Freitag, 9. September 2016

27.08.2016 Ruder-Bundesliga RBL - 4.Renntag in Leipzig

Ruder-Bundesliga im Elsterflutbett

Heute mal etwas ganz anderes. Das morgendliche Überfliegen des täglichen Sportprogramms, ob im TV oder den Plätzen der Region  gehört bei mir schon fast fest verankert zum Tagesablauf. Dabei fiel mir die Ruder-Bundesliga ins Auge. Austragungsort war Leipzig. Um das zu vereinfachen wird im weiteren Text von der positiv besetzten Abkürzung RBL die Rede sein.




Nach kurzer Recherche konnte erfahren werden, dass die RBL bereits seit 2009 existiert und mit jährlich steigender Teilnehmerzahl Sprintruderregatten veranstaltet. Bisher war das komplett an mir vorbeigegangen, was dann auch klar macht, dass wir uns deutlich im Bereich der Randsportarten bewegen.


Die Rennen dauern kaum länger als 1 Minute und sind somit spannungsgeladen bis zum Schluss. Auch die Abstände sind so eng, dass der Ausgang in vielen Rennen erst kurz vor der Ziellinie zu erahnen, teilweise hilft auch nur das Foto-Finish. Von Olympia kennt man ja die Standardruderdistanz von 2000m, eine Veranstaltung bei Rennen von 5-7 Minuten spannend zu halten, ist nahezu unmöglich und für Ruder-Laien auch höchst unattraktiv, so ehrlich muss man da schon sein. Zudem muss man bei der 6-fachen Strecke auch ganz andere Erholungsphasen für die Teams einräumen, mehr als 2 Rennen pro Tag auf höchstem Niveau werden da nicht drin sein.



So weit zur Einleitung. Der Renntag der RBL dauert mit Qualifikationen und Vorentscheidungen natürlich trotzdem knapp 9 Stunden. Als Nicht-Experte dann doch circa 4-5 Stunden zu lange. Ich konnte an diesem Tag sogar meine Freundin für den Besuch dieser Premium-Wassersportveranstaltung mit ins Boot holen, das klappt bei Fussball in keiner Lebenslage, und so waren wir pünktlich zu den Finalläufen an der sogenannten Elsterflutbett-Arena.



Im Nachhinein war die Rede von 20000 Zuschauern, wo die sich versteckten erschließt sich mir nicht, es wurde wohl eine Zählweise angewandt, die alle Zuschauer mitzählt, die während des ganzen Veranstaltungstages ein paar Meter über die Anlage schlenderten. Nichtsdestotrotz war die Regatta-Strecke sehr gut besucht.


Besonderheit in Leipzig ist sicher das Ambiente unter Flutlicht, das Macht das ganze schon irgendwie magisch, wenn die Boote über das Wasser fliegen. Für die perfekte Ausleuchtung hätte es ruhig noch ein Scheinwerfer mehr sein können, wir wollen aber nicht nur meckern. Weiterhin sind soweit wie ich das verstanden habe die anderen Standorte der Liga platztechnisch deutlich besser ausgestattet als Leipzig, sodass es nur hier das 1-gegen-1-Duell auf der Strecke gibt. Um überhaupt den Wettkampf durchführen zu können, wurde das Wehr geschlossen, sodass auch ein geeigneter Wasserstand erreicht wurde.



Im direkten Duell wurden nun die Platzierungen ausgefahren. Von hinten nach vorn zunächst die 2:Liga, danach die Damen und als Endpunkt die 8er-Eliteliga des deutschen, vielleicht europäischen, Rudersports. Wir haben versucht jeweils die 3 Finals der Ligen per Video darzustellen, das Original ist am Geäst im Bild erkennbar.









Auch kam zwischenzeitlich Stimmung auf als die Teams aus der Umgebung Bernburg und Wurzen ihre Läufe fuhren. Eine Leipziger Besatzung war auch dabei, jedoch nur im Mittelfeld der 2.Liga. Wie schon angesprochen war es eine kurzweilige Veranstaltung, die gut moderiert wurde und allen Zuschauern den Rudersport näher brachte. In Worte ist das schwierig zu fassen, daher empfiehlt sich 2017 das dabei sein an Ort und Stelle.




Der Abend wurde dann bei einer zünftigen Siegerehrung, durchgeführt durch Olympiasieger von Rio, bei der die Ruderer und, sagt man das so?, Ruderinnen, oder gar Rudererinnen, ihr Potenzial als Feierbiester andeuteten, zum Ausklang gebracht. Ich glaub ich sage zukünftig Riemenwassersportlerinnen, das ist lautmalerisch besser zu handhaben. Sieger übrigens bei den Männer in der Elite-Liga Krefeld und in Liga 2 sowie bei den Damen Minden.




Nachfolgend gab es noch ein vom Wasser gezündetes Feuerwerk, welches wirklich gut gemacht war.




Abschließend noch der Aufruf auch den vermeintlichen Randsportarten eine Chance zu geben, mit so einer Aufmachung ist leicht Berührungspunkte zu allen Zuschauern zu finden. Nächstes Jahr vielleicht noch den mdr als Fernsehpartner, der dann zumindest einen 5-Minuten-Bericht daraus macht und schon geht's einen Schritt weiter. Und man kann ja träumen, eventuell gibt es irgendwann wieder mehr Abwechslung in der deutschen Sportlandschaft. Denn selbst ich brauche keine Liveübertragung der Schlagerpartien Sonnenhof Großaspach gegen die Sportfreunde Lotte.


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