Dienstag, 8. März 2016

02.03.2016 FC Energie Cottbus - BSG Wismut Aue 0-0


Nach dem ernüchternden Auftritt gegen Erfurt, reiste man auch an diesem Mittwoch den erzgebirger Goldfüßen nach Cottbus hinterher. Der fahrbare Untersatz wartete in DD-Neustadt auf mich und nach einem Kuhhandel konnte man auch vom gemeinen Elbstadtbewohner etwas Geld für die Parkuhr erhalten.

Aber dort dann mit dem Zug durch die südbrandenburgische Provinz. Obwohl uns Reinald Grebe immer wieder darauf hinweist, hatte ich das Essen nicht mitgenommen und bereiste den Landstrich mit trockener Kehle und leerem Magen. Es ist schon enorm wie einsam und verlassen einige Gebiete rund um Senftenberg, Ortrand u. A. wirken.

Cottbusser Anhang wurde die ganze Fahrt über nicht gesichtet. Auch das Graffitiduell an den Bahnhöfen muss man ganz klar den Dynamos zusprechen. Als Cottbus dann erreicht war, konnten im Bahnhof für einige Minuten die letzten Menschen gesehen werden.

Vom Bahnhof bis zum Stadion sah man keine Menschenseele, nur ein paar Uniformierte standen parat, um vor einem möglichen Angriff in Zombietown zu schützen. So war es auch möglich über die ganze Straßenbreite dem Gästebereich entgegen zu streben. Aus guten Zeiten war noch ein "Gästefans jagen" zu erblicken, aber davon kann heute niemand mehr erzählen.

Am Eingang waren schon einige Mutige aus Aue und Umgebung anzutreffen. Der Großteil musste sich schon etwas Mut antrinken um die Expedition an die Spree in Angriff zu nehmen. Der private Sicherheitsdienst in Cottbus wie gewohnt in großer Zahl vertreten, bei dem ein oder anderen konnte man aber die Nervosität erkennen. Sicher nicht das angenehmste Arbeitsumfeld.

Das Stadion der Freundschaft strahlt immer noch im alten, zusammengewürfeltem Glanz. Darüber wurden aber bereits viele Worte verloren. Beängstigend wie wenig Zuspruch Energie noch findet, gerade in der jetzigen Aktion wird die Unterstützung gebraucht. Allerdings kann man verstehen, dass der Stadtpark als Anwanderungsweg gern gemieden wird.

Unter dieser Voraussetzung fällt es auch schwer vom Spiel zu schreiben und ehrlich gesagt war das so trist, dass jedes über eine große Hemmschwelle drüber muss. In einem Satz: Aue war unterirdisch mit nur einer klaren Torchance, Cottbus machte in der 2.Hälfte Druck, wobei die Kugel an diesem Tag nicht das Tor fand.

Der Schlusspfiff sorgte für kollektives Felsbrockenfallen im Gästeblock. Der an diesem Tag einen ordentlichen Auftritt hinlegte. Schließlich wurde man hervorragend durch die gefühlt 70 Securitys beschützt, die jede Sekunde auf einen Angriff gefasst waren. Gut so, solches Fachpersonal bei sich zu wissen. Besonders Dart-Freund "140" wusste durch sein wachsames Auge zu gefallen.

Leider konnten die Ordner ihre Zusatzaufgabe nicht erfüllen, so knobeln sie heute noch, wie man aus ihren Personalnummern das Gründungsjahr der Cottbusser 1966 zusammenstellt. Während des Spiels gingen geschätzt 70 Lösungsversuche schief.  

Mal im Ernst: der Punkt war erzittert, die Leistung sehr überschaubar und ein so tristes Umfeld erlebt man selbst in Sandhausen oder Unterhaching nicht. Alles Gute dass die Stadt Cottbus und der FC Energie mal wieder bessere Zeiten erleben.

PS: Der Aufstieg steht noch auf der Agenda auch wenn die geforderten 7 Punkte aus der englischen Woche nicht mehr erreichbar sind.

PPS: Mit einer äußerst launigen Radiokonferenz ging es wieder nach Hause, wo man sich am nächsten Tag etwas Urlaub gönnte.

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