Sonntag, 26. Juni 2016

13.06.2016 Belgien - Italien 0:2

Nachdem man sich am Vortag einen relativ müden Kick ansah, stand am folgenden Sonntag das wohl sportlich hochwerteste Duell auf dem Programm.

Nach einem leckeren Baguette aus der Boulangerie verließen wir Nizza gegen 10:00 Uhr,  um die nun ca. 450km bis Lyon zu bewältigen. Das Wetter war wieder top und so konnte man sich auf der Abreise nochmal von der Straße aus die Stadt Nizza genießen. Das war sicherlich nicht der letzte Besuch hier.

Auf der Mautautobahn ging es dann an Cannes, St.Tropez und Marseille vorbei in Richtung Lyon. Die weibliche Mitfahrerblase zwang einen dann zum ersten Zwischenstop, wo man sich mal genauer das ein oder andere französische Gefährt ansah, vor allem das was neben einem stand.  War man bis dato schon gewohnt, dass jede Karre den einen oder anderen Kratzer sowie Beule hatte, übertrumpfte dieses Gefährt samt Insassen alles. Denn das Auto hatte nicht eine gesunde Seite mehr und war übersät mit Kratzen, Monsterbeulen und hängenden Karosserieteilen, aber als man dann die Fahrerin sah, war einem auch klar warum. Diese hatte wohl jede Gesundheitshilfe die es gab, Rückenstabilisator, Halskrause, Krücke usw., wahrscheinlich hat sie jede Beule im Auto live miterlebt.

Nach diesem Exkurs in die französische Autocrash-Szene ging es für uns weiterhin Unfallfrei weiter in Richtung Lyon und wir erreichten unsere Unterkunft ohne weitere Probleme. Diesmal ging es etwas feiner in ein B&B Hotel, was man dank frühzeitiger Buchung recht kostengünstig bezog. In diesem Hotel waren auch recht viele Deutsche, welche sich auch allesamt als diese zu erkennen gaben und sich später auch so im Stadion zeigten. In meinen Augen ist und bleibt es ein Unding, wenn man in einem deutschen Trikot zu einem Länderspiel fremder Nationen geht. Vor allem dann noch wenn jeder so eine dämliche McDonalds Kapitänsbinde um den Arm trägt. Aber ist meine persönliche Meinung.

Da das Spiel heute erst 21:00 Uhr stattfand, hatten wir vorher noch etwas Zeit. Wir hätten uns zwar gerne die Innenstadt von Lyon angesehen, jedoch mussten wir heute auf Grund der dezentralen Lage des Stadions, darauf verzichten. Daher gingen wir noch etwas essen, unser geplantes Lokal war leider im Umbau (gibt es wohl auch nur in Frankreich, dass man während der EM sein Lokal umbaut) und so ging es dann mal wieder zum Italiener. Dessen Koch hatte zwar schon Feierabend, jedoch gab es noch einige Speisen und alle Mitstreiter konnten zufrieden gestellt werden, außerdem konnte man nebenbei noch etwas Irland – Schweden sehen. Auf das Zeug was es im Stadion-Catering gab, hatte ohnehin keiner mehr Lust.


Als dann alle gesättigt waren, ging es weiter mit dem Pkw bis zur Expo in Lyon, wo der große Parkplatz für die Autofahrer war. Diesen durfte man für 8,-€ benutzen und ab dort ging es mit dem Bus bis zum Stadion. Anders als in Nizza wurde man diesmal auch direkt vor dem Stadion rausgeschmissen



Dieses liegt, wie schon beschrieben ein ganzes Stück außerhalb von Lyon, quasi mitten im Nichts. Desweiteren ist eines der größten Stadien in Frankreich und die Heimspielstätte von Olympic Lyon.



 Wir hatten erneut Karten im Hintertorbereich und saßen auf der Seite der italienischen Seite, was mein Tifosiherz natürlich höher schlagen ließ. Im Stadion waren aber insgesamt mehr belgische Schlachtenbummler, welche auch beim Support insgesamt lauter waren. Er war jedoch nicht sonderlich kreativ, wo man da den Punkt eher an die italinieschen Tifosis geben muss. Diese waren alle noch etwas Oldschool unterwegs, die Länderfahnen aus roten, grünen und weißen Bettlacken zusammengenäht oder einfach gleich nur weiße Stofffetzen bemalt. Alles halt noch etwas wie früher.


Nun aber zum Spiel. Dort ging Belgien als Favorit ins Spiel und versuchte auch gleich die Kontrolle zu übernehmen, jedoch verteidigten die Italiener klug und geschickt. Die Belgier waren letztlich nur durch einen Fernschuss gefährlich, welche aber Torwartlegende Gigi Buffon entschärfen konnte. Die Italiener ihrerseits versuchten nach Ballgewinn immer schnell in die Spitze zu kommen und in der 32 Minute gelang dies auch mit Erfolg. Nach einem Ballgewinn spielte Bonucci einen guten langen Ball unter dem der belgische Innenverteidiger durchtauchte und dahinter veredelte Giaccherini zum umjubelten 1:0 für die italienischen Tifosis. Das Ergebnis blieb dann auch bis zur Halbzeit.



In Halbzeit 2 versuchte weiterhin Belgien das Spiel zu machen, biss sich aber am italienischen Catenaccio die Zähne aus. Nur Lukaku hatte eine sogenannte 100prozentige Chance, hob diese jedoch am rechten Torpfosten vorbei. Als die belgische Elf dann hinten aufmachen musste, spielten Candreva und Pelle einen Konter wunderschön zu Ende. 2:0!!! Perverser Torjubel in der Tifosikurve und auch auf dem Feld, denn alle Wechselspieler und Betreuer liefen zum Torschützen und es bildete sich eine Jubeltraube als ob sie die EM gewonnen hätten.

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Nachdem Spiel ließ sich die Squadra Azzurra noch von ihren Tifosis feiern und wir verweilten auch noch etwas im Stadion. Bei der Abreise lief diesmal alles Problemlos und der Bus brachte uns zurück zum Expogelände, wo wir am Auto noch das eine oder andere Bier genossen, ehe zurück zur Unterkunft ging, welche wir gegen 0:45 wieder erreicht hatten. Dort ging es recht fix ins Neste, denn am nächsten Tag sollte es ja weiter gehen mit Fußball…


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