Freitag, 6. November 2015

30.10.2015 BSG Wismut Aue - SV Wehen-Wiesbaden 1-1


Woran merkst du, dass an deinem Tag etwas schief lief? Spätestens wenn dein letzter Rückzugsort, die billigste Leipziger Kneipe, von einer Kompanie Hipster besetzt ist. Spätestens dann weißt du es.

Aber von vorn. An diesem Tag ging es mal wieder mit dem Zug nach Aue. Völlig unproblematisch verlief die Anreise und schon stand man im weiten Rund. Am Ende stand ein 1-1 auf der Tafel, zwischen diesen beiden Momenten lagen aber die wohl längsten 90 Minuten meines Fussballlebens.

Vor einer sehr trägen erzgebirgischen Kulisse war das auch das maximale was Aue rausholen konnte. Zu den vorausgegangenen Leistungen war das für meine Begriffe nochmal eine Steigerung in negativer Hinsicht. Einzig die letzten 10 Minuten konnten überzeugen. Ein Tor wurde wegen Abseits nicht gegeben, bis heute habe ich dafür keine eindeutige Aufklärung erhalten und bin auch zu faul zum Nachsehen. Schließlich brachte Stief Breitkreutz das Leder doch noch über die Linie zur Punkteteilung.

Highlights abseits des Spiels waen sicher die Erkenntnis, dass es auf der Pressetribüne am gemütlichsten ist und dass der Glühwein in Aue auch diese Saison wieder mehr auf der Jacke denn im Mund landet. Klingt belanglos, gegenüber dem Gebotenen auf dem Rasen hat das aber wenigstens einen neuen Erkenntniswert.



Von Block O/P noch ein Spruchband gegen den neuen Wappenentwurf. "Das neue Wappen ist so Wismut Aue, wie" - "Tommy Stipic" oder "neongrüne Streifen am Trikot". Leider nicht so gut auf Kamera gebannt. Die neue Ausrüstung kommt näher.



Aus Bequemlichkeitsgründen blieb der Gästeblock einfach mal zu. 9 Wiesbadenser verlustierten sich im Heimbereich. Na immerhin.

Nun aber zur verkorsten Rückfahrt. Die Erzgebirgsbahn schon im Wochenendmodus tuckerte gemütlich über die Gleise. Leider wurde dadurch der Anschluss in KMS versäumt. Was machst du nun? Wir entschieden uns über Döbeln zu fahren, in der Hoffnung wenigstens näher am Ziel zu sein. Hat auch geklappt.

Nur, Döbeln scheint bei Dunkelheitseinbruch tot zu sein. Kein Mensch, kein Auto. Nichts. Die modernen Kommunikationsendgeräte brachten an diesem Tag immerhin einen Mehrwert. Also alle Taxiunternehmen einmal durch. 5 schon im Feierabend, einer bereits ausgebucht.

Nächste Idee: Ins Stadtzentrum, vielleicht geht da was. Ein Gasthaus wurde geentert und bei lecker Guiness brachte der Kneipier tatsächlich einen Fahrer für die weite Strecke an. Fix noch ausgeschlürft und schon begegnete man dem unfreundlichsten Taxifahrer Deutschlands. Selten erlebt, Preisverhandlungen waren stark beschnitten, Gesprächsführung war nicht möglich. Wenigstens sein Ziel hatte er gefunden.

In einer explosiven Mischung aus Hipstern, betrunkenen Jungtrinkern und nörgelnden Alttrinkern, garniert mit einer resoluten Barfrau und speilsüchtigen Dachdeckern ging die Nacht noch halbwegs akzeptabel zu Ende.

Fazit: Die Fahrt konnte man sich sparen, aber die Erlebnisse bleiben im Kopf.

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