehen.




Womit wir auch endlich beim Spiel wären. Doch dies bestärkte mich mal wieder in meiner Auffassung das Frauenfußball schlicht kein hohes Niveau hat. Keine Bewegung, keine schönen Kombinationen, kein Zweikampfverhalten und alles wirkt wie in Zeitlupe. Ich möchte nochmal erwähnen wir reden hier von dem Frauen-Champions-League-Finale, wo wahrscheinlich schon 2 der stärksten Mannschaften der Welt mitspielen.



In der ersten Halbzeit konnte dann der FFC auch in Führung gehen, was durchaus verdient war. Kurz vor der Pause konnten dann aber die Damen von PSG ausgleichen.
Die zweite Halbzeit war dann ein einzige Grauen. Da passierte einfach gar nichts und so nickte ich dann auch mal kurz weg und schlief. Nach meinen wieder erwachen, wurde gesagt, dass ich nichts verpasst hätte.
Als sich schon alle vor der Verlängerung fürchteten (ich hatte echt keinen Bock mehr auf den müden Kick, waren doch die beiden Spiele vorher um längen besser), zog eine Frankfurterin nochmal ab und der Ball schlug kurz vor Schluss doch noch ein. 
Das Ergebnis hatte dann auch zum Glück bis zum Schluss bestand und so sah man sich noch kurz die feiernden FFC Girlis an, ehe es heraus ging.



Dann ging es noch mit Bier auf die Heimfahrt, welche bei Gesprächen über Frauenfußball, Verpesten der Luft im Zugabteil und beim Fußballtalk mit 2 Lokis bequem über die Runde gebracht wurde. Der Tag endete letztlich früh gegen 1 Uhr im heimischen Neste.




Fazit: Klasse Tag, aber Frauenfußball ist wie ein Autobahnunfall, man will es nicht sehen, schaut aber doch ab und an mal hin.

Donnerstag, 21. Mai 2015

14.05.2015 SV Lichtenberg 47 - FC Strausberg 2-1

NOFV Oberliga Nord (5.Liga) - Hans Zoschke Stadion - 344 Zuschauer (ca. 20 Gäste)


Aus dem Wedding ging es mit der Ringbahn erstmal zum Ostkreuz. Dort sollte noch stilecht eine Kettwurst verspeist werden, bevor es wieder einige Stationen zurückging. Angekommen im Plattenbauparadies Lichtenberg nahm man einige Minuten Fußmarsch in Angriff. Direkt hinter der ehemaligen Stasi-Zentrale ist das Hans-Zoschke-Stadion gelegen. Ein richtig schickes Teil. Ein reines Fussballstadion, das bis auf einer neuen Tribüne mit etlichen Sitzschalen komplett mit Wellenbrechern bestückt ist. Nach der Alten Försterei übrigens das zweitgrößte in Berlin.


Für 5 Euro als sächsische Studenten konnte man entern. Im Stadion dann 344 zahlende Zuseher. Meist eher älteren Semesters. Auf der Gegenseite gab es noch 20 Strausberger Anhänger, die mehrfach Vorwärts Strausberg besangen und einen großen Schwenker dabei hatten.

Zu Beginn Lichtenberg 47 bockstark. Nach 8 Minuten war man bereits mit 2 Toren in Front. Besonders über die linke Angriffsseite wurde enormer Druck erzeugt. Nach der ersten Druckphase hatte Strausberg besser in den Griff und konnte seinerseits Akzente setzen. Mit einem verwandelten Foulelfmeter konnte bis zur Pause der Anschluss erzielt werden.




In der Halbzeitpause streifte ich etwas über das Gelände mitsamt hübschen Vereinsheim. Auch am Verpflegungsstand wurde zugeschlagen, die Wartezeit lag bei einem 50stel des vorangegangenen Pokalspiels. Auf der Tribüne waren auch einige Lichtenberg-Fans an den Zaunfahnen erkennbar, welche sich das ganze Spiel über ruhig verheilten. Die Zaunfahnen durften wir schon anno 2012 bei einem Hallenturnier in Lichtenberg betrachten.


Die zweite Hälfte plätscherte dann vor sich hin. Wir machten es uns auf den Traversen gemütlich. Die Gäste waren stets bemüht, schafften es aber zur Enttäuschung ihrer mitgereisten Fans nicht, den Ausgleich zu erzielen. 47 setzte sich am Ende verdient mit 2-1 durch und bleibt im vorderen Mittelfeld, während Strausberg noch um den Klassenverbleib zittert.

Fazit: Das Hans Zoschke ist ein uriger Kasten kann man nur empfehlen auch wenn die Kulisse nur sehr spärlich ist.



