Montag, 27. Februar 2017

19.02.2017 Sg Dynamo Dresden - Hannover 96 2:1

„Wir wünschen Robert Enke, gesunde Handgelenke“

...oder auch der Nationalmannschaftszug ist für den Robert abgefahren. So nun reicht es aber auch mit dem schwarzen Humor. Obwohl einer geht noch. Deutsche Bahn – Robert Enke 1:0.

So nun aber zum Spiel. Dort waren heute die 96er zu Gast, welche ganz klar den Aufstieg als Ziel haben und dies (stand jetzt) auch schaffen werden. Aber die Saison geht ja noch eine Weile, mal sehen ob sie das durchhalten können, aber mit der Mannschaft sieht es ganz gut aus.
Unsere Anreise verlief heute auch recht gut und so wurde der ICE als Anreisemittel genutzt. In Dresden angekommen, ging es diesmal in einen Pub, wo sich neben einem Irish-Breakfast auch das ein oder andere Guinness gegönnt.


Recht zeitig ging es dann zum Stadion, wo die üblichen Gesichter (abzüglich natürlich unserer zwei Stadionverbotler) begrüßt wurden. Die Zeit bis zum Anpfiff verquatscht und bei der Verlesung der Aufstellung gab es diesmal schon die erste Überraschung. Denn unser Ex-Schachter Fabian Müller schaffte es seit langem Mal nicht in die Startelf. War nicht nur in meinen Augen schon längt mal überfällig gewesen. Für ihn startete der Herr Kreuzer, welcher seine Sache recht ordentlich machte.
Ordentlich sah es heute auch im Gästeblock aus, denn der war gut gefüllt und war für einen Westverein recht gut. Auch die akustische Unterstützung war stetig, wenn auch leider nicht vernehmbar im K-Block. Eben jener K-Block hatte heute wieder einige Höhen, eben aber auch einige Tiefen. Optisch gab es jeweils ein paar Schwenker. Ansonsten blieb es auf den Rängen und auch Rund ums Stadion relativ ruhig. Wieso eigentlich?


Das Spiel gestaltete sich von Anfang an offen. Beide Seiten suchten ihr Heil in der Flucht nach vorne und hatten so jeweils die ein oder andere Chance. Vor allem der von manchen zum Fußballgott verschriene Spieler mit der Rückennummer 30 versemmelte 2x in aussichtsreicher Position. Aber auch die Hannoveraner ließen eine Führung mitunter kläglich liegen. So ging es dann mit 0:0 in die Pause.



Nach der Pause gleiches Bild, nur das die 96er eine ihrer Chancen veredeln konnten. Sie zogen sich daraufhin zurück und Dynamo kam letztlich verdient zum Ausgleich. Paco tankte sich gut durch und legte auf die 30 quer, diese Chance konnte dann sogar er nicht mehr versemmeln. Nach einem perversen Jubel, folgte die schnelle Ernüchterung. Denn die Gäste gingen gefühlt im Gegenzug wieder in Front. Dynamo rannte zwar weiter an, aber letzten Endes blieb es beim Sieg für die Gäste.
Die Abfahrt wurde dann noch bewusst etwas nach hinten verschoben und so ging es nochmal in den Pub. Am Bahnsteig gab es dann noch kurz Ärger mit den Bullen, welcher seine Autorität angegriffen sah (zu Recht). So musste noch ein sportlicher Sprint hingelegt werden, um den Zug zu erreichen, aber am Ende ging alles gut und gegen 18 Uhr hatte uns Leipzig wieder.

Fazit: Der Aufstiegszug ist wohl abgefahren…

PS: Eine Woche später holte Dynamo seit 21 Jahren endlich mal wieder 3 Punkte im Schacht (4:1!!!) und holte so nun ebenfalls nach gefühlten 15 Jahren mal wieder die Sachsenmeisterschaft nach Dresden. Während Dresden nun also schon langsam für ein weiteres Jahr in Liga 2 planen kann, wird es bei den verstrahlten aus dem Schacht langsam eng. Normalerweise wäre es jetzt ja Zeit für einen Trainerwechsel. Peter Neururer, da Lodda oder Effe würden sicherlich nicht nur mich zum lachen bringen…man wird also sehen, was die Saison noch bringt…

Samstag, 25. Februar 2017

10.02.2017 BSG Wismut Aue - SpVgg Greuther Fürth 0-0


Sonntag stehe es wieder an, das Duell um Sachsens Krone. Dynamo wartet seit 1996 auf einen Sieg in Aue - das Pokalfinale gegen Aue 2 lassen wir natürlich Außen vor - das soll nach Möglichkeit so bleiben. Der Gästeblock im Baustellen-Erzgebirgsstadion wird voll sein und es ist angerichtet für einen heißen Kampf.


