Samstag, 18. März 2017

13.03.2017 FSV Zwickau - Chemnitzer FC 1:0

„Asozialer Chemnitzer FC, asozialer Chemnitzer FC!“


Nach einem feinen Konzertbesuch bei den „Broilers“ am Vorabend, war man noch tüchtig angeschlagen am nächsten Tag. Doch auch dies hielt einem nicht ab, um die befreundeten Zwickauer Zuhause gegen Chemnitz zu unterstützen.


So sackte mich also der Dresdner Kollege ein und über die Bundesstraße ging es gepflegt und ohne Stress in Richtung Zwickau. Für uns beide war es auch der erste Besuch im neuen Zwickauer Rund/Eck und so war man schon gespannt, wie wohl das neue Stadion in Zwickau sein würde. Die Fahrt verlief dann, bei bekanntlich ausreichend dummen Gequatsche über Gott und die Welt, recht kurzweilig. Auch das Bier sollte schon wieder laufen, doch das wollte am heutigen Tage nicht so richtig schmecken. Manchmal vermisst man schon die Zeit, wo man sich 3 Tage am Stück sinnlos besaufen konnte.


In Zwickau angekommen, wurde dann recht nahe am Stadion abgeparkt. Und dann wurde sich das Schmuckstück mal etwas genauer angeschaut. Es steht an sich schön in Blickweite der örtlichen Plattenbauten, jedoch steht es trotzdem etwas alleine mitten in der Landschaft. Da war das alte „Wesa“ doch wesentlich schöner gelegen, auch allein durch seine bekannten Stahlrohrtribünen, sowie dem bekannten Turm auf der Haupttribüne. Doch was soll es, es gibt leider kein Zurück mehr ins geliebte „Wesa“. Das gute am neuen Stadion ist, dass auf jeden sinnlosen Schnick-Schnack verzichtet wurde und auch von der Größe her passt es zum FSV. Im Gesamteindruck ein einfaches Stadion mit 4 Tribünen, welche man bei Bedarf sicher noch über die Ecken irgendwann mal verbinden kann. Platz bieten tut es für ca. 10.000 Zuschauer, wovon dem Gästebereich 2.000 Plätze zustehen. Ansonsten ist man recht schnell drin und auch recht schnell wieder draußen, obwohl das Spiel heute ausverkauft war.


Zu eben jenem Spiel kommen wir jetzt. Denn mit einem weiteren Sieg konnten sich die Zwickauer Freunde sich noch mehr Luft in Sachen Abstieg verschaffen, wohingegen die Karl-Marx-Städter durch einen Sieg weiterhin im Aufstiegsschneckenrennen mitmischen können. Das man aber heute ein Spiel von einem Aufstiegsanwärter (CFC) gegen einen vermeidlichen Abstiegskanidaten sah, merkte man das Spiel über nicht. So wirkten beide Teams eher auf Augenhöhe und so sorgten die Zwickauer immer wieder mit ihren Entlastungsangriffen für Gefahr. Aber auch die Chemnitzer hatten die eine oder andere Möglichkeit, was jedoch mehr der individuellen Klasse der Akteure geschuldet war, statt einem gepflegten Angriffspiels. Das heutige Tor für den Sieg fiel dann letztlich aber doch für die Guten vom Sachsenring Zwickau, denn nach einem Freistoß der Zwickauer verlängerte ein Chemnitzer unglücklich ins eigene Tor. Damit ging es auch in die Pause und auch in der zweiten Hälfte rettete entweder Zwickau Hüter Brinkies oder aber die Chemnitzer waren zu unpräzise im Abschluss, so dass die Jungs einen nicht unverdienten Heimsieg einfuhren.


Aber auch neben dem Platz wurde so einiges geboten, denn bei Zwickau gab es eine Choreo zum Thema Klassenerhalt. Dabei wurden auf großen Spruchbändern: „Eine Stadt“ – „Ein Auftrag“ – „Klassenerhalt“, sowie ein Zwickauer Fan präsentiert und das alles wurde letztlich noch durch silberne Glitzerfolien dekoriert. Sicherlich nicht die neuste Idee, aber die Dichte, die Umsetzung und das Gesamtbild stimmten. Auf Chemnitzer Seite gab es zum Einlaufen eine große Zaunfahne mit der Aufschrift „1967 is now!“, der tiefere Hintergrund oder Sinn erschließt sich mir leider nicht, vielleicht kann ja jemand aufklären. In der zweiten Halbzeit gab es dann auf Zwickauer Seite einen Gruß an die Dresdner Jungs aus Oschatz zu deren Jubiläum und die Chemnitzer hatten auch etwas für das Auge geboten. Denn zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde eine größere Blockfahne hochgezogen und als diese wieder gelüftet wurde, entflog gelber und blauer Rauch und auch eine Zaunfahne mit Aufschrift „Chemnitzer Fußballchaoten“ erblickte das Licht der Welt, sowie ein gezündeter Böller, welcher doch recht nahe am eigenen Chemnitzer-Torwart detonierte. Nicht übel, aber irgendwie hatte man mehr Pyro erwartet, als das was dann letztlich geboten wurde.


Auf den Rängen waren dann bis auf in den Anfangsminuten die Fälle schnell geklärt, konnten sich die Chemnitzer am Anfang noch ab und an Gehör verschaffen, war es nach dem 1:0 doch recht ruhig im Gästeblock. Einzig beim Pöbeln gegen die verstrahlten aus A** stiegen sie nochmal mit ein, so dass es kurzzeitig zum gemeinsamen Pöbeln gegen die Familie aus dem Schacht kam. Ansonsten bestach Chemnitz mehr durch das Singen diverser Lieder, welche man wohl beim Youtube-Schauen aufgeschnappt hat. So wirklich was eigenes, individuelles gab es da  nicht. Anders sah das auf der Heimseite aus, welche doch schon den ein oder anderen besonderen Trommelrythmus, Melodie oder auch Lied auf Lager hat, wo man auch aus Dresdner Sicht ab und an neidisch hinüber blickt. Auch die Mitmachquote wirkte von meinem Standort aus gut und wenn es doch mal leiser wurde, stachelte der Zwickauer-Capo wieder ordentlich an, so dass wieder mehr mitzogen. Stimmungspunkt geht daher an die Hausherren, der Pyropunkt logischerweise an die Gäste.


Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass es im Zwickauer-Block kurz zu einem zwischenmenschlichen Disput kam. Welcher aber schnell durch die umstehenden Personen beruhigt wurde. Auch das 2-3 Leute mit „HoGeSa“-Pullus rumliefen, sorgte zu min. bei mir für Kopfschütteln, aber jeder soll ja mit sich selber klar kommen.

Die Heimfahrt verlief dann unspektakulär und bei reichlich Gequatsche und wir waren gegen 17:30 zurück.


Fazit: Wenn der Schacht nicht runter will, steigt Zwickau halt auf… (Ironie ?) 

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