Montag, 23. September 2013

21.09.2013 SV Darmstadt 98- FC Hansa Rostock 6:0

Nach längerer Fußballabstinenz wollte der Hunger nach ein wenig Sport gesättigt werden. Als Vorgeschmack auf den Pokalkracher der Lilien gegen den FC Schalke 04 am kommenden Mittwoch, sollten die Kicker von der Ostsee zu Gast am Böllenfalltor sein. Von diesem Gegner erhoffte man sich sportlich als auch fantechnisch viel. Relativ spät wurde sich diesmal mit den Anderen getroffen und auf ein Vorglühen wurde aufgrund des vorangegangen Abends diesmal verzichtet, zumal meine weitere Wochenendgestaltung einem netten Umtrunk entgegenstand (wird gegen S04 dann doppelt nachgeholt). Mit leckeren Energydrinks (natürlich nicht von den Brauseaffen aus Österreich) konnte aufgrund des hohen Zuckerspiegels auch eine perfekte Einstimmung auf das Spiel geschehen.
So kamen wir erst kurz vor Anpfiff des Spiel am schönen "Bölle" an. Insgesamt fanden sich ca. 7500 Zuschauer im weiten Rund ein und davon ungefähr beachtliche 1000 Hansafans. Neben einer feinen Zaunbeflagung, die im weiteren Verlauf noch für Ärger sorgen sollte, konnten die "Kogge"-Anhänger auch supporttechnisch zu Beginn der Partie überzeugen. Besonders zu gefallen wusste der optische Teil mit Schalschwenken und Nutzung der "Pöbelfäuste".
Aufgrund des Spielverlaufes ließ der Support jedoch sehr schnell wieder nach, denn Darmstadt erwischte einen guten Start und konnte bereits nach knapp 20 Sekunden fast die Führung durch Seiler erzielen. Nach 2 weiteren guten Möglichkeiten gab es dann aufgrund eines Rostocker Nachtretens die Rote Karte für einen Hansaspieler in der 14. Minute. Darmstadt kommt nun noch besser ins Spiel und kann durch einen guten Schuss von Gondorf das verdiente 1 zu 0 erzielen.
Bereits vor dem Führungstreffer gab es einige Nervosität im Gästeblock zu sehen. Die Hansafans hatten am Zaun des Puffer- und Bullenblocks einen großen Banner aufgehangen, welche die Polizei wohl etwas störte. Der Stadionsprecher bat nun die Fans eindrücklich diesen abzunehmen, was die Anhänger natürlich nicht taten. Nach dem Treffer witterte die BFE nun ihre Chance und positionierte sich mit ca. 50 Cops vor dem Block und machten sich zur Stürmung bereit. Die Hansafans reagierten umgehend und kletterten auf den Zaun und warteten auf einen Einsatz der Polizei. Dieser blieb allerdings aus, jedoch sollte sich die BFE noch nach Spielende revanchieren ( für nähere Informationen schaut bitte hier nach: http://ericcantona.blogsport.de/2013/09/22/darmstadt-98-vs-hansa-rostock-2/). Insgesamt mal wieder eine total überzogene und willkürliche Aktion der Bullerei. Wenn man sich dies ansieht kann man nur zu dem Schluss kommen, dass hier gezielt Randale provoziert werden, sonst kann ich mir soviel Dummheit nicht erklären. Für Belustigung sorgte ein Rostocker Anhänger, welcher mit seiner Vermummung durch ein Palituch auch perfekt ins aktuelle Krisengebiet in Nahost gepasst hätte.
Nur 3 Minuten später konnte Behrens durch einen Kopfballtreffer auf 2 zu 0 erhöhen. Auch bis zur Pause waren die Lilien weiterhin klar überlegen und hatten noch einige gute Chancen.
Nach dem Wiederanpfiff konnte nach einem sehenswerten Zuspiel das 3:0 durch Stroh-Engel bestaunt werden. Nun wurde es richtig bitter für die Hanseaten: innerhalb von 3 Minuten gab es zwei berechtigte Elfmeter, die Stroh-Engel sicher verwandeln und somit auf 5:0 erhöhen konnte. Die Hansafans nun endgültig demotiviert und innerhalb von Minuten wurden aus Protest gegen die desolate Leistung ihrer Mannschaft alle Fahnen und Banner abgenommen.
Damit war jedoch noch nicht Schluss: Stroh-Engel schnappte sich nach Rostocker Unachtsamkeit den Ball, umkurvt den Hüter und schiebt zum verdienten Endstand von 6:0 ein. Stroh-Engel bekam für seine 4 Tore noch die verdiente Auswechslung mit viel Beifall spendiert.
Dämlichkeit gab es dann auch noch im Darmstadtblock zu erblicken. Ein paar Herren