14 Tage nach der o.g. Paarung fällt es schon ein wenig schwer sich an die Details des Spiels zu erinnern. Denn es war eine Partie ohne großartige Höhepunkte die haften bleiben. In der Wismut-Viertelstunde (ihr lest das hier zu erst, nach den legendären Duellen gegen Rapid Wien vor 57 Jahren können wir diese Formulierung mal für uns adaptieren.) hatte Eisprinzessin Nazarov die große Chance das Match doch noch zu entscheiden. Leider brachte man den Ball nicht über die Linie und so steht das Team auf Aue weiterhin auf Rang 18.


Hoffnung gibt eine gute Halbzeit in Braunschweig. Nazarov entwickelt sich zum auffälligsten Spieler des Jahres 2017. Auch die ebenso mangelnde Punktausbeute von St.Pauli, Bielefeld und Karlsruhe machen Mut am Ende das Schneckenrennen um Platz 15 doch noch erfolgreich gestalten zu können.


Sauer stößt mir die systembedingte Offensivschwäche auf. Auch die Nichtberücksichtigung von Mario Kvesic ist fast gleichbedeutend mit einer selbstinszenierten Tempodrosselung. Auf die Defensive kann man sich mittlerweile verlassen, so steht zuletzt auch öfter Mal die Null.


Den vorgegangenen Zeilen lässt sich glaube ich ganz gut entnehmen, das auf dem Spielfeld herzlich wenig geboten war. Für die Sportsfreunde, welche die Spiele gern aus dem angrenzendem Waldstück verfolgen, dürfte indes bald Schluss sein. Die andere Hintertortribüne nimmer so langsam Formen an, und der Rest Sportstätte den man noch erhaschen wird immer kleiner. Wir haben den Moment leider verpasst uns eine Partie aus Block W anzuschauen. Schade drum...

Die angereisten Fürther wussten von der Lautstärke eher wenig zu überzeugen. Bemerkenswert hingegen, dass die zum Intro verwendeten Schwenkelemente zum dekorieren des Gästeblocks verwendet wurden. Dabei konnten 7 von 10 Donuts auf der nach unten offenen Tine-Wittler-Skala erzielt werden.

Samstag, 18. Februar 2017

12.02.2017 Fc St.Pauli - Sg Dynamo Dresden 2:0

„Solange wir in Dresden in die Elbe scheißen, gibt’s in Hamburg was zu beißen“


Oder auch der ewige Klassenkrieg zwischen Hamburger Assis und Dresdner Adel bzw. Links (Pauli ?!) gegen Rechts (Dynamo oder doch alle Ossis), vielleicht aber auch Schwarz gegen Weiß oder Oben gegen Unten. Für dieses Spiel lassen sich zu min. viele Quervergleiche bzw. Synonyme finden. Am Ende war es jedoch einfach nur das Spiel von der Sg Dynamo Dresden beim Fc St. Pauli und während bei Dynamo nicht alle Fans gleich Nazis oder Rechts sind, ist bei St. Pauli auch schon lange nicht mehr jeder Fan ein Linker bzw. alternativ eingestellter Mensch. Zu min. dass das bei Pauli nicht mehr so ist, finde ich persönlich äußerst Schade, war es doch mal ein gewisses Alleinstellungsmerkmal. Doch mittlerweile stehen nicht nur Linke, Nutten und Bordellbesitzer in der Kurve, sondern halt auch die WM2006-Generation, sowie die Anzugträger-Fraktion, welche es einfach cool findet mal bei Pauli zu sein. Aber dieser Wandel der Zuschauerstruktur ist ja bundesweit zu beobachten und nicht nur in Dresden und bei Pauli zu finden.





Nun aber genug der einleitenden Worte und ab zum Spieltag. Diesen traten diesmal eine 4köpfige Zugfahrertruppe an, welche sich früh am Hauptbahnhof in Leipzig traf und via ICE nach Hamburg reiste. Die Reise war wie immer recht kurzweilig und so wurde sich nicht nur um die Zugdeko gekümmert, sondern auch um den jugendlichen Nachwuchs. Diesen wurde erklärt, was in Fußball Deutschland gut ist und was halt böse ist. Die Zugfahrt ging dann ohne größere Vorkommnisse vonstatten und man erreicht pünktlich Hamburg (Glückwunsch Deutsche Bahn!). Dort wurde dann heute auch der Spruch des Tages aufgenommen. Denn eine ältere Fraktion Gästefans fand, dass Nordkorea zu Unrecht als Arbeiterstaat von dem Recht auf Atomwaffen abgeschnitten wird (O-Ton: „Nordkorea ist ein Arbeiterstaat! Der das Recht auf Atomwaffen hat! Heja! Heja! Heja! Nordkorea!!!“). Aber wir triften schon wieder ins politische ab und das wollte an jenem Tag nur eine Gruppe machen, aber dazu später mehr.


