Dienstag, 22. November 2016

20.11.2016 Sg Dynamo Dresden - SpVgg Greuther Fürth 2:1


In den düstersten Stunden des deutschen Fußballs, gibt es doch noch einen Hoffnungsschimmer. In Zeiten, wo das Produkt aus Leipzig auf dem ersten Tabellenplatz der deutschen Eliteliga steht und die Greise aus der Frankfurter DFB-Zentrale mit Strafen um sich werden, als wäre es Konfetti, gibt es immer noch Hoffnung. Und diese trägt im Moment einen Namen: "Sportgemeinschaft Dynamo Dresden". Denn eben jene Sportgemeinschaft machte heute dort weiter, wo sie vor der Länderspielpause aufgehört hat, nämlich mit weiteren 3 Punkten. Wollte man vor der Saison noch eine ruhige Spielzeit erleben, scheint diese Hoffnung auch zu stimmen. Zu mindest wenn man nach unten sieht und die Abstiegsplätze aktuell doch recht weit weg scheinen und so blickt man nach oben und sieht die Aufstiegsränge noch in greifbarer Nähe. Schaut man sich das Tableau noch mal genauer an, stellt man fest, dass die Legende aus Elbflorenz (der Verein mit den besten Fans) zu min. in Ostdeutschland wieder die Nummer Eins ist (auch wenn die Unioner in Schlagdistanz sind). So muss das sein! Und vielleicht sind es am Ende die bösen Jungs & Mädels (Frauen aus der Kurve, damit die Kurve lebt!) aus der sächsischen Landeshauptstadt, welche nächstes Jahr in Liga 1 für Trubel und Heiterkeit sorgen. 



So nun aber genug von der ganzen Träumerei. Ist ja furchtbar. Heutiger Gast im Rudolf-Harbig-Stadion waren die Jungs aus dem Nürnberger Vorort Fürth, welche sicherlich auch mit ganz anderen Erwartungen in die Saison gestartet waren. Denn während wir die "Großen" ärgern, mühen sich die Fürther nicht in den Abstiegskampf zu rutschen. Da sollten wir denen eigentlich gerade recht kommen, denn gegen die unteren Teams taten wir uns bisher immer schwer (Remember: Aue 0:3 und Lautern 0:3) und so hofften wahrscheinlich auch die heutigen Gäste den Bock bei uns umstoßen zu können.


Wir wählten heute die Pkw-Anreise, da aus familiären Gründen eine schnelle Rückreise gegeben sein musste. Die Fahrt verlief trotzdem recht bierseelig und wir trafen gegen 11:30 in Dresden ein. An der Total-Tanke abgeparkt und noch ne Milch für den Weg geholt. Nach einer weiteren Brühe in der Torwirtschaft ging es dann ins Rund. 


Dieses war heute gut gefüllt und so waren letzten Endes um die 28.000 Zuschauer im Stadion. Davon entfielen ca. 300 auf die Gäste, was ich doch etwas enttäuschend fand, bedenkt man doch das Fürth und Dresden nun keine Weltreise darstellt. Die Gästefans die jedoch den Weg auf sich genommen hatten, wussten zu min. mit ständiger Bewegung, tollen Trommelrythmen und dem Spruchband "K-Block bleibt offen, DFB-Zentrale schliessen, Wessis gegen Kollektivstafen" zu gefallen. Nur ihre Lieder kamen nicht auf der Heimseite an. Eben jene Heimseite hatte heute auch einen durchschnittlichen Tag auf den Rängen erwischt. Gut gestartet mit der großen Blockfahne zu beginn, zog der K-Block recht emotionslos mitunter sein Programm durch. Ab und an gab es ein paar Ausreißer nach oben, aber insgesamt war das heute nicht pralle. Größere Gästemobs hätten uns da heute alt aussehen lassen können.