statteten dem Spiel mit Alternative-für-Deutschland-Shirts einen Besuch ab und provozierten somit einige andere Anhänger. Ich halte überhaupt nichts von Politik im Stadion und erst nicht von der AfD, aber Beleidigungen oder Bierbecherwürfe auf Fans der eigenen Mannschaft gehen überhaupt nicht und bescheinigen einigen Hirnis ein sehr zweifelhaftes Demokratieverständnis.
Nach dem Schlusspfiff gingen die Hansaspieler noch in die Gästekurve, wo diese sich der verständlichen Wut und Enttäuschung ihrer Anhänger ausgesetzt sahen. Außer ein paar Becherwürfen und verbalen Tiefschlägen blieb es jedoch recht friedlich.
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Die Lilien nun verdient am Abfeiern mit den eigenen Fans. Die Stimmung war zwar recht okay, es ist mir trotzdem immer noch unverständlich warum auf der Gegengeraden eigentlich kaum einer mitmacht, außer die Trinkfreudigen und ein paar Einzelne.







Mittwoch kommt nun der große FC Schalke und nach diesem Spiel könnte es am Mittwoch wirklich spannend werden, denn in einer besseren Form als nach diesem Spiel, können sich die Lilien nicht befinden. Vielleicht gibt es ja wieder eine Überraschung, ich werde jedenfalls wieder ausführlich berichten.





Dienstag, 17. September 2013

15.09.2013 Fortuna Düsseldorf - Sg Dynamo Dresden 1:1


Nach dem erlebten vom Samstag, folgte am Sonntag natürlich noch die Legende. 

Heute verschlug es uns, wie weitere 2.500 Dresdner (insgesamt 35.000 Zuschauer), nach Düsseldorf. Die Anreise erfolgte erneut per Zug und bis nach Düsseldorf verlief alles ohne Vorkommnisse. In Düsseldorf angekommen, wurde nach nun erstmal nach frischen Gerstensaft gefahndet und wir konnten im umliegenden Bahnhofsgebiet ein paar Lech ergattern.
Der Weg zum Stadion wurde, auf Grund des weiten Weges von über 10km, mit der Straßenbahn in Angriff genommen und so kamen wir überpünktlich am heutigen Ground an. Dieser liegt auf dem Gelände der Düsseldorfer Messe und wurde in diese Betonkonstrukt perfekt eingebaut. So geht natürlich jede Atmosphäre rund um das Stadion verloren geht. Grau in Grau alles und man kann von außen nicht erahnen, dass man in diesem Gebilde Fußball spielen kann.
Die Fantrennung klappte im Westen auch nicht und so konnte man ein wenig vor der heimischen Kurve spazieren gehen (so etwas geht wohl auch nur im Westen). Auf dem Weg in Richtung Gästeblock, kamen uns ein Haufen Düsseldorf-Fans entgegen und man fragte sich ob man heute auch im Gästeblock Düsseldorfer antreffen würde.
Am Eingang dann die üblichen Kontrollen, welche erweitert wurden durch 1x Bauch angucken bei jedem. Es weiß wohl nur der Spinner der sich das ausgedacht hat, was man damit erreichen wollte (Verstecke zum schmuggeln, gibt es doch weitaus bessere). Als wir schon drin waren, gab es dann auf Grund dessen, ein paar Schubsereien mit den Ordnern und Bullen, da nicht jeder sein Sixpack zur Schau tragen wollte.
Zum Stadion inneren kann man sagen, dass sich der Eindruck von außen fortsetzt. Man betritt das Stadion durch eine Art „Lobby“ (wie man sie im Hotel oder in einer Oper kennt), dort sind ein paar Fress- und Getränkestände und die Örtlichkeiten, der Unterschied war nur das wir keine Jacken abgeben konnten.
Das kulinarische Angebot war in Ordnung, ich hatte eine Krakauer, welche auf Grund ihrer Größe und ihres Geschmacks die 3,50€ wert war und wir gönnten uns ein paar Alt-Bier, welches vom Geschmack her gut war. Über die Westdeutschen Bierpreise legen wir jedoch lieber den Mantel des Schweigens.