Der Weg zum Stadion verlief dann Stressfrei und auch die Hamburger Bullen hielten sich dezent im Hintergrund. Warum eigentlich nicht immer so? Das Millerntor  liegt dann recht idyllisch mitten in Pauli. Für ein neues Stadion ein geile Lage mitten in der Stadt, außerdem wurde nicht zu viel sinnloses Schnickschnack verbaut. Bekommt auf jeden Fall einen Daumen nach oben. Auch der Einlass gestaltete sich recht Problemlos, außer dass ein Mitstreiter seine Sticker abtreten musste an die Ordner. Hatte ihm wohl noch gefehlt in seinem Stickeralbum. Im Stadion wurde dann noch ein Bier erworben, was aber zu einem sehr unverschämten Preis verkauft wurde. Dafür gibt es ein fettes Dislike (Gott kenne ich moderne Worte). Ebenfalls negativ fiel auf, dass es im Gästeblock zwar etwas zu essen gab, jedoch gab es 1 Stunde vor dem Spiel keine Brötchen mehr. War wohl die letzte Backmischung doch wieder für die Haschkekse draufgegangen oder was?!


Nun aber endlich zum Spiel. Dieses fand heute auf einer feinen Kuhwiese statt und es wurde auch schnell klar warum. Denn während Dresden eher den Flachpass favorisiert, spielt Pauli lieber das gute alte Kick & Rush, was auf diesem Geläuf natürlich leicht umsetzbar war. So gewann das Heimteam das Spiel letzten Endes auch verdient mit 2:0, wobei das 1:0 wunderbar durch die Gäste vorbereitet wurde. Mund abputzen und weiter machen, man muss halt auch mal verlieren können und wenn wir auch mal ehrlich sind, gehört der FC St. Pauli auch definitiv in Liga 2.


Auf den Rängen würde ich behaupten, gestaltete sich das Geschehen recht ausgeglichen. So gab es bei uns am Anfang ein paar Schnipsel zusehen und auf der Heimseite gab es eine Choreo mit dem Thema „Klassemkampf“ zusehen. Diese war auf jeden Fall nett anzusehen. Weniger nett fanden dann einige Gästefans ein Spruchband, was die Jungs Rund um die Ultras Sankt Pauli zeigten. Dessen Wortlaut war: „Schon eure Großeltern haben für Dresden gebrannt – gegen den doitschen Opfermythos!“ Dieser Spruch hat bei einigen Gästen etwas Entrüstung ausgelöst und auch der DFB, sowie die Gutmenschen-Medien fanden es ebenfalls nicht so passend. Folge: Der DFB ermittelt mal wieder, man muss ja auch die Schmiergeldkassen für die EM 2024 wieder vollbekommen. Aber auch die Gäste ließen sich nicht Lumpen und so gab es das Spruchband: „Jeder meiner Freunde – Fickt jeden eurer Freunde“ dazu wurde parallel einiges an Material gezeigt. Darunter waren auch eine Fahne des befreundeten Filmstadtinfernos aus Babelsberg, sowie ein paar Schals von Bayern & Celtic Glasgow.  Stimmungstechnisch waren beide Seiten gut aufgelegt und so würde ich da mal ein Remis verzeichnen lassen.


Nachdem Spiel gab es dann, wie vor dem Spiel, keine wirkliche Fantrennung, was ein paar Pauli Fans fast zum Verhängnis geworden wäre. Schade eigentlich, so eine Ordnungsschelle hat noch nie geschadet. Wir hatten dann auch noch etwas Zeit und schauten uns noch etwas die Landungsbrücken, sowie die Elbphilharmonie an. Auch nach dem vermissten HSV-Marketingchef wurde Ausschau gehalten, aber (Achtung jetzt kommt es flach) er wollte nicht aufTAUCHEN. Außerdem vergnügte sich noch ein Mitreisender mit einer Runde Feuerwehrmänner, welche wohl das Intro für einen Gayporno an den Landungsbrücken drehten. Aber auch die schönste Zeit hatte dann mal ein Ende und so ging es dann 18:30 mit dem Zug zurück nach Leipzig, wo wir dann gegen 22:00 wieder eintrafen (naja immerhin waren wir hinzu pünktlich liebe Deutsche Bahn).



