Donnerstag, 9. Februar 2017

28.01.2017 BSG Wismut Aue - 1.FC Heidenheim 2-1


"Es geht doch!" "Jetzt, genauso weitermachen." So oder so ähnlich waren die Reaktionen nach der Partie gegen das tabellarische Spitzenteam von der schwäbischen Alb. Dass es überhaupt zu solchen Aussagen kommen konnte, war ein Last-Minute-Sieg notwendig, der auch über einige Probleme hinwegtäuscht. Für diesen sorgte unsere pfälzisch-aserbaidschanische Perle Dima. Aber von Anfang an...
 

Bei feinstem Winterwetter fuhren wir in den Schacht. Bekannte Gesichter machten das Pre-Game-Event (heute scheint Anglizismen-Tag zu sein) zu einem Schmaus. Zu Tage trat nur, dass wohl unterschiedliche Auffassungen bei der Dosierung von hochprozentigen Getränken bestehen.

Nach einer ungewohnt intensiven Personenkontrolle standen wir kurze Zeit später wieder im ehemals schönsten Stadion Deutschlands. Das klingt jetzt komisch, aber die Baustelle und die Restbestandteile des alten Kessels sind das einzige, was der Örtlichkeit Charakter verleiht. Um die Schattenbildung zu vermeiden, brennt im Erzgebirge auch zur Mittagszeit traditionell das Fluchtlicht.

Auch die Rasenheizung leistete in den letzten Tagen einen guten Beitrag. Bis auf eine mittelgroße Fläche vor der Gegentribüne war alles bestens bespielbar. Einzig vor den Trainerbänken musste nachjustiert werden, aber wofür gibt es denn eine Stadionbrigade...
Die Aufstellung bei den Jungs in Lila und Weiß gibt oft Rätsel auf. Mario Kvesic dauerhaft auf der Reservebank, dafür einige Spieler mit wackligen Füßen immer wieder in der Startelf.


Aber das soll zunächst keine Rolle spielen. Heidenheim konnte über die gesamte Spielzeit nicht das Prädikat Top-Team rechtfertigen. Ohne zwingend zu werden hatte Aue das Spiel im Griff. Aber auch das muss nichts heißen...


Vince Köpke vergab die beste Möglichkeit als er nach Umspielen des Schlussmanns an der fehlenden Kraft und dem Schwaben auf der Linie scheiterte. Halbzeit.


Nach der Pause wurden die Hausherren aktiver und wurden auch belohnt. Vince traf nach Abpraller zur verdienten Führung. Die Heidenheimer fielen in dieser Phase vor allem durch Lamentiererei auf. Besonders Nummer 38 bleibt da negativ im Gedächtnis haften. Nach einer Fehlerkette unserer Abwehrzwerge gelang den Unsympathen der Ausgleich. Nicht verschweigen darf man natürlich einen Lattenkopfball von HDH, der das Ergebnis hätte auf den Kopf stellen können.

Kurz vor Ultimo war er dann aber da. Das Comeback des Jahres 2017. Von allen herbeigesehnt, oft kopiert und selten erreicht. Nie mit der Anerkennung, die ihm zusteht, aber stets geliebt und im Hinterkopf eines jeden Fussballfans.


Innerhalb Sekunden fand ich mich 10 Meter von meinem vorherigen Standpunkt wieder, Menschentrauben bildeten sich und feierten den Siegtreffer der Erzgebirgsauswahl. Er war zurück: der perverse Torjubel.  


Achja ... Heidenheim war auch da. Der Stimmungskern stand isoliert vom kleinen Rest. Ständig Bewegung im Block. Nach dem Ausgleich konnte man akustisch sogar etwas erahnen.

PS: Eine Woche später sieht es wieder anders aus. Platz 17 ist zurück, das Spiel in Sandhausen eigentlich eine Selbstaufgabe. Dima wieder gefangen im Leistungsphlegma. Mario nur beim Aufwärmen aktiv. Da muss langsam was passieren. Freitag gegen Fürth muss zwingend ein Sieg her, sonst wird das eine lange bittere Abschiedstournee. Oder man versucht es mal ohne Pavel.

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