Samstag, 18. Februar 2017

12.02.2017 Fc St.Pauli - Sg Dynamo Dresden 2:0

„Solange wir in Dresden in die Elbe scheißen, gibt’s in Hamburg was zu beißen“


Oder auch der ewige Klassenkrieg zwischen Hamburger Assis und Dresdner Adel bzw. Links (Pauli ?!) gegen Rechts (Dynamo oder doch alle Ossis), vielleicht aber auch Schwarz gegen Weiß oder Oben gegen Unten. Für dieses Spiel lassen sich zu min. viele Quervergleiche bzw. Synonyme finden. Am Ende war es jedoch einfach nur das Spiel von der Sg Dynamo Dresden beim Fc St. Pauli und während bei Dynamo nicht alle Fans gleich Nazis oder Rechts sind, ist bei St. Pauli auch schon lange nicht mehr jeder Fan ein Linker bzw. alternativ eingestellter Mensch. Zu min. dass das bei Pauli nicht mehr so ist, finde ich persönlich äußerst Schade, war es doch mal ein gewisses Alleinstellungsmerkmal. Doch mittlerweile stehen nicht nur Linke, Nutten und Bordellbesitzer in der Kurve, sondern halt auch die WM2006-Generation, sowie die Anzugträger-Fraktion, welche es einfach cool findet mal bei Pauli zu sein. Aber dieser Wandel der Zuschauerstruktur ist ja bundesweit zu beobachten und nicht nur in Dresden und bei Pauli zu finden.





Nun aber genug der einleitenden Worte und ab zum Spieltag. Diesen traten diesmal eine 4köpfige Zugfahrertruppe an, welche sich früh am Hauptbahnhof in Leipzig traf und via ICE nach Hamburg reiste. Die Reise war wie immer recht kurzweilig und so wurde sich nicht nur um die Zugdeko gekümmert, sondern auch um den jugendlichen Nachwuchs. Diesen wurde erklärt, was in Fußball Deutschland gut ist und was halt böse ist. Die Zugfahrt ging dann ohne größere Vorkommnisse vonstatten und man erreicht pünktlich Hamburg (Glückwunsch Deutsche Bahn!). Dort wurde dann heute auch der Spruch des Tages aufgenommen. Denn eine ältere Fraktion Gästefans fand, dass Nordkorea zu Unrecht als Arbeiterstaat von dem Recht auf Atomwaffen abgeschnitten wird (O-Ton: „Nordkorea ist ein Arbeiterstaat! Der das Recht auf Atomwaffen hat! Heja! Heja! Heja! Nordkorea!!!“). Aber wir triften schon wieder ins politische ab und das wollte an jenem Tag nur eine Gruppe machen, aber dazu später mehr.


Der Weg zum Stadion verlief dann Stressfrei und auch die Hamburger Bullen hielten sich dezent im Hintergrund. Warum eigentlich nicht immer so? Das Millerntor  liegt dann recht idyllisch mitten in Pauli. Für ein neues Stadion ein geile Lage mitten in der Stadt, außerdem wurde nicht zu viel sinnloses Schnickschnack verbaut. Bekommt auf jeden Fall einen Daumen nach oben. Auch der Einlass gestaltete sich recht Problemlos, außer dass ein Mitstreiter seine Sticker abtreten musste an die Ordner. Hatte ihm wohl noch gefehlt in seinem Stickeralbum. Im Stadion wurde dann noch ein Bier erworben, was aber zu einem sehr unverschämten Preis verkauft wurde. Dafür gibt es ein fettes Dislike (Gott kenne ich moderne Worte). Ebenfalls negativ fiel auf, dass es im Gästeblock zwar etwas zu essen gab, jedoch gab es 1 Stunde vor dem Spiel keine Brötchen mehr. War wohl die letzte Backmischung doch wieder für die Haschkekse draufgegangen oder was?!


Nun aber endlich zum Spiel. Dieses fand heute auf einer feinen Kuhwiese statt und es wurde auch schnell klar warum. Denn während Dresden eher den Flachpass favorisiert, spielt Pauli lieber das gute alte Kick & Rush, was auf diesem Geläuf natürlich leicht umsetzbar war. So gewann das Heimteam das Spiel letzten Endes auch verdient mit 2:0, wobei das 1:0 wunderbar durch die Gäste vorbereitet wurde. Mund abputzen und weiter machen, man muss halt auch mal verlieren können und wenn wir auch mal ehrlich sind, gehört der FC St. Pauli auch definitiv in Liga 2.


Auf den Rängen würde ich behaupten, gestaltete sich das Geschehen recht ausgeglichen. So gab es bei uns am Anfang ein paar Schnipsel zusehen und auf der Heimseite gab es eine Choreo mit dem Thema „Klassemkampf“ zusehen. Diese war auf jeden Fall nett anzusehen. Weniger nett fanden dann einige Gästefans ein Spruchband, was die Jungs Rund um die Ultras Sankt Pauli zeigten. Dessen Wortlaut war: „Schon eure Großeltern haben für Dresden gebrannt – gegen den doitschen Opfermythos!“ Dieser Spruch hat bei einigen Gästen etwas Entrüstung ausgelöst und auch der DFB, sowie die Gutmenschen-Medien fanden es ebenfalls nicht so passend. Folge: Der DFB ermittelt mal wieder, man muss ja auch die Schmiergeldkassen für die EM 2024 wieder vollbekommen. Aber auch die Gäste ließen sich nicht Lumpen und so gab es das Spruchband: „Jeder meiner Freunde – Fickt jeden eurer Freunde“ dazu wurde parallel einiges an Material gezeigt. Darunter waren auch eine Fahne des befreundeten Filmstadtinfernos aus Babelsberg, sowie ein paar Schals von Bayern & Celtic Glasgow.  Stimmungstechnisch waren beide Seiten gut aufgelegt und so würde ich da mal ein Remis verzeichnen lassen.


Nachdem Spiel gab es dann, wie vor dem Spiel, keine wirkliche Fantrennung, was ein paar Pauli Fans fast zum Verhängnis geworden wäre. Schade eigentlich, so eine Ordnungsschelle hat noch nie geschadet. Wir hatten dann auch noch etwas Zeit und schauten uns noch etwas die Landungsbrücken, sowie die Elbphilharmonie an. Auch nach dem vermissten HSV-Marketingchef wurde Ausschau gehalten, aber (Achtung jetzt kommt es flach) er wollte nicht aufTAUCHEN. Außerdem vergnügte sich noch ein Mitreisender mit einer Runde Feuerwehrmänner, welche wohl das Intro für einen Gayporno an den Landungsbrücken drehten. Aber auch die schönste Zeit hatte dann mal ein Ende und so ging es dann 18:30 mit dem Zug zurück nach Leipzig, wo wir dann gegen 22:00 wieder eintrafen (naja immerhin waren wir hinzu pünktlich liebe Deutsche Bahn).



Fazit: Wann ist eigentlich Lexy Roxx Videoabend?

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