Nach dem Spiel wurde noch das Vatertagsangebot in der Normannenhütte genutzt (bei Bier und Scnaps für 1 Euro sagt man nicht nein) und dann ging es nach einer Currywurst weiter zur letzten Station des Tages.




Dienstag, 19. Mai 2015

14.05.2015 SV Empor Berlin III - SSC Teutonia III 6-8 n. E. (4-4)

Pokalfinale der Unteren Herren Berlin, Hanne-Sobek-Sportanlage - 282 Zuschauer


Männertag mit etwas Fussball garniert - dieses jährliche Event führte uns nach Berlin. 3 Spiele sollten anstehen, das erste führte uns in den Stadtteil Wedding. Zur Hanne-Sobek-Sportanlage ehemals zu Hause von Hertha BSC und dem BAK. Es fand das Endspiel um den Pokal der Unteren Herren statt und als wir Richtung Sportstätte kamen wehte uns bereits der Duft von Pyrotechnik in die Nase. Leider verpassten wir die Zettelchoreo von Empor mit der dazugehörigen Bengaleinlage.
Das Stadion ist an 3 Seiten von 4 Steinstufen umgeben und bor für diese Partie den richtigen Rahmen.

Nach unserem Start um 6, hieß es für uns auch erstmal ankommen, allerdings ließ uns das Spiel keine Zeit dazu. Die in grün agierenden Teutonen waren anfangs klar überlegen und führten, auch unterstützt durch den Empor-Keeper, schnell mit 2-0. Empor war gerade in Hälfte eins ein Muster an Chanceneffektivität und konnte quasi mit dem Pausenpfiff per Bogenlampe das 2-3 markieren. Schonmal ein guter Anfang. Zur Pause rechnete man dennoch mit einem klaren Sieg von Teutonia III.


In der Halbzeit versuchte man sich an der kulinarischen Versorgung: Dies gelang nur mit großen Schwierigkeiten. Die Leute am Zapfhahn brauchten etliche Minuten für ein Bier, genauer gesagt betrug die Standzeit 45 Minuten. Zum Frühstück gab es dann erst einmal eine Fettwurst vom Grill, geschmacklich aber in Ordnung.



Auch gab es noch eine aufhellende Erklärung, dass es sich bei der heutigen Begegnung um einen Ost-West-Vergleich handle. Empor sei daher auch eine typische Ost-Vereinsbezeichnung, "so wie Dynamo oder Rote Erde". Man hatte also wieder mit Experten zu tun.


In der zweiten Halbzeit ein ungewohntes Bild. Empor mit viel Durschlagskraft, man drehte das Spiel binnen 4 Minuten. 4-3 für die Ostberliner. In der Folge hatte man das Gefühl alles gesehen zu haben. Teutonia fiel nicht mehr ein, Empor konnte auch nicht mehr machen. So stellte man sich auf die Siegesfeier der Jungs aus dem Prenzlauer Berg ein. Durch komplettes Ausschöpfen der 5 Wechselmöglichkeiten versuchte man Zeit zu gewinnen. Aber nichts da: 94. Minute Elfmeter für Teutonia. Nach einem Foulspiel musste das extrem junge Schiedsrichtergespann einfach auf den Punkt zeigen. Nummer 28 verwandelte sicher - 4 zu 4 - Verlängerung.


Die Pause nutzte man nochmal zum Durchschnaufen. Die Kulisse war für das Spiel sehr angemessen. Empor mit 40 Mann stets am Singen, dabei kamen auch gute Melodien zum Einsatz, das wusste zum frühen Morgen zu gefallen. Auch die Spandauer Teutonia hatte gut 40-50 Mann mit Megafon dabei, allerdings kam an unserem Standpunkt wenig an, das was man dann zum Ende hin hörte, war aber nicht mehr als die gängigen Schlachtrufe.



Die Verlängerung lief wie erwartend ereignislos ab. So kam es zum "allseits beliebten" Elfmeterschießen. Da sollte der Teutonen-Keeper eine Sternstunde erleben. Er hielt 2 Strafstöße von Empor, während die Spandauer alle 4 Schüsse verwandelten. Am Ende also doch Teutonia III mit dem Pokalsieg, der bis zur 94. Minuten schon verloren geglaubt war.


Nach dem Spiel ging es schnell weiter, so warteten doch die Folgetermine. Mit einem Bier und Schnäpschen ließ man den Aufenthalt im Wedding gut gelaunt ausklingen.

Fazit: Ein super Spiel zum Auftakt. Zwei überraschende Wendungen, Elfmeterschießen, alles war dabei. Weiter nach Ostberlin.