Dienstag, 15. Oktober 2013

12.10.2013 Icefighters Leipzig - Tornado Niesky 5-2

2-Farben Eiszelt (dicolor-Eisarena) - Oberliga Ost (3.Liga) - 1100 Zuschauer(ca. 40 Gäste)

Für 2 Chaoten stand heute ein Abstecher zum Eishockey an. Für mich eine absolute Premiere, der dynamische Kollege hatte bereits in der alten Eishalle das Vergnügen. Das Anbully war für 19 Uhr eingeplant und so erreichte man pünktlich die "Halle" in Taucha bei Leipzig.


Ich hatte mir da schon ein bisschen mehr erhofft, aber ich will ja nicht zu mäklich sein, man soll froh sein, dass in Leipzig noch Eishockey gespielt wird. Auf jeden Fall sieht die Konstruktion eher einem Zirkuszelt ähnlich, als einer Sporthalle. Drinnen herrschen allerdings gemütliche Zustände. Ist allerdings alles provisorisch, es wird viel mit Baucontainern gearbeitet. Ziel soll ja sein, in nächster Zeit eine richtige Eishalle zu bauen. Die alte Halle fiel einem großen Möbelhaus zum Opfer.




Mit dem Provisorium gibt es aber auch einige Probleme, so wurde das erste Heimspiel wegen eines Lochs im Eis abgebrochen. In der Halle befinden sich an 3 Seiten Stahlrohrtribünen, wobei eine davon den Sitzplatzkarteninhabern vorbestimmt ist. Schwierigkeiten gibt es ständig mit dem Anlaufen der Plexiglasscheiben, dauerhaft muss ein Putzkommando das Spielfeld umkreisen.



Der Gast aus Niesky hat auch einige Besonderheiten aufzuweisen: so steht bei ihnen eine Frau im Tor (ist ja für 3.Liga nicht so schlecht), zum anderen besitzt Niesky ein Freiluftstadion, deshalb tragen sie die ersten Spiele in der Regel auswärts aus, bis die Temperaturen etwas besser zu beherrschen sind. Ein Bus war aus der Lausitz da, zu Beginn mit einem Fähnchenintro in blau-gelb, ansonsten eher ruhig. Selbst in unmittelbarer Nähe war kaum was zu hören.

Für 10 Euro durfte man an diesem Tag dabei sein. Finde ich persönlich recht happig, aber man muss ja die teuren Nebenkosten irgendwie stemmen. Beim Speisenangebot ist es wieder OK: BoWu für 1,80 und den Haustrunk gibt es für 2,50.
Das Spiel startete mit einer frühen Gästeführung. Schnell hatte aber Leipzig das Ergebnis gedreht und beherrschte, für meine Begriffe, das Ganze. Einzig das Powerplay funktionierte nicht, aber das war beidseitig so. Die Icefighters mit einem ungefährdeten Sieg. Derzeit stehen sie auf Platz 1 der Oberliga. Besondere Freude kam bei der Mitteilung auf, das der Erzrivale aus Halle bei FASS Berlin Federn gelassen hat.

Mal was zur Stimmung: Die war sehr gut. Natürlich durch die Akustik der Halle unterstützt, aber Respekt muss man dem schon zollen. Sicher ist das Ganze weit von Ultra weg, eher eventtös angehaucht, aber für ein Grinsen auf den Lippen hat es allemal gereicht. Angetrieben von einem trommelnden (das kann er nicht so toll) Vorsänger, gab die Hintertortribüne alles. Schalparaden, Hüpfeinlagen und vorallem minutenlang vorgetragene Lieder erschallten durch die Halle. Scherzhaft sprachen wir schon von der besten Kurve Leipzigs (sollte man nicht so ernst nehmen).



Als dann in der 2.Drittelpause südamerikanische Kurvenklänge durch den Lautsprecher kamen, war es dann bei uns vorbei. Sichtlich bemüht war die Leipziger Kurve, die passionierten Töne nachzuahmen. Aber ganz ehrlich, das war noch eine ganze Nummer zu groß.


Fazit: Ein schöner Ausflug an den Rand der Stadt, eine überraschend gute Stimmung, nette Gespräche mit anderen Zeltbesuchern - ein rundes Gesamtpaket. Den Abend ließ man bei einer Whiskeyverkostung ausklingen und wachte Sonntagfrüh mit einem Lächeln im Gesicht auf. Die Fotos sind übrigens nicht unbedingt repräsentativ für das Erlebte.

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