Zum Thema alt aussehen, kann man heute auch die Gästemannschaft aus Fürth gratulieren, welche recht emotions- und kampflos das Spiel bestritt. Vielleicht waren aber auch die Goldfüße aus Elbflorenz zu gut für die Gäste, nur daran kann ich noch nicht so richtig glauben, sonst werden wir ja doch noch zum Aufstiegsanwärter. Dynamos Gogia lochte im Laufe des Spieles pro Halbzeit je 1x ein, was 2x kräftig durch die Fürther Hintermannschaft unterstützt wurde. Der Anschlusstreffer in der 90 Minute plus X war dann auch nur die viel beschriebene Ergebniskosmetik. 


Aus dem Stadion und noch ein Bier gegönnt ehe es gut gelaunt auf die Heimreise ging.

Fazit: Lieb dich DFB! Das nächste Mal ist es kein Bullenkopf, sondern einer eurer Köpfe!


Donnerstag, 17. November 2016

20.10.2016 SG MoGoNo Leipzig IV - SV Eintracht Wiederitzsch 8-6

2.Stadtklasse Staffel 1 (14.Liga) - 3 Zuschauer


Die lange Abstinenz vom rollenden Leder macht sich deutlich bemerkbar. Aber letztendlich ist es für einen guten Zweck und wird am 10.12. mit einem erhabenen Auswärtssieg in Kaiserslautern belohnt - so zumindest der Plan.


Um zumindest etwas Sport zu sehen, gingen wir diesmal sehr ungewöhnliche Wege. Im Mittelpunkt sollte diesmal ein springender Zelluloid-Ball stehen. Konkret, wir verstrickten uns im tiefsten Breitensport auf der zweituntersten Stufe der Ligenpyramide im Tischtennis.


Spielstätte war die Turnhalle der Karl-Liebknecht-Grundschule in Leipzig-Gohlis. Die Voraussetzungen waren klar und nicht gerade verheißungsvoll. Beide Teams waren bisher sieglos und demzufolge am unteren Ende der Tabelle zu finden. Lobende Worte übrigens für die Internetpräsenz der Tischtennisverbände. Innerhalb weniger Sekunden waren die Spiele der nächsten Tage ermittelbar und übersichtlich dargestellt. Das wünschte ich mir auch gern mal für den Fussball unterhalb der Regionalliga, wo das teilweise eine kleine Odyssee auf der Datenautobahn wird.


Leicht wurde die Halle lokalisiert, ein Bierchen zur Stärkung im Auto folgte noch, bei Wetter das für Hallensport perfekt geeignet war. Als wir die Sportstätte betraten, wussten wir vorher nicht was uns erwartet sollte. Letztendlich handelte es sich um eine kleine Sporthalle, die in der Mitte durch einen bauchnabelhohen Vorhang abgetrennt war. Auf der einen Seite der Punktspielbetrieb an 2 Platten parallel, auf der anderen wurde normal trainiert/locker ein paar Bälle gespielt.

Für uns als Laien erschloss sich nicht so viel auf den ersten Blick. Jedes Team besteht aus 4 Spielern, wobei jedes Teammitglied 3 Einzel und ein Doppel zu absolvieren hat. Wir wohnten der Veranstaltung ab Spiel eins bis circa 2/3 bei. An den Tischen stellte sich nach meiner Meinung die Sache deutlicher dar, also das Endergebnis von 8-6 aussagt.

Scheinbar wird bei Partien der unteren Ligen auf das Kampfgericht verzichtet. Sicher auch berechtigt, da die Spiele teils unter der Woche stattfinden - liegt wohl an fehlenden Hallenzeiten - und es 15 Ligen im Punktspielbetrieb gibt. In anderen Regionen Deutschlands vielleicht gar noch mehr. Ohne Kampfgericht, sagte der aufschlagende Spieler den Spielstand selber an und auch die einzelnen Satzresultate wurden zum Schriftführer durch die halbe Halle gerufen. Diese Rolle übernahm zunächst ein Dritter Nicht-Spieler, im Verlauf der Partie wohnten wir dem Treiben der Kellenartisten allein bei.

