Mittwoch, 23. August 2017

19.08.2017 Sg Dynamo Dresden - SV Sandhausen 0:4

„Unser Problem mit euch ist…“


…das man gegen diese Dorfvereine immer mal wieder schlecht aussieht. Und so nahmen heute die 42 Gästefans aus Sandhausen die 3. Punkte mit nach Hause.


Unsere Anreise zu diesem Traumspiel erfolgte per Pkw und mit Hilfe vom tschechischen Pils recht kurzweilig. Pünktlich abgeparkt, ging es dann ins geliebte Rund/Eck (was ist es denn eigentlich?) und es wurden sich noch ein paar Feldis gegönnt. Die restlichen Treuen, welche sich diesen Monsterkick nicht entgehen lassen wollten, trafen auch noch ein und dann ging es auch schon los.


Eingeläutet wurde das Spiel mit einem großen Spruchband: „Unser Problem mit euch – eure selbstgerechte Sportgerichtsbarkeit -  Fick dich DFB“. Hintergrund dazu war der Aktionsspieltag, wo in verschiedenen Stadien Deutschlands, die aktiven Fanszenen, ihre Probleme gegenüber des Verbandes zum ausdrucken bringen wollten. Dabei machte ein Großteil der Szenen mit und prangerten verschieden Themen (wie Stadionverbote, verringerte Gästeblockkontigente, Aufsplitung der Spieltage etc.) an. Einzig Schalke hielt sich dabei heraus, da es ihrer Meinung nach der falsche Weg ist, wie ihr richtiger Weg ist, behielten sie aber auch für sich. Und natürlich schoss mal wieder eine Szene über das Ziel hinaus und verglich den Verband mit dem Holocaust, war wohl wieder etwas zu viel Strahlung im Spiel. Ansonsten war die Stimmung im Stadion so lala und als kurz vor Ende die ersten „Fans“ eher gingen, wurden diese vom Stimmungskern entsprechend verabschiedet. Solche „Kunden“ brauch in Dresden keiner. Die Gästefans waren auch da und beschränkten sich auf’s Fußball schauen.


Zum Spiel ist schon fast jedes Wort zu viel. Dynamo mit gefühlten 80% Ballbesitz, Sandhausen dafür mit 4 Toren, welche mit unter viel zu leicht fielen. Aber wie heißt es so schön lieber „1x 4:0, statt 4x 1:0 verlieren“. Letztlich ein verdienter Sieg, welche einfach cleverer waren. Der Mannschaft wurde trotzdem Mut zugesprochen, können es ja in den nächsten 31 Spieltagen wieder gut machen. Ansonsten…


Nach dem Spiel  gab es dann eine Stellungnahme der Ultras Dynamo zur aktuellen Lage mit dem DFB. Ich könnte es jetzt hier aufzählen und bewerten, aber wer sich damit beschäftigt und wissen will, was da los war, war entweder selber vor Ort oder hat seine Kontakte um an die gewünschten Infos zu kommen.


Die Abreise gestaltete sich dann ereignislos.

Fazit: Unser Problem mit euch ist, dass das nächste Wochenende 5 Tage entfernt ist...

Montag, 14. August 2017

11.08.2017 TuS Koblenz - Sg Dynamo Dresden 2:3 (DFB-Pokal in Zwickau)

„Fußballmafia DFB! Fußballmafia DFB! Fußballmafia DFB! ohoooo scheiß DFB“


Und willkommen in der ersten Runde des deutschen nationalen Pokals, auch liebevoll DFB-Pokal genannt oder im Volksmunde als Mafiapokal verschrien. Aber ehe das Spiel gegen die TuS aus Koblenz steigen konnte, musste erstmal nach einer geeigneten Spielstätte gefahndet werden. Da das heimische Stadion Oberwerth in Koblenz aktuell modernisiert wird und das Ausweichstadion in Montabaur nicht DFB-konform bzw. Dynamokonform war, suchte die Tus also eine andere Spielstätte. Dieses Prozedere gestaltete sich aber alles andere als leicht, da alle nahegelegenen Standorte entweder aus fadenscheinigen Gründen absagten oder aber die Bullerei Spielverderber spielte. Ein Tausch des Heimrechtes lehnte wiederum der DFB ab und man fragte sich, ob es überhaupt noch zu einer Lösung kommen sollte. Am Ende fand man dann doch noch ein Stadion. Dieses lag dann nur 420km von Koblenz entfernt in Zwickau. Da die sächsische Bullerei aber Samstag auch keinen Bock hatte, wurde das Spiel natürlich noch auf Freitagabend gelegt, so dass noch weniger Koblenzer zu ihrem „Heimspiel“ fahren konnten. Danke DFB und Bullen!