Zum Spiel:
Zum Einlauf gab es bei uns eine kleine Choreo bestehend aus Dopplern, Schwenkern, einer großen Sportgemeinschaft „Zaunfahne“  und  einer Art Blockfahne, welche einen Dresdner-Fan mit einer Schwenkfahne zeigte. Recht einfach und sicher auch nichts neues, war aber in Ordnung. Auf Düsseldorfer Seite gab es in deren Heimblock ebenfalls Schwenker.
Auf dem Feld ging es Munter los, Dynamo hatte durch einen Dedic-Schuss eine erste Möglichkeit, doch die Düsseldorfer dominierten die Anfangsphase. Nach einer Flanke konnte Benny Kirsten den Ball nicht weit genug heraus fausten und der Düsseldorfer Fink bedankte sich artig und schenkte uns das 1:0 ein. Doch unsere Jungs steckten nicht auf und versuchten nach vorne zu spielen, doch es fehlte noch der letzte Pass. So ging es dann verdient mit 1:0 Rückstand in die Pause. Im Gegensatz zu der Situation auf den Rasen spielte sich die Situation auf den Rängen ab, denn dort erlebte der Düsseldorfer Anhang heute eine gebrauchten Tag und wurde in seine Schranken gewiesen.
In der Halbzeitpause scheint dann unser neuer Trainer Olaf Janßen die richtigen Worte gefunden zu haben, denn mit Mut und Leidenschaft spielte sich unsere SGD nach vorne. Auch wenn die Chancen nicht konsequent genutzt bzw. zu Ende gespielt wurde. Besonders aufgefallen ist dies erneut bei Ouali, welcher oft verpasst den Ball rechtzeitig weiterzuleiten. Doch der Schwarz-Gelbe Anhang merkte das heute noch was geht und das sich unsere Goldfüße sich zerreißen und so sang man sich in einen Rausch. Nicht nur der Heimanhang schien beeindruckt, sondern auch
die Düsseldorfer-Kicker und so kam dann auch die Erlösung. Der kurz vorher eingewechselte Tobias Müller schob die Kugel, nach einem Lattenknaller von Dedic, zum umjubelten 1:1 ein. Im Gästeblock nun kein Halten mehr und ein perverser Torjubel erfolgte. Doch weder Spieler , noch Fans waren satt und drängten auf den Sieg, doch ein weiteres Erfolgserlebnis blieb aus.
Am Ende waren wir trotzdem mit dem Punkt zufrieden und traten zufrieden die Heimreise an. Auf den Gästeparkplatz stellten man noch einige eingeschlagene Fensterscheiben an den Autos fest und wir waren froh das wir die Anreise per Zug wählten.

Fazit: Gut gespielt, verdient gepunktet, an der Leistung anknüpfen und jetzt den ersten 3er holen!









14.09.2013 Sg Eintracht Frankfurt II - Kickers Offenbach 3:1



Das erste Spiel an meinem Fußballwochenende bescherte mir ein echtes Gourmetspiel, es standen sich nämlich Eintracht Frankfurt II und die Kickers aus Offenbach gegenüber.

Aber von vorn! Die Anreise erfolgte bereits Freitags mit dem Zug und man verbrachte die Nacht in Frankfurt am Main. Gut ausgeschlafen, ging es dann kurz vor Samstagmittag los in Richtung Bornheimer Hang (Heimspielort des FSV Frankfurt, aktueller Name Volksbank Stadion). Dort sollte das Spiel zwischen der Zweiten von Eintracht und Kickers Offenbach stattfinden. Die mir bekannten örtlichen Begebenheiten versprachen schon mal, dass dort sicherlich mehr möglich ist, als „nur“ 90 Minuten Gekicke. Und auch die heutige Zuschauerzahl von ca. 5000 Zuschauern sorgte für große Lust.
Kleiner  Wehrmutstropfen war, dass Frankfurts Bundesligateam zeitgleich in Bremen ran musste. Auf der andere Seite waren natürlich noch die Kickers, welche die Eintracht nicht auf Grund der regionalen Nähe hassen. Auch der Zwangsabstieg (Grund waren finanzielle Unklarheiten und ob die Saison durch finanziert ist) und der Hohn aus Frankfurt/a.Main machten dieses Spiel heute interessant.
Als wir schließlich in Frankfurt Bornheim ankamen, wurde meine größte Befürchtung auch beruhigt, denn es pilgerte trotzdem eine stattliche Anzahl von Eintracht Frankfurt Anhängern zum Stadion. Wir lösten heute für 15 Euro einen Sitzplatzkarte für die Haupttribüne, um alles ordentlich überblicken zu können. So hatten wir einen guten Blick auf die Kurven, sowie auf die Gegengerade, welche ebenfalls an Offenbach abgegeben wurde. Noch schnell ein Bier und etwas Essbares verschlungen (Bier 3,80 inkl. 1€ Pfand und Pommes für 2,50€ geht für Frankfurt in Ordnung) und dann konnten die Spiele beginnen.
Die weibliche Stadionsprecherin (mit ihrer kindlichen Stimme) kündigte die Mannschaften an und ich sah in beide Kurven, doch weder Frankfurt (liefen kurz vor Anpfiff geschlossen in den Block), noch Offenbach (beschränkten sich aufs schwenken ihrer Fahnen) glänzten mit einer Choreo oder Pyro.
Das Spiel entwickelte sich, wie erwartet, Offenbach körperlich klar überlegen, doch Frankfurt mit dem besseren Fußball und auch mehr Leidenschaft. Auf den Rängen war Offenbach überlegen, wenn auch nur die Hassgesänge wirklich laut kamen, besonders zu gefallen wusste von der Lautstärke und Mitmachquote das „Schwulen Liebe ist O.K.“ Lied von den Offenbachern. Die Eintracht Schlachtenbummler überzeugten durch sporadische Anfeuerung, welche dafür meisten geschlossen und laut kamen.
Das Spiel zog in der Halbzeit vor sich hin und bis auf eine kurze Rudelbíldung war nicht viel los. Doch dann kam Bewegung in die Gegengerade und einige Offenbacher bewegten sich in Richtung Eintracht Block. U.a. mit „Eintracht Frankfurt Jude, Jude…“  Sprechchören, welche die bekanntlich Linkeszene der Eintracht sich ebenfalls in Bewegung setzen lies. Jedoch spielten die Bullerei nicht mit und so konnte schnell eine Kette zwischen die beiden Lager gezogen werden und es blieb lediglich bei leichteren Schubsereien mit der Staatsmacht. Was wohl auch daran lag, dass die Offenbacher auf der Hintertortribüne das Trenntor zur Gegengerade nicht gestürmt bekamen und die Ordner dieses verschlossen halten konnten.
Kurz nach dem es sich beruhigt hatte und quasi kurz vor der Halbzeit (44.Minute) schlug die Eintracht dann auch zu und machte das völlig verdiente und überfällige 1:0.
 