Verblüffend das Alter der Teilnehmer. War das bei den Gastgebern noch relativ durchmischt - zwischen Mitte 30 bis Anfang 50, ich hoffe, damit trete niemanden zu Nahe -  präsentierte sich Wiederitzsch mit viel Erfahrung mit vier Teilnehmern jenseits der 60. Dafür zeigten sie sich mit viel Leidenschaft und gestalteten viele Partien recht ausgeglichen. Respekt dafür - die Liebe zum Sport war klar zu erkennen.


Letztendlich war es für uns schwierig zu verfolgen, da sowohl die Spielstände, als auch das Fachwissen fehlte. Was da jetzt für Schläge hin und her geschmettert wurden erzog sich unserer Kenntnis. Somit ein ganz interessanter Einblick, allerdings brauchen wir wohl ein Event um die Sportart richtig schätzen zu können. Also völlig konträr zu unserer Einstellung zum Fussball. Aber irgendwie muss ja der Einstieg geschafft werden.

Wir verabschiedeten uns nach etlichen Ballkontakten aus der Sporthalle und nahmen in einer naheliegenden Lokalität ein Hopfengetränk und grüne Lebensgeister ein und der Donnerstagabend wurde damit beschlossen.

Fazit: Es müsste dann doch mal wieder Fussball sein!

Montag, 14. November 2016

13.11.2016 Bsg Chemie Leipzig - 1. Fc Lokomotive Leipzig 0:1 n.V. (Sachsenpokal)


„In Leipzig auf immer und ewig nur Lok und Chemie!“


Es war endlich so weit. In Leipzig stand das einzig wahre Ortsderby an, nämlich das zwischen der Bsg Chemie Leipzig und dem 1. Fc Lokomotive Leipzig. Wie viele Jahre hatten die vielen noch treuen echten Leipziger auf dieses „echte“ Derby gewartet und was stand nicht alles in den bundesweiten Gazetten, was wohl alles passieren würde. Doch am Ende wurde, wie so oft in der heutigen Zeit, vieles heißer gekocht als das es gegessen wurde und so war es auch heute.


Aber noch nicht genug der Worte zum Vorgeplänkel, denn beide Fanszenen rühmten sich mit den bekannten Derbystörfeuern. Wobei die Lokis in dieser Sache wesentlich mehr Quantität publizierten als die Jungs und Mädels von Chemie. So wurde zum einen das altehrwürdige AKS geentert und ein kurzes Mobfoto gemacht. Fader Beigeschmack bei dieser Aktion? Naja die Chemiker konnten zu min. nicht wirklich reagieren darauf reagieren, da sie zeitgleich einem Auswärtskick ihrer Jungs beiwohnten. Ein Konter folgte dann später auf diversen Pornoseiten, wo Chemiker Videos einstellten, mit der Anspielung das Lokis zu früh kommen und nur für Quickis zu haben sind (Hintergrund, der Besuch fand 2 Wochen vor dem eigentlichen Derby statt und nach dem recht kurzen entern, waren die Lokis auch schon wieder entschwunden). Aber damit war es nicht genug, so sammelten sich unter anderem ein größerer Mob an Lokisten in der Stadt. Passiert ist aber am Ende nichts, denn die Bullen kesselten die Jungs und lösten den ganzen Spaß auf, ehe auch nur ansatzweise was passieren konnte. Nun schoben sich natürlich wieder beide Parteien den schwarzen Peter zu, die Chemiker sagten, dass die Lokis zu viel Aufmerksamkeit erregt hatten und somit schnell die Bullen am Hals hatten. Die andere Seite behauptete das Chemie keinen Arsch in der Hose hatte und sich gar nicht stellen wollte. Die Wahrheit liegt wohl bekanntlich irgendwo in der Mitte. Auch die an den Brücken aufgehangen grünen Strohpuppen sollten hier natürlich nicht unerwähnt bleiben.


