Freitag, 16. Dezember 2016

10.12.2016 1.FC Kaiserslautern - BSG Wismut Aue 0-0


Lang herbeigesehnt, stand sie an, die erste Auswärtsfahrt seit Langem. Ein Discounter stellte die Zugtickets dafür zur Verfügung. Ich nehme es vorweg, dieses Spiel hatte einiges zu bieten, nur fand es fast ausnahmslos zwischen den Strafräumen statt. Ein echtes Feuerwerk für Taktikfüchse und Stockfehler-Fetischisten. Die Hurra-Fussball-Fanatiker hätten sich dem Spiel nach kurzer Zeit abgewendet. Da also das Spiel wenig hergab, lege ich den Fahrtbericht ins Pfälzische ein wenig als Jahresrückblick aus meiner Sicht an, der Dynamische wird mir dies vielleicht nachtun.

Gemächlich starten wir in aller Frühe am heimischen Hbf. Unter besten Voraussetzungen sollte es für die "Schande der Fanszene" nach KL gehen, diese Bezeichnung bekamen wir 2016 verpasst, da Frohsinn scheinbar nicht so begehrt ist bei einigen Gutmenschen aus dem Media Markt. Nunja, Frohsinn war auch der einzige Weg die Partie in Kiel auszuhalten. Aber zumindest unserem Namen sollten wir an diesem Tag wieder alle Ehre bereiten. Dank des kostenfreien W-LAN im Zug, wohnten wir einer Spitzenpartie der A-League bei, die so nebenher dudelte. SdF on tour.

So erreichten wir reibungslos Frankfurt am Main. Die Deutsche Bahn war an diesem Tag ohnehin übermäßig zuvorkommend. Respekt dafür. Anders sah das bei den anderen Händlers des Kopfbahnhofes aus. Was einem da vorgesetzt werden sollte, nein danke. Da ist wohl die Transportzeit von Sylt ins Hessenland eindeutig nicht beherrschbar gewesen. Dabei geht es doch viel besser. Im Mai überraschte Frankfurt mit Cevapi im Fladenbrot sowie süffig wegzutrinkendem Binding. Dies auch gerne wieder.

Ausgestattet mit deutschem Cidre aus der Dose ging es die Stufen empor auf den Betzenberg. Die Lage dieses Stadions finde ich bemerkenswert und ein Besuch lohnt sich da meines Erachtens immer. Die geographische Position ist dann aber auch fast das einzige, was einen mit der Zunge schnalzen lässt. Von der einstigen Festung und der Hölle Betzenberg ist wenig über geblieben. Im Gästeblock kam nichts an nur ein beständiges Fahnenschwenken der Roten Teufel war erkennbar. Andere Rot-Weiße überzeugten dieses Jahr mehr. So bleibt mir das Spiel gegen Erfurt in Erinnerung, die positivste Überraschung des Jahres für mich. Die Herren aus Zwickau enttäuschten akustisch, wenigstens die Bengalen fanden den Weg über den Zaun. Gibt es Red Kaos eigentlich noch?


Zum Spiel steht oben ja bereits, soviel wie das Spiel verdient hat. Zum Catering noch ein Wort. Diese Bezahlkarten, die verpflichtend eingesetzt werden müssen, sind ein absolutes Graus. Völlig umständlich, ein Umtausch nach dem Spiel ist auch notwendig und nur bei einem spärlich gefüllten Gästeblock sowie einem lockeren Zeitplan zu bewerkstelligen. Weiterhin: Was macht bei Dynamo die Sektion Wurstkasse an diesen Tagen?


Davon mal ab konnte an Ostern auch Dresden erkundet werden. Nikica Maglica und das Blaue Wunder wussten dabei zu gefallen.

Derweil ging es in Lautern mit hungrigen Mägen ohne Stadionwurst Richtung Bahnhof. An einem selbstgezimmerten Verkaufsstand verkauften 2 Pfälzer Damen Gerstensaft TOGO. Wir machten die Erfahrung, dass das am Stand vorherrschende Russisch auch nicht viel schlechter zu Verstehen ist, als das pfälzische Wort. Und da wird immer über sächsische Dialekte geschimpft. Furchtbar! Weniger Verständigungsprobleme hatten wir im Juni bei unserer EM-Reise nach Frankreich und mit Engländern sowie Nordiren trafen wir dort auch ganz feine Menschen.

Die Rückfahrt gestaltete sich etwas holprig. Der ICE hatte 110 Minuten Verspätung, so blieb uns nichts weiter übrig als die Regionalbahn zu nehmen. Dies brachte uns eines der Gespräche ein, wo der Fussballesprit nur so durch den Waggon fegt. Über Fritz Walter im Zentralstadion, Otto Rehhagel, Waldhof Mannheim und die aktuelle Lage in Liga 2 - alles wurde besprochen. Somit landeten wir wieder in FFM. Die Tickets wurden durch die Damen im Reisezentrum umgeschrieben und so kamen wir in den Genuss mit unseren Hallenser Freunden den letzten Abschnitt der Reise anzutreten.


Nach dem klar war, dass es nach Hause geht, wurde nochmals der Cyklon im Kopf eingeschaltet und südamerikanische Rhythmen flogen mitsamt der Arme durch den Schnellzug der Deutschen Bahn. Damit rechnete der gemeine Hallenser natürlich nicht und war dementsprechend angefressen, wird doch im Moseleck eher andere Musik aufgelegt. Ein sagenhaftes Comeback der "Schande der Fanszene". Wir jedenfalls fühlen uns in Halle sehr wohl und würden gerne mal wieder auf eine Molle vorbeischauen.



Was Aue nun betrifft, ist der Besuch einer Partie der lila-weißen Aufstiegshelden gerade schwere Kost. Nichts erinnert derzeit an grandiose Momente wie die Aufstiegsfahrt nach Köln. Aber wir sind Berufsoptimisten, 2017 wird definitiv wieder erfolgreicher und ich widme mich dann sicher auch länger als 3 Zeilen dem eigentlichen Spiel - obwohl, wir werden sehen....



In diesem Sinne .... Frohes Fest und verliert nie den Spaß am Fussball.

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