Die zweite Halbzeit begann dann auch gleich wieder mit einem Tor für die Eintracht, welche in der 49 Minute durch Albayrak (erzielte bereits das 1:0) auf 2:0 erhöhten. Die Offenbacher nun erst mal Stumm und sie sammelten sich erst langsam wieder. Ihr Trainer Rico Schmitt (Ex Aue Trainer) versuchte alles, doch die Offenbach-Spieler entsprechen eher alle dem Hauweg-Typ und weniger des Ich-kann-den-Ball-von-A-nach-B-Spielertyp.
Doch ein Geschenk der Eintracht bescherte den Offenbachern einen Foulelfmeter, welcher sicher verwandelt wurde. Nun natürlich der Offenbacher-Mob am toben und auch etwas Rauch wurde im Hintertorsektor des Gästeblockes gezündet. Die Offenbach wollten nun natürlich noch den Ausgleich, doch das 3:1, für die Eintracht nach einen Konter, besiegelte die Niederlage.
Erste Offenbacher (Hintertorgästebereich) standen dann auch kurz vor Ende schon auf der Bande zum Innenraum, als das Spiel aus war dachte ich diese würden stürmen. Aber weit gefehlt, der Eintracht Keeper hatte anscheinend eine Portion-Mut gefrühstückt und provozierte die Gäste vom feinsten. Einige Gegenspieler stellten ihn schließlich zur Rede, doch das schien den Offenbacher-Fans auf der Gegengerade nicht genug zu sein und so entschieden sich ca. 20-25 Mann den Weg über das Feld zu suchen. Da sowohl Ordner als auch Bullen überrascht waren, kamen sie auch bis zu den Spielern. Die Eintracht Spieler waren aber rechtzeitig entschwunden und so mussten die eigenen Kicker(s) sich ein paar unschöne Worte und auch leichte Schubsereien einstecken. Auch die Offenbacher auf der Hintertor konnten ein Tor aufbrechen und vereinzelt aufs Feld gelangen, jedoch waren sie nicht so energisch, wie ihre Kollegen von der Gegengerade.
Ehe die Bullen und Ordner dann auf den Feld waren, konnten sie nur noch 2-3 Leute weghaften. Auch ein Eintracht-Schlachtenbummler wollte mit den Offenbacher tanzen, wurde jedoch ebenfalls in die staatliche Obhut genommen.
Die Szenerie beruhigte sich nun zunehmend und wir verlagerten uns nach draußen, doch die Heimkurve wurde hinter Rolltoren festgehalten und so konnten wir keine weiteren Vorfälle beobachten, da die Fantrennung hier besser funktionierte als im Stadion.

Fazit: Endlich mal wieder ein Derby, was die Bezeichnung auch verdient hat…