Nun zum Thema Karten organisieren, ehe es endlich zum Spieltag geht. Denn auch das war ein Prozedere für sich, denn die Chemiker bestanden auf ihren Heimvorteil und so war klar das nur 4.999 Zuschauer zum Spiel durften. So war auch klar, dass es viele Leute ohne Karte geben würde. Nach Probstheida gingen dann letztlich 750 Karten (was mehr als die üblichen 10% sind) und diese waren dort auch rasend schnell vergriffen (Lok organisierte dann noch für die Leerausgegangen Fans ein Public-Viewing). Auch Chemie gab seinen Fanclubs, Mitgliedern, Jahreskartenbesitzern etc. ein Vorverkaufsrecht und so stellte sich für fremde Fanszenen die Frage wie an Karten kommen? Am Ende musste ein Kontakt zu einem ehemaligen grün-weißen Diablo bemüht werden, um an zwei der begehrten Karten zu kommen (vielen Dank dafür nochmal). Dies klappte dann auch alles problemlos und dem Derby stand nichts mehr im Wege.


Nun aber zum Spieltag. D.h. für mich zwei Kollegen aus der Südvorstadt einsacken, nach Grünau Karten abholen und dann im Wohngebiet bei Leipzig Leutzsch abparken. Dies klappte auch alles auch gut und man sah auch (leider) eine funktionierende Fantrennung, denn bis dato sah man nur Chemiker oder eben Bullen. Die 3 Sicherheitsringe gab es dann auch konnten aber mit Karte gut umgangen werden. Die Sicherheitskontrollen waren in meinen Augen trotzdem recht löchrig und mit etwas Glück wäre sicherlich auch ein rankommen ohne Karte möglich gewesen. Aber am Ende war es klar, dass sich beide Szenen keine „bösen“ Aussetzer leisten würden, sollten kommende Derbys weiterhin in den jeweiligen Heimspielstätten stattfinden dürfen. Unser größeres Problem war die Unterhopfung, denn das mitgebrachte Blonde war recht schnell zur Neige gegangen. Es gab zwar eine Nahe Kneipe, doch die war gnadenlos überfüllt und überfordert. 6 setzen! So ging es etwas durstig in das AKS, aber halt stopp. Nun hieß es erst mal warten, denn die Schlange war schlicht unendlich. Etwas vordrängeln und dem geprüften Lückenspringer Blick gedankt, waren wir dann aber pünktlich 15 Minuten vor Anpfiff im geilsten Stadion Deutschlands.


Ich kann es nur immer wieder sagen: Der Alfred-Kunze-Sportpark ist mit seiner Bauart, seiner Nähe zum Spielfeld und seiner Schlichtheit einfach noch ein Traum in der heutigen Stadionlandschaft. Die abgewetzten Stufen einfach ein Traum. Ich kann nur jeden Fußball- bzw. Stadionromantiker empfehlen diesen Ground abzugrasen.


Die Hütte war natürlich schon gut voll, als wir drin waren und wir bezogen Stellung auf der Gegengeraden. Von dort aus hatten wir einen guten Blick auf die beiden Fanszenen von Chemie, welche heute von einigen Frankfurter Ultras unterstützt wurden und auf die „Fanszene Lok“. Außerdem konnte man einen guten Blick auf den Sitzplatzbereich, sowie auf die alte Holtribüne von Chemie werfen. Echt schön das alles wieder etwas Schick gemacht wurde, aber der Charm des alten AKS beibehalten wurde. Ich hoffe die Jungs und Mädels bleiben da dran und es dürfen bald wieder mehr Leute ins Leutzscher Eck.


