„Erste Rund Bukarest, zweite Runde Rom, in Kopenhagen…“
…bla bla bla. So nah ist man Europa dann am Ende doch noch
nicht, doch es wäre fast einen ganzen Schritt näher gekommen. Denn am Ende
rettete die Heimelf nur ein Elfer und so stand es am Ende 3:3 auf der
Anzeigetafel.
Der Tag begann jedoch früh in Leipzig, wo man sich 6 Uhr mit
8 Mann per 9er-Bus in Richtung Stuttgart aufmachte. Die Fahrt entwickelte sich
dann zu einem recht kultigen Ausflug. Die ersten Bier wurden noch pünktlich in
Leipzig geöffnet und auch eine Whiskyverkostung fand diesmal auf der Fahrt
statt. Auch das dumme Gequatsche kam, wie so oft, nicht zu kurz und so verging
die Anreise wie im Fluge. Auch auf diversen Rastplätzen wurde sich wieder
einmal ausgetobt und so wurden diese nicht nur Dekorativ aufgewertet, sondern
es wurden auch diverse Abwrackautos optisch aufgewertet. Am Ende landete man
dank des Bleifußes pünktlich 10:30 in Stuttgart.
Dort parkte man recht Stadionnah ab und sah sich den
Fanmarsch vom Parkhaus aus an, welcher wie man später hörte, nicht nur den
Stuttgarter Verkehr kurzzeitig lahm legte, sondern auch für ein
Straßenreinigungsauto eine optische Verschönerung zur Folge hatte. Auch ein
Pissrennen wurde im Parkhaus veranstaltet, wo ich mich jedoch auf Grund eines
Schlagloches auf meiner Bahn knapp geschlagen geben musste. Ein Teil der Gruppe
legte dann schloss und wir warteten noch auf einen weiteren Mitstreiter,
welcher per Zug anreiste. Als der dann ankam, wurde noch ein gemeinsames Bier
geköpft und sich auf den Weg zum Stadion gemacht.
Dort angekommen, wurden die Einlasskontrollen recht
problemlos überwunden und auch die Bullen hielten sich heute den ganzen Tag
über im Hintergrund, warum eigentlich nicht immer so? Das Stadion an sich kann
man dann getrost auch mal als Schmuckstück bezeichnen, allein die Größe ist
schon imposant und auch so wurde im Stadion auf großen Schnick-Schnack verzichtet.
Ich für meinen Teil war positiv überrascht. Einzig die Ausgabe von Speis und
Trank im Gästeblock ließen zu wünschen übrig. Die Preisgestaltung war auch
schon wieder typisch Westdeutsch recht hoch, aber vom Fünffingerdiscount nahm
man diesmal Abstand und zahlte pflichtbewusst. Immerhin benötigte man aber
keine Arenakarte oder wie man das auch immer nennen mag.
Jetzt aber zum Spiel bzw. dem Drumherum. Denn beides Begann
beeindruckend. Zu Beginn gab es auf beiden Seiten eine Choreo. Bei den Gästen
wurden schwarz-gelbe Luftballons hochgehalten, welche im Schachmuster
hochgehalten wurden und mit dem Spruchband „Wir verpassen nie ein Spiel,
Fußball wird uns nie zu viel“ abgerundet wurde. Auf den Bildern sah die
Umsetzung geschlossen und gut aus. Auf dem Heimseite feierte sich dann die
heimische Ultraszene selbst, denn das berühmte „Commando Canstatt“ hatte seinen
20 Geburtstag. Anlässlich dazu zogen sie eine große Choreo auf, welche sowohl
von der Idee, als auch von der Umsetzung als sehr gelungen bezeichnet werden
kann. Der Start war also auf den Rängen von beiden Kurven gemacht und auch auf
den Platz legte man gleich los, wie die Feuerwehr. Denn nach Eingabe von
Kreuzer musste Herr Kutschke nur noch einschieben und tat dies ohne Probleme.
Auch wenn ich den Typen nicht leiden kann, seine Buden macht er im Moment. Das
Spiel war in der Anfangsphase erstaunlicherweise recht ausgeglichen und als
nach 20 Minuten die Hausherren etwas stärker wurden, schlug Dynamo erneut zu.
Ex-Stuttgarter Heise legte flach von links vors Tor, wo erneut Stefan Kutschke
zum 2:0 für die Dresdner Gäste einschob. Die ohnehin gut aufgelegten Gäste
rasteten nun natürlich völlig pervers aus und die Heimanhänger glaubten weder
ihren Augen noch ihren Ohren, denn Dynamo lag auf den Rängen und auf dem Feld
vorne. Als Dynamo dann in der 26.Minute noch einen Elfer zugesprochen bekam,
welchen Kutschke zum 3:0 verwandeln konnte, hielt es im Gästeblock keinen mehr.
Das war einfach nur noch PERVERS und entweder man feierte einfach oder aber man
lachte sich nur noch schlapp. Denn eine 3:0 Führung hatten sich die größten
Träumer wohl nicht ausgemalt. Das 3:1 von Terodde nahm man dann eher lächelnd
zur Kenntnis, auch wenn einem Bewusst war, dass das Spiel noch eine Weile geht.
In der zweiten Halbzeit feierte dann der Schwaben Sturm vom
VFB Stuttgart sein 15jähriges Bestehen. Diese bestand aus Schwenkern und einer
Blockfahne mit dem Gruppenlogo, außerdem gab es passend zum Jubiläum eine neue
Zaunfahne zu bestaunen. Auch recht ansehnlich und da kann man auch mal ein Lob an
die Schwaben aussprechen. Auch die Heimelf hatte das Spiel noch nicht
abgeschenkt und nahm das Dresdner Tor gehörig unter Beschuss. Es dauerte jedoch
bis zur 75. Minute ehe Stuttgarts Insua den Anschluss herstellen konnte und
jetzt ging das große Zittern los. Und auf den Rängen legten beide Kurven eine
wahnsinns Sohle aufs Parkett. Als man sich schon in die Nachspielzeit gezittert
hatte, hatte Dynamos Heise dann doch Mitleid mit seiner alten Truppe und senste
seinen Gegenspieler im Strafraum um. Stuttgarts Lebensversicherung Terodde
verwandelte den fälligen Elfer dann zum 3:3 und am Ende gab es dann ein
Unentschieden, womit wohl beide Truppen leben können.
Die Gästetruppe wurden dann trotzdem von ihren Anhängern
gefeiert und für den Europapokal hat uns ja nachdem 5:0 Hinspielsieg ein
Unentschieden gereicht.
Der Abmarsch verlief dann recht unspektakulär und auch die
Abreise erfolgte ohne besondere Vorkommnisse. Schade eigentlich. Die Heimfahrt
verlief dann wieder bei reichlich dummen Gequatsche, ein paar Dekoarbeiten und
einen Stopp bei BK recht kurzweilig.
Fazit: Schön wars…
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