Fazit: Wann ist eigentlich Lexy Roxx Videoabend?

Donnerstag, 9. Februar 2017

28.01.2017 BSG Wismut Aue - 1.FC Heidenheim 2-1


"Es geht doch!" "Jetzt, genauso weitermachen." So oder so ähnlich waren die Reaktionen nach der Partie gegen das tabellarische Spitzenteam von der schwäbischen Alb. Dass es überhaupt zu solchen Aussagen kommen konnte, war ein Last-Minute-Sieg notwendig, der auch über einige Probleme hinwegtäuscht. Für diesen sorgte unsere pfälzisch-aserbaidschanische Perle Dima. Aber von Anfang an...
 

Bei feinstem Winterwetter fuhren wir in den Schacht. Bekannte Gesichter machten das Pre-Game-Event (heute scheint Anglizismen-Tag zu sein) zu einem Schmaus. Zu Tage trat nur, dass wohl unterschiedliche Auffassungen bei der Dosierung von hochprozentigen Getränken bestehen.

Nach einer ungewohnt intensiven Personenkontrolle standen wir kurze Zeit später wieder im ehemals schönsten Stadion Deutschlands. Das klingt jetzt komisch, aber die Baustelle und die Restbestandteile des alten Kessels sind das einzige, was der Örtlichkeit Charakter verleiht. Um die Schattenbildung zu vermeiden, brennt im Erzgebirge auch zur Mittagszeit traditionell das Fluchtlicht.

Auch die Rasenheizung leistete in den letzten Tagen einen guten Beitrag. Bis auf eine mittelgroße Fläche vor der Gegentribüne war alles bestens bespielbar. Einzig vor den Trainerbänken musste nachjustiert werden, aber wofür gibt es denn eine Stadionbrigade...
Die Aufstellung bei den Jungs in Lila und Weiß gibt oft Rätsel auf. Mario Kvesic dauerhaft auf der Reservebank, dafür einige Spieler mit wackligen Füßen immer wieder in der Startelf.


Aber das soll zunächst keine Rolle spielen. Heidenheim konnte über die gesamte Spielzeit nicht das Prädikat Top-Team rechtfertigen. Ohne zwingend zu werden hatte Aue das Spiel im Griff. Aber auch das muss nichts heißen...


Vince Köpke vergab die beste Möglichkeit als er nach Umspielen des Schlussmanns an der fehlenden Kraft und dem Schwaben auf der Linie scheiterte. Halbzeit.


Nach der Pause wurden die Hausherren aktiver und wurden auch belohnt. Vince traf nach Abpraller zur verdienten Führung. Die Heidenheimer fielen in dieser Phase vor allem durch Lamentiererei auf. Besonders Nummer 38 bleibt da negativ im Gedächtnis haften. Nach einer Fehlerkette unserer Abwehrzwerge gelang den Unsympathen der Ausgleich. Nicht verschweigen darf man natürlich einen Lattenkopfball von HDH, der das Ergebnis hätte auf den Kopf stellen können.

Kurz vor Ultimo war er dann aber da. Das Comeback des Jahres 2017. Von allen herbeigesehnt, oft kopiert und selten erreicht. Nie mit der Anerkennung, die ihm zusteht, aber stets geliebt und im Hinterkopf eines jeden Fussballfans.


Innerhalb Sekunden fand ich mich 10 Meter von meinem vorherigen Standpunkt wieder, Menschentrauben bildeten sich und feierten den Siegtreffer der Erzgebirgsauswahl. Er war zurück: der perverse Torjubel.  


Achja ... Heidenheim war auch da. Der Stimmungskern stand isoliert vom kleinen Rest. Ständig Bewegung im Block. Nach dem Ausgleich konnte man akustisch sogar etwas erahnen.

PS: Eine Woche später sieht es wieder anders aus. Platz 17 ist zurück, das Spiel in Sandhausen eigentlich eine Selbstaufgabe. Dima wieder gefangen im Leistungsphlegma. Mario nur beim Aufwärmen aktiv. Da muss langsam was passieren. Freitag gegen Fürth muss zwingend ein Sieg her, sonst wird das eine lange bittere Abschiedstournee. Oder man versucht es mal ohne Pavel.