Nun kurz zum Spiel, welches heute eigentlich nur als Stimmungsantreiber diente. Denn in Wahrheit waren natürlich die Dinge auf den Rängen heute das Interessante. So kam es auch, denn das Spiel war eher Mau. Das Spielfeld glich eher einer Kuhwiese, die Spieler passten sich den Gegebenheiten an und boten Magerkost. In der ersten Halbzeit passierte gefühlt nichts und in Halbzeit 2 eigentlich auch nicht, außer ein zwei Schüsse, welche aber nicht gefährlich waren. Einzige Highlights waren da die Rudelbildungen, welche oftmals durch mehr oder weniger üble Fouls entstanden. Das einzig wirklich üble Foul zog dann ein Lokis, welcher nach der großen Rudelbildung auch mit Rot vom Platz flog. Die Überzahl konnte Chemie aber kaum nutzen bzw.  war man zu ängstlich in der Vorwärtsbewegung und so hatte die Heimelf zwar ein leichtes Übergewicht, ohne dabei aber eine richtige Gefahr auszustrahlen. Als man sich schon auf das Elferschießen freute, lochten dann die Gäste doch noch ein. Denn ein abgefälschter Distanzschuss schlug im Leutzscher Gehäuse ein und ließ alle Träume von den anwesenden Chemikern platzen. Am Ende war das Ergebnis sicherlich nicht zwingend verdient, denn einen Klassenunterschied war heute auf bei 11 gegen 11 nicht zu erkennen. Aber am Ende gilt es festzuhalten, dass der 1.Fc Lokomotive Leipzig das Spiel gewonnen hat und wie das am Ende zustande gekommen ist, interessiert bei einem Derby niemanden.



Während die Lokomotive also das Geschehen auf dem Platz und wohl auch im Vorgeplänkel für sich verbuchen konnten. Konnte Chemie das Ding auf den Rängen zu einem Recht klaren Punktgewinn für sich verbuchen. Denn mit einer schönen Folienbahnen Wendechoreo leiteten sie das Spiel ein. Auf der ersten Seite stand schlicht „Bsg Chemie Leipzig“ und auf der anderen „Gruppo Anti Lok“, womit heute die Marschrichtung vorgegeben wurde. Bei Lok gab es diesbezüglich nichts, aber das war wohl sicherlich nie geplant gewesen. Einerseits hätten da sicher nicht die Bullerei und andere Obrigkeiten mitgespielt, andererseits dürften nach den 150 Betretungsverboten auch die Lust darauf vergangen sein. So gab es im Gästeblock lediglich die „good night green white“ Fahne zu sehen, sowie 2,3 chemische Fanutensilien, welche am Ende fachgemäß den Feuertod übergeben wurden. Das die genannte Fahne einen Rückschluss auf die politische Gesinnung von der Fanszene rückschließen lässt, ist leider aber auch eine traurige Wahrheit (darauf tritt einer mit „NS“ markierter Typ einen anderen am Boden liegenden Typen mit einem „Stern“ auf den Körper). Aber auch die Heimseite wollte mit einer Israel Fahne provozieren. Ich denke durch diese politische Auswüchse berauben sich beide Seiten erheblich an Potential, aber das ist eine persönliche Meinung. Nun zurück zum Drumherum, denn auch den Stimmungspunkt geht zweifelslos nach Leutzsch. Einfach eine Lecke deren Lieder und natürlich das „Hackebeil“-Lied, welches doch recht genial ist. Man musste aber auch feststellen, dass die Chemiker es nicht zwingend gewohnt sind, eine volle Kurve zu koordinieren. Denn ein Großteil der Lieder wurde immer nur von dem harten Kern um die Diablos getragen. Ausreißer nach oben gab es aber immer wieder, das schon erwähnte Hackebeil Lied wurde von einem Großteil sehr stimmvoll vorgetragen oder nach den wenigen Torchancen wurde ein lautes „Chemie! Chemie!“ durch das Leutzscher Holz geschmettert. Auf der Gästeseite gab es in Sachen Stimmung leider nichts Besonderes. Die Lokomotive ist da traditionell recht einfach und unkreativ unterwegs, jedoch wurden die Lieder/Schlachtrufe zu min. früher von mehr Leuten getragen. Man hat das Gefühl das die „Fanszene Lok“ recht abgeschottet vom Normalo Fan bei Lok ist. So gestaltete sich auch die Aufteilung im Gästeblock, wo die Normalos, Kutten etc. links standen und rechts im Gästeblock die schwarz gekleideten Jungs (welche mitunter vermummt waren) um die Fanszene Lok standen. So war und wird es natürlich schwer werden, einen stimmgewaltigen Mob zu stellen. Man sollte aber auch nicht verschweigen, dass wenn doch mal einem Strang zogen, man die 750 Gäste auch vernehmen konnte. Nach dem 1:0 für Sie waren sie natürlich oben auf und skandieten „Derbysieger“. Erstaunt war ich auch über die doch recht Hohe Anzahl an Spruchbändern im Gästeblock. Und auch die Heimseite ließ sich nicht lumpen. Auf der Heimseite wurden Spruchbänder gegen die politische Gesinnung der lokistischen Fanszene gezeigt. Außerdem wurde die „Fanszene Lok“ an sich aufgezogen, da diese lt. Chemikern nicht viel mit der gemeinen Ultra Kultur zu tun haben. Meine Highlights waren „Ohne Verfassungsschutz seid ihr nur zu zehnt!“ und „Rudolf Heß – beim Public Viewing rechts außen“. Auf der Gästeseite wurde unteranderem der Spruch „Nur ein Leutzscher ist ein Deutscher“ gezeigt, womit auf die Stadionordnung  bei Chemie angespielt wird. Dieser Spruch wurde nämlich per Stadionordnung verboten. Außerdem wurde mit weiteren Spruchbändern darauf angespielt das die Chemiker sich als Vorzeigeultras hinstellen, dies aber lt. Gästen bei weiten nicht sind. Es gab noch unzählige mehr, aber das würde hier den Rahmen noch mehr sprengen. Den größten Derbypunkt zog dann aber noch Chemie, welche einen beeindruckenden Schalteppich (bestand auch aus Mützen, Pullovern etc., außerdem waren auch Utensilien von befreundeten Lok-Freunden zu sehen) am oberen Norddamm präsentierten. Danach gab es natürlich wieder im World-Wide-Web die wildesten Verschwörungstheorien, das alles gekauft ist, das kaum Ultra-Utensilien etc. dabei waren. In meinen Augen alles Schwachsinn, da haben die Chemiker einfach mal gut gesammelt (hatten ja auch genug Zeit) und ich denke die blau-gelben Gäste könnten ebenfalls einen ähnlich starken grün-weißen Schalteppich präsentieren.