Auch für die Dynamo Fans war die Verlegung enttäuschend, wollten doch einige noch einen Hacken hinten den Ground bei der TuS machen. Aber sei es drum. Kartenprobleme gab es diesmal dafür keine und auch das dämliche „Voucher“-Kartensystem sparte man sich in Zwickau. Die Anreise am Freitag zum Spiel erfolgte dann mit straffen Fuß über die Landstraße nach Zwickau, wo man ca. 30. Minuten vor Anpfiff eintraf. Mit den üblichen Nasen wurde sich auch noch getroffen und dann ging das Spiel auch schon los. Die Dynamos wurden im Heimblock, sowie auf der Gegengeraden untergebracht und zeigten zu Beginn des Spieles die alte schwarz-gelbe Blockfahne. Als diese wieder von den Köpfen verschwand, erblickte eine große Anzahl schwarz-gelber Schwenker das Licht der Welt. Nichts besonderes, aber solide.


Im Gästeblock, wo die „Heimfans“ untergebracht waren, gab es zu Spielbeginn nichts zu sehen. Jedoch brachten die Koblenzer ca. 500 Schlachtenbummler mit nach Zwickau, welche einen durchweg positiven Eindruck bei mir hinterließen. Dauerhaft geschlossen am Supporten, Fahneneinsatz und ab und an konnte man sogar mal etwas vernehmen. Auch ihre Spruchbänder, sowie die Anti-DFB-Gesänge wussten zu gefallen. Als nach Abpfiff noch die Anti-DFB-Blockfahne von den Dresdnern im Gästeblock gehisst wurde, war der gute Gesamteindruck perfekt. Für so eine kleine Szene definitiv ein guter Auftritt, hätte ich so nicht erwartet.


Dynamo auch ordentlich am Radau machen, jedoch fehlte es ab und an am letzten Kick. Aber insgesamt ebenfalls eine Rundesache.


Das Spiel trug ebenfalls zur Erheiterung bei und so lag der Underdog aus Koblenz nach wenigen Minuten mit 1:0 in Front. Dynamo glich noch in Halbzeit 1 aus und hatte danach gute Möglichkeiten vor der Halbzeit noch zu erhöhen. Die Führung für Dynamo gelang dann aber erst in der zweiten Halbzeit durch einen schönen Freistoß durch P.Heise. Danach viele Möglichkeiten und Konter für Dynamo, doch die Entscheidung wollte nicht fallen. So kam Koblenz 10 Minuten vor Schluss zum Ausgleich, doch Aosman erhöhte quasi im Gegenzug wieder auf 3:2 durch einen sehenswerten Fernschuss. Aber auch das war es noch nicht, denn quasi beim nächsten Angriff der Koblenzer, legte Dynamos Ballas den gegnerischen Stürmer regelwidrig im Strafraum. Den daraus folgenden Elfmeter konnte Dynamo Hüter Schubert aber entschärfen und es blieb am Ende beim 3:2 für die „Gäste“ aus Dresden.


Nach dem Spiel feierten dann noch beide Fanlager ihre Teams und es ging auf eine ruhige Heimfahrt.

Fazit: Pflichtaufgabe erfüllt!

Mittwoch, 9. August 2017

29.07.2017 BSG Chemie Leipzig - 1.FC Lokomotive Leipzig 0:1

Leipzig: Stadt der Helden, Stadt der Freiheit, Stadt des Fußballs? 

Diese Frage stellt sich sicherlich nicht erst seit einigen Jahren. Doch seitdem der Brausekonzern aus Österreich eine seiner Außenstellen hier eröffnet hat, befindet sich die Stadt in einer Selbstfindungsphase. Leider hat sich auch hier der Lifestyle des schnellen, hippen und urbanen Seins einen zentralen Einfluss gewonnen und übernommen.
Doch trotz aller Hoffnung im Rathaus und in den Fußballverbänden konnten die traditionsreichen Mannschaften aus Leutzsch und Probstheida nicht zerstört werden. Im Gegenteil, nun endlich konnte seit vielen, vielen Jahren endlich mal wieder ein Punktspiel im wunderschönen und altehrwürdigem Alfred-Kunze-Sportpark ausgetragen werden.

Deshalb war die Vorfreude riesig groß, Karten für dieses begehrte Spiel bekommen zu haben, da immer noch nur noch 4999 Personen in den AKS dürfen. Die Anstoßzeit 12:00 Uhr, gewünscht durch den MDR, lud zum frühen Biertrinken ein und wurde auch gerne angenommen. So ging es schon 9:30 Uhr von zu Hause los und über einen kleinen Umweg fanden wir uns dann zu 3. am Netto in Leutzsch ein. Dort wurden noch ein paar Bier geköpft, von alten Zeiten geschwärmt den anwesenden Chemikern gelauscht und auch die geklauten Schals wurden zur Gewaltprävention im Auto präsentiert. Danach ging es dann zum Stadion, wo noch ein paar bekannte Gesichter erblickt wurden. Der Gang ins Stadion weckte schon wieder alte Gefühle, einfach großartig! Kurz noch etwas zu essen geholt (Bullette, Note 2) und ein "leckeres" bleifreies Bier zum Runterspülen und dann ging es auch schon in den Familienblock, aus welchem wir dann auch das Spiel schauten.

