Dienstag, 7. Juni 2016

07.05.2016 Fortuna Köln - BSG Wismut Aue 0-2

Der Ostmeister der Dritten Liga gibt sich die Ehre. Neben diesem inoffiziellen, aber prestigeträchtigen Titel wollten wir in Köln den direkten Wiederaufstieg klar machen. Insgeheim hatten wir uns bereits vor der Saison Köln als guten Schauplatz dafür auserkoren.

Und so stand man 18 Stunden nach Wiederkehr aus Frankfurt bereits ein weiteres Mal am Bahnhof. Die beiden Mitfahrer hatten freundlicherweise das erste Bier parat gestellt, zum Wecken der Lebensgeister. Zunächst nahmen wir Düsseldorf ins Visier, die Altstadt sollte Tummelort werden.


Nach Meisterschampus im Zug und diversen Kaltgetränken erreichten wir gegen 10 Düsseldorf am Rhein. Was in den folgenden 7 Stunden ablief erspare ich mir im Detail. Grotesk waren die Szenen teilweise. Die wichtigsten Schlagwörter aber waren: Uerige, Ballermann 6, Kneipenrausschmiss, versuchter Taschendieb (oder doch nur ein Annäherungsversuch), ein Flug der Sonnenbrille samt frischer Pommes.


Nach den Ereignissen fuhren wir in die Stadt mit dem Dom. Da es sehr früh am Morgen war, legten wir uns kurzerhand an den Rhein und ruhten 2 Stunden auf hartem Untergrund. Gerädert ging es dann wieder los, Stadtbesichtigung Domplatte, Einkaufsmeile ... reicht ja dann auch.





Bei drückendem Wetter - keine Wolke am Himmel und gefühlt 30 Grad - ging es zügig nach Köln-Zollstock. Dabei rannten wir unvermittelt in eine Demo organisiert vom Zentralrat der Ex-Muslime, "Kein Schnitt im Schritt" war das eindeutige Motto des imposanten Protestzuges.



Vorbei am extrem hässlichen Amtsgericht Köln schlurften wir dem Südstadion entgegen. Wie üblich kamen wir auf der falschen Seite an. Also noch eine halbe Runde ums Stadion gedreht und dann waren wir da. Die Avancen, die machten um in den VIP-Bereich zu gelangen blieben leider unbeantwortet. So wurde ein Schattenplatz gesucht bis schließlich das Stadion geentert wurde.


Die Südstadion glänzt durch Understatement und einen eigenen Charme. Ich hatte mir es zwar etwas größer vorgestellt, aber die weitläufigen Kurven sorgen auch für Kapazität. Understatement war auch die gastronomische Versorgung. 2 Stände für 3000 Auer ist sehr knapp kalkuliert und sorgten für riesige Warteschlangen.



Die Minuten vor dem Spiel wurden immer länger, die Nervosität wuchs. Man wusste heute kann das ganz große Ziel erreicht werden. Die Stimmhoheit gehörte ganz klar den Gästen, wie so oft bei solchen Spielen konnte aber nicht das Optimum erreicht werden, die Anspannung war spürbar.





In der ersten Hälfte konnte Philipp Riese mit einer 50-prozentigen Elfmeterquote die knappe Pausenführung herstellen. Ansonsten sah man Sommerfussball vom Feinsten. Die einen konnten nicht, die anderen wollten vielleicht nicht mehr. So war nach dem 2-0 durch Herrn Köpke schnell klar, wer gewinnen würde.



In der Halbzeit wollte noch irgendein Typ von einer Kölner Trash-Soap mit den Jungs von Wismut Aue eine Humba für seine Facebook-Seite zu veranstalten. Schon mal eine ganz schlechte Idee. Seine angeblichen ostdeutschen Wurzeln halfen da nicht weit und als die Gästekurve nicht reagierte wurde er noch ausfällig. Ich sage danke, für die erheiternde Halbzeitpause an Kevin.

Als der Schlusspfiff nahte, marschierte die Staatsmacht über die Tartanbahn ein. Diese sollte sich aber heute sehr zurückhaltend, fast locker präsentierten. Der Schiri pfiff pünktlich ab, die Tore öffneten sich auf wundersame Weise. Ein lila-weißer Menschenstrom floss auf den Rasen des Südstadions.

Die Emotionen sprudelten aus den Menschen heraus. Direkter Wiederaufstieg 2016 - mit einer komplett neuen Mannschaft. Einfach unglaublich. Der Eine holte sich wichtige Minuten Fernsehpräsenz beim Mitteldeutschen Rundfunk, die anderen waren auf der Suche nach den verschwundenen Eckfahnen und Meistertrainer Pavel.

Alles in allem war diese Abschlussfahrt natürlich um Längen besser als Heidenheim 2015 und wir freuen uns auf die Auswärtsfahrten nach Hannover, Stuttgart und vielleicht mal wieder Würzburg.

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