Das war es dann aber auch und während die Gäste mit ihren Fans noch feierten, zogen wir von dannen. Die Abreise gestaltete sich dann ereignislos unter den wachsamen Augen der Staatsmacht. Auch von anderen Auseinandersetzung bekam man (leider) nichts zu hören. Im Nachhinein erfuhr man nur das ein Abordnung (Antifa und/oder Chemiker) eine Wohnung eines Lokisten einem Besuch abstatten und diese recht unbewohnbar um dekorierten. Grund soll ein Angriff von Rechten auf Connewitz im Januar diesen Jahres gewesen sein, wofür nun Rache verübt wurde. Es Leben die guten alten Zeiten!


Fazit: Keine Pyro und keine Randale, wie man es von früher kannte und trotzdem war es endlich mal wieder ein Fußball-Derby, wie man es sich vorstellt und von denen man sich mehr wünscht

Donnerstag, 3. November 2016

28.10.2016 Sg Dynamo Dresden - Eintracht Braunschweig 3:2

„Das sind Spiele, warum man diesen Sport so liebt“

Das war heute unser Resümee nachdem wir ein denkwürdiges Spiel an heutigen Freitag miterleben durften.


Die Anreise erfolgte heute mal wieder per Zug und vor dem Spiel ging es erstmal noch schön in das „Augustiner“ in Dresden. Dort gab es neben den üppigen Speisen, natürlich das ein oder andere hopfenhaltige Getränk. Sehr zu empfehlen und bei sommerlichen Wetter auch mit schönen Blick auf die Dresdner Frauenkirche.


