Sonntag, 29. Dezember 2013

21.12.2013 FSV Frankfurt - TSV 1860 München 2-2

Nach dem Ausflug nach Sandhausen, stand bereits am nächsten Tag der Besuch von Frankfurt am Main an. Ursprünglich war ein Besuch der Stadtmeisterschaft für A-Jugendliche geplant. Dies wurde auf Grund von allgemeiner Unlust gecancelt und so rückte die Zweitligapartie am Bornheimer Hang ins Visier. Allerdings gelang uns das auch nicht auf direktem Wege.

In Darmstadt trafen wir bereits auf die erste Gruppe FSV-Fans. Diese veranstalteten auf dem dortigen Bahnhof eine seltsame Art von Weihnachtsliedersingen. Da kündigte sich schon eine seltsame Reise an. In Frankfurt kehrten wir erstmal in die 24Stunden-Kneipe Gleis 25 direkt am Bahnhof ein. Eine der kuriosesten Kneipen, die ich bisher gesehen hatte.

Fangen wir da mit der Musik an. Diese wurde über eine Jukebox abgespielt. Jeder der Lust darauf hatte, konnte sich Lieder seiner Wahl aussuchen. Negativ dabei, dass die Kiste nach Ablauf des Guthabens so dermaßen piepte, um die Gäste zu animieren mehr einzuwerfen, was auch früher oder später geschah. Die Kneipe beinhaltete einige seltsame Gestalten: 3 Eintracht Jungs, die eher der sportlichen Bestätigung zugeneigt schienen. 2 ältere Herren, die sich einander zugeneigt schienen. Der absolute Oberknaller war ein gutgekleideter, junger Mann, vermutlich irgendwo mit Banken- bzw. Börsenbezug. Der Kerl war augenscheinlich auf irgendwelchen Pillen unterwegs, schlief mehrfach im Stehen ein und kramte mühevoll das Geld für einen Apfelwein aus seinem Mantel. Scheinbar völlig ausgebrannt durfte er vom Telefon der Barfrau seine Mutti anrufen, die ihn später abholen sollte. Sein Iphone wollte er wohl nicht benutzen! Als dann der Apfelwein flöten ging, gab es noch ein kurzes Gemenge mit den Jungs von der Eintracht. Aber letztlich blieb alles heil.

Außer uns konsumierte im Gleis 25 auch niemand Bier. Das kann ich mir nur preislich erklären, schließlich wurde man am Ende böse überrascht, dass der Bier-Bembel









4,50 aus der Geldbörse zog. Für den Schuppen schon herb.

Naja was solls...Kritisch wurde jetzt noch das pünktliche Erreichen des Bornheimer Hangs. Also hieß es fix in die U-Bahn mit einmaligem Umstieg. Als wir die Zielhaltestelle erreichten, wurde uns direkt ein fataler Fehler bewusst. Da Samstag gespielt wurde, begann die Partie bereits 13 Uhr statt halb 2. So enterte man den Ground erst kurz vor der Halbzeit und mit minimaler Kontrolle.

Zum Elfmeter der den Pausenstand von 1-1 herstellte waren wir im Stadion. Vorab schonmal, es war ein gediegenes Fussballschauen, bei überschaubarer Kulisse. Die Verpflegung wusste auch zu überzeugen, ebenso die Stadionbeschallung. Also ein rundes Erlebnis.

Vom Spiel selbst habe ich wenig verfolgt. Ganz uneigenützig hoffte ich auf einen Sieg von 1860. Also in der letzten Minute wenigstens das 2-2 für die Blauen fiel, war das zufriedenstellend. Der Gästeblock war gut gefüllt, wie immer gab es bei den Münchnern eine handelsübliche Dosis Pyro.

In der Frankfurter Kurve gibt es die Besonderheit, dass es 2, für uns erkennbare, Stimmungskerne gibt. Ganz rechts stehen die Pugnatores. Ein extrem junger Haufen. Ich denke mal soviele Leute wie dort waren, dürfte auch den Altersschnitt widerspiegeln. Besonders auffällig die Trommel der Truppe, da kamen einige mitreißende Rhythmen heraus. Mangels Masse geht das nur ziemlich unter. Durch Stoffbahnen schirmt man sich noch zusätzlich vom Rest der Südtribünenbesucher ab. Es wäre wohl ratsam, mit dem Gedanken Ultra´ näher an die anderen Zuschauer ranzurücken, um so auch mehr Zulauf erzielen zu können. Aber freilich ist das in einer Stadt wie Frankfurt schwer, da alles von der Eintracht überstrahlt wird. Die Gesänge jedenfalls sind einfallsreich, aus unmittelbarer Nähe konnte man gut lauschen.

Fast zentral hinter dem Tor kann man eher spielbezogenen Support. Gefällt mit jetzt nicht so. Zumal einige Pausen da sind. Man zieht mehr Leute als die Pugnatores mit, lauter wird es dennoch nicht. Sicherlich sieht man sich nicht als Ultras, aber so wirkt alles steigerungsfähig. Ist mir sowieso ein Rätsel, wie sich kleine Fanszenen immer wieder selbst aufsplitten und den Ertrag noch geringer machen.

Nach dem Spiel verabschiedeten wir uns schnell, allerdings nicht ohne den Frankfurter ein paar Weihnachtsgeschenke zu verstecken, ich denke die Finder werden sich darüber sehr freuen. In einer Frankfurter U-Bahnhaltestelle schauten wir dann noch Hälfte 1 der Bundesliga. Bei Bier, der Dresdner würde alkoholfreie Limo sagen, für 4 Euro ein richtiges Schnäppchen. Die Kneipe zeichnete sich durch die osteuropäische Bedienung aus und dass der Sanitärbereich doppelt so groß, wie das Lokal war.

Kurz darauf ging auch schon der Zug Richtung Heimat. Der letzte Fussballtag 2013 wurde beendet. Im Speisewagen äh Bordbistro des ICE spielten sich noch einige tolle Szenen ab. Dosenbier durfte konsumiert werden (wenn der Chef nicht schaut), betrunkene Thüringer geben dir ein Bier aus, ein weiterer betrunkener Exil-Thüringer klagt sein Leid, was für große Schlampen die Heilbronner Frauen sind (besonders seine Ex). Ich hatte schon das Gefühl als Kummerkasten zu arbeiten. Jedenfalls waren alle sehr (trink)freudig und aufgeschlossen. So verging die Fahrt auch wie im Fluge und ich weiß nicht, wie ich die Zeit bis Februar überbrücken soll. Bin mal gespannt, was uns dieses Jahr einfällt.

Bis dahin: Einen guten Start ins Jahr 2014!!!


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