Bevor es dann losging wurde noch mithilfe von den Einlaufkindern die neue Zusammensetzung der Regionalliga präsentiert, eine gute Sache.
Die Chemiker hatten eine schöne Choreo vorbereitet mit einer großen Blockfahne um den Saisonauftakt würdig zu begehen. Dazu noch Konfettikanonen, ein schöner Anblick. Von Lok natürlich nichts zu sehen, außer die Zaunbeflaggung und einige Spruchbänder während des Spiels (die auch tw. relativ amüsant waren).

Dann ging das Spiel pünktlich los und zwar mächtig gewaltig. Bereits nach 12 Minuten gab es vier gelbe Karten und es war richtig Feuer drin. Auch auf den Rängen war die Stimmung zunächst gut, konnte aber nie wirklich als richtig überragend bezeichnet werden. Chemie mit vielfältigen und teilweise lauten Gesängen konnte aber definitv besser glänzen als Lok, die mit ihrem üblichen 3-Wort-Sätzen nun wahrlich keine Granaten sind.
Fußballerisch war es auch um einiges besser als das Pokalspiel, allerdings merkte man Lok die Erfahrung in der Regionalliga an. Bei Chemie ging nach vorne nicht besonders viel und auch der Torhüter machte nicht den sichersten Eindruck. Somit ging das Klo nach 34 Minuten nicht unverdient in Führung und hätte nach einem Fehler des Hüters einige Minuten später noch nachlegen können. So ging es leistungsgerecht mit 0:1 in die Pause, welche mit einem leckeren Hot-Dog versüßt wurde.
Während der Halbzeit fand sich auch der "schwarze Block" bei Lok ein, welche wohl vorher von der Polizei in Leutzsch eingekesselt und kontrolliert wurden. Dieser sollte auch noch etwas Aufmerksamkeit erregen.

Auch in Halbzeit 2 zeigten die Blau-Gelben ihre Überlegenheit, ließen aber einige gute Chancen ungenutzt (Stickwort Chemie-Hüter). Dies hätte sich auch fast gerächt, denn wie aus dem Nichts hatte Chemie die riesige Chance auf den Ausgleich, jedoch konnte der Kopfball nach einem Freistoß leider noch auf der Linie gerettet werden.
Dies war allerdings auch der einzige Hoffnungsschimmer, sonst hatte Lok klar das Heft in der Hand und hätte durchaus erhöhen können.

Dann kam die berühmte 87. Minute: Der Chemiehüter nahm den Ball außerhalb des Strafraumes in die Hand und erhielt somit Rot vom Schiri, der insgesamt betrachtet nicht den besten Tag erwischt hatte. Durch Dummheit oder Langeweile, man weiß es nicht genau, sprangen 2 Lokisten des "schwarzen Blockes" bei dieser Aktion auf den Platz und die angespannnte Friedlichkeit schien nun wie aus dem Nichts zu zerplatzen. Die Polizei stürmte Richtung Gästeblock, auf der Tribüne versuchten die Chemiker den Trennzaun umzuwerfen um den Kontakt mit den Lokfans zu suchen. Die Bullerei und die Ordner hatten jedoch alles schnell im Griff, das Spiel wurde für ca. 15 Minuten unterbrochen und auch die  beiden Platzstürmer scheinen rechtzeitig in den Block zurück geflohen zu sein.
Letztendlich viel Aufregung um nichts, war jedoch auch mal wieder ganz nett, so eine Situation erleben zu dürfen. Auch das Trainerhandbuch von Didi trug zu Erhaiterung bei, vielleicht ist auch ein Kapitel den Spielunterbrechungen bei Randalen gewidmet?!

Das Spiel wurde dann noch zu Ende gespielt und beendet. Letztendlich gewinnt Lok verdient mit 0:1, Chemie muss sich auf jeden Fall weiter entwickeln, die Regionalliga wird kein Zuckerschlecken. Ohne Probleme ging es dann zurück und nach Hause.

Fazit: Ein spannendes Match und ein toller Fußballausflug haben sich gelohnt. Der Ausflug nach Leutzsch scheint sich zu lohnen und auch die Fußballstadt Leipzig kann froh sein, auch abseits der Brause so etwas im Angebot zu haben.

IN LEIPZIG NUR LOK UND CHEMIE!