Dann ging es aber ab zum Stadion, denn immerhin erwartete man heute den Tabellenführer aus Braunschweig. Das Stadion heute auch extrem gut gefüllt und auch die Braunschweiger konnten den Gästeblock gut füllen. Für einen Freitag 18:30 auf jeden Fall nicht schlecht, jedoch wurde der Anstoß auf Grund von Anreiseproblemen, sowohl von Dynamos als auch von Braunschweiger Schlachtenbummlern, um eine Viertelstunde nach hinten verlegt. Jedoch waren auch da noch nicht alle im Stadion, so dass am Ende wahrscheinlich erst zu Beginn der zweiten Halbzeit wirklich alle Zuschauer im Rund waren. Das kommen für die zweiten 45 Minuten sollte sich trotzdem lohnen, dazu aber später mehr.


Denn in Halbzeit 1 sah man erstmal nur eine Mannschaft spielen und das waren die Braunschweiger Gäste. Diese gingen dann auch mit 1:0 verdient in Führung und behielten das Spiel voll und ganz unter Kontrolle. Mitte der Halbzeit war das Spiel dann ausgeglichener, jedoch blieb es bis auf einer Chance von Dresdens Hauptmann recht langweilig vor dem Tor.  So ging es dann nicht unverdient mit 1:0 für die Gäste in die Pause.

Halbzeit 2 hätte dann nicht schlechter starten können, denn Dynamo-Schreck und im Nebenberuf „Frauenschläger“ Kumbela schlug wieder zu. Somit stand es 2:0 für die Gäste und jeder im nun mittlerweile gut gefüllten Stadion hoffte, dass uns Braunschweig nicht abschießen würde. Doch dann kam es doch nochmal völlig anders. Denn nachdem die Braunschweiger das Spielgerät nicht final klären konnten, machte es Dynamos Texeira wieder scharf. Vor dem Spiel lauerte die Nürnberger Leihgabe mit der Nummer 30 und vollendete zum 2:1. Nun war natürlich die Hölle los, denn die Braunschweiger spielten weiter munter nach vorne und die Dynamos merkten jetzt auch das hier doch noch etwas möglich wäre. Nach einem Eckball war es dann erneut die Ex-Ratte mit der „30“ als Rückennummer, welcher nach einer Ecke zum 2:2 vollendete. Nun war hier noch alles drin, sowohl die Braunschweiger und auch die Dynamos wollten hier mehr. Der ohnehin heute gut aufgelegte K-Block legte auch nochmal eine Schippe drauf und jetzt brannte im Stadion die Luft. Dann war es so weit, Dynamos Gogia eroberte den Ball im Mittelfeld und zog Richtung Tor, gutes Zuspiel auf Paco Testroet, welcher den besser postierten Spieler mit der Rückennummer 30 bediente. Dieser schob zum 3:2 für die Legende ein und nun gab es kein Halten mehr im Block. Echt genial und es flogen vor Freude die einen oder andere Getränke durch den Block. Biergeruch, Spiel gedreht, Fanherz was willst du mehr?!


Dann gab es den Abpfiff und es wurde weiter gefeiert. Bier lief in größeren Mengen und auch in Leipzig musste die Bar „Gleis 8“ nochmal für das ein oder andere Bier herhalten.


Fazit: Genial! 

PS: Für die Familie des vor kurzen verstorbenen Dynamo-Idols Reinhard Häfner wurde während des Spiels eine Summe von 11.219,26,-€ gesammelt für die anstehende Trauerfeier und Bestattung. Ruhe in Frieden!

PS die Zweite: Das Wort zu den Gästen fehlt noch: Gut gefüllter Gästeblock. Stimmung leider nicht viel angekommen, zwar recht agiler Block, aber bis auf "Scheiß Dynamo" wurde es nicht wirklich laut. Die zwei Blinker nach dem 2:0 für Braunschweig sahen nett aus, aber irgendwie wirkt so etwas immer verloren. Hatte etwas von Hauptsache es hat etwas geraucht, macht es lieber richtig